Identifikation (kurz)
Titel
Bezirksverband Oldenburg
Laufzeit
1764-1962
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Der Bezirksverband (bis 1974 Landesfürsorgeverband) wurde 1924 gegründet. Er war Hauptfürsorgestelle der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen. Heute Verwaltung der Stiftungen und Pflegeheime.
Beschreibung
Erw 1 Bezirksverband Oldenburg
Zeit: 1743-2008
Geschichte des Bestandsbildners
Der Bezirksverband Oldenburg (BVO) ist seit 1933 als Kommunalverband des Oldenburger Landes eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mitglieder sind die kreisfreien Städte Oldenburg, Wilhelmshaven und Delmenhorst sowie die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch. Der BVO ist heute Träger von Pflegeheimen vor allem für psychisch behinderte Menschen und Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Altenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Nichtsesshaftenhilfe. Er geht zurück auf den "Landesfürsorgeverband" (LFV), der durch das "Oldenburgische Ausführungsgesetz zur Fürsorgepflichtverordnung" vom 7. Juli 1924 als Sonderbehörde des Ministeriums des Innern gegründet wurde und u.a. für die Kriegsbeschädigtenfürsorge nach dem Ersten Weltkrieg zuständig war. 1933 wurde der LFV kommunalisiert, seit 1974 trägt er die Bezeichnung "Bezirksverband Oldenburg". 1937 erhielt der LFV von der bisherigen "Großherzoglichen Kommission für die Verwaltung der Fonds und milden Stiftungen" die Zuständigkeit für die Verwaltung der Stiftungen im (alten) Land Oldenburg. Seit 1939 verwaltet der LFV bzw. BVO auch die „Versorgungskasse Oldenburg“. In der Vergangenheit hat der BVO gelegentlich auch andere, für einen Kommunalverband typische Aufgaben übernommen (Trägerschaft für das Museumsdorf Cloppenburg, Tierkörperbeseitigung usw.). Seit 2007 ist der BVO als Mitgesellschafter des Psychiatrieverbundes Oldenburgerland gGmbh wie schon vor 1975 an der Verwaltung der Karl-Jaspers-Klinik (von 1975-2007 Niedersächsisches Landeskrankenhaus) in Wehnen beteiligt.
Bestandsgeschichte
Eine erste Aktenabgabe des Bezirksverbandes mit Schriftgut der Hauptfürsorgestelle Oldenburg (Kriegsopfer- und Schwerbeschädigtenfürsorge) gelangte 1975 ins Staatsarchiv. Die bis Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichenden Stiftungsakten der "Großherzoglichen Kommission für die Verwaltung der Fonds und milden Stiftungen", die nach 1918 in den Besitz des Bezirksverbandes übergegangen waren, wurden ab 2003 (bzw. zuletzt in einer großen Abgabe 2014) an das Staatsarchiv abgegeben. Sie stellen eine wichtige Überlieferung zur Entwicklung des oldenburgischen Fürsorge- und Armenwesens dar. Hierzu gehören auch fast 3000 Patientenakten, die den problematischen, in der NS-Zeit verbrecherischen Umgang mit psychisch Kranken dokumentieren (Gertrudenheim/Kloster Blankenburg und weitere Kinderheime). Die Akten der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen bilden einen eigenen Bestand (siehe Rep 635). Gut dokumentiert ist auch das Oldenburgische Landeskrankenhaus in Sanderbusch (zuvor Marinehospital), das nach dem Zweiten Weltkrieg übernommen wurde; hierzu gibt es auch eine exemplarischen Personalaktenbestand der beschäftigten Ärzte/Ärztinnen.
Protokolle des Verbandsvorstandes und des Verbandsausschusses aus den Jahren 1975-1998 (bzw. 1993), die bisher fehlten, konnte 2022 aus der Registratur des Landkreises Vechta übernommen werden (Akz. 2022/014).
Enthält
Allgemeine Verwaltung: Allgemeines 1909-1975 (39); Protokolle (Vorstand, Ausschüsse) 1933-1998 (61), (Dienstbesprechungen) 1977-1979 (4);
Personal: Allgemeines 1894-1976 (45); Personakten 1919-1991 (13); Ärzte/innen Landeskrankenhaus Sanderbusch 1939-1976 (414); sonstiges medizinisches Personal im Landeskrankenhaus Sanderbusch 1946-1975 (35).
Allgemeine Fürsorgeangelegenheiten und Medizinalwesen 1872-1974 (40).
Stiftungsaufsicht 1743-1981 (972): Allgemeines, Personal 1861-1975 (120); Generalfonds 1826-1977 (173); Fuhrkenscher Fonds 1793-1954 (51); Sudenscher Fonds 1863-1951 (13); Mengerssensche Stiftungen 1853-1961 (27); Teilstiftungen „Neuer Oldenburgischer Fonds“ 1743-1961 (119); Fonds Kloster Blankenburg/Hofswürder Armenhausfonds 1853-1976 (73); Jeversche Generalarmenkasse (Sophienstift Jever) 1866-1939 (46); Sonstige Jevrsche und Kniphausensche Stiftungen 1809-1961 (97); Fonds der Ersparungskasse (LzO) 1879-1946 (37); Sonstige Fonds und Stiftungen 1837-1981 (202); Kapitalakten der Stiftungskasse (Auswahl) 1908-1973 (15).
Unterhaltung von Heil- und Kureinrichtungen, Kinderheimen usw. 1812-2008 (3250): Allgemeines 1881-1973 (9); Heil- und Pflegeanstalt Kloster Blankenburg 1842-1998 (1550), darunter 1430 Patientenaufnahmeakten; Unterrichts- und Pflegeanstalt Gertrudenheim 1870-1984 (1587), darunter 1334 Patientenaufnahmeakten und 171 Patientenaufnahmeakten für Haus Sannum; Heil-und Pflegeanstalt Wehnen 1894-1974 (35); Kinderheime (u.a. Wangerooge, Bad Rothenfelde) 1812-1968 (74); Sonstige Heime und Einrichtungen 1919-2008 (65); Landeskrankenhaus Sanderbusch: Allgemeine Verwaltungssachen 1945-1977 (75); Rechnungs- und Haushaltswesen 1946-1976 (87); Bausachen und Inventar 1946-1976 (87).
Fürsorge für Kriegsopfer, Schwerbeschädigte und Hinterbliebene (Hauptfürsorgestelle) 1866-1970 (144); Tierkörperbeseitigung 1910-1974 (11); Museumsdorf Cloppenburg/sonstige Museen 1939-2002 (49); Ferngasversorgung Weser-Ems GmbH 1940-1980 (12).
Literatur
[Franz] Ruhstrat, Nachrichten über die unter der Verwaltung der Großherzoglichen Commission für die Verwaltung der Fonds und milden Stiftungen stehenden Fonds und deren Verwendung, in: Zeitschrift für die Verwaltungs- und Rechtspflege im Großherzogthum Oldenburg 25, 1898, S. 26-58, 129-148; Hans Plagge, Der Landesfürsorgeverband Oldenburg und seine Anstalten. Bericht aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens, Oldenburg 1958; Bezirksverband Oldenburg (Hg.), Die vom Bezirksverband Oldenburg verwalteten Fonds und Stiftungen nebst Zustiftungen. Stand 7. August 2002, Oldenburg 2002.
Findmittel
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Best. 28 (Oldenburgische Armenverwaltungen und Stipendien); Best. 70 (Regierung Oldenburg); Best. 136 (Oldenburgisches Innenministerium); Rep 400 (Verwaltungsbezirk Oldenburg); Rep 410 (Bezirksregierung Weser-Ems); Rep 635 (Landeskrankenhaus Wehnen); Dep 10 (Stadt Oldenburg); Dep 20 (Landkreise); Dep 25 (Stadtarchive).
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
46,4; 5362 Verzeichnungseinheiten (Stand Oktober 2019)
Benutzung
Lagerungsbestand: Best. 220; Best. 260-1
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Nein
Georeferenzierung
Bezeichnung
Verwaltungsbezirk Oldenburg
Zeit von
1974
Zeit bis
1977
Objekt_ID
11
Ebenen_ID
810
Geo_ID
810-11
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge
Zeit von
1974
Zeit bis
1977
Objekt_ID
17
Ebenen_ID
810
Geo_ID
810-17
Link
Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge
Georeferenzierung
Bezeichnung
Landesteil/Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge
Zeit von
1937
Zeit bis
1974
Objekt_ID
5022022
Ebenen_ID
10
Geo_ID
10-5022022
Link
Landesteil/Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge
Georeferenzierung
Bezeichnung
Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg
Zeit von
1937
Zeit bis
1974
Objekt_ID
217280
Ebenen_ID
10
Geo_ID
10-217280
Link
Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum/Landesteil Oldenburg
Zeit von
1864
Zeit bis
1937
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
210
Geo_ID
210-1
Link
Herzogtum/Landesteil Oldenburg
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge
Zeit von
1864
Zeit bis
1937
Objekt_ID
3
Ebenen_ID
210
Geo_ID
210-3
Link
Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum Oldenburg
Zeit von
1853
Zeit bis
1864
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
2910
Geo_ID
2910-1
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum Oldenburg
Zeit von
1814
Zeit bis
1853
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
2810
Geo_ID
2810-1
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge
Zeit von
1853
Zeit bis
1864
Objekt_ID
2
Ebenen_ID
2910
Geo_ID
2910-2
Link
Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge
Georeferenzierung
Bezeichnung
Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge
Zeit von
1814
Zeit bis
1853
Objekt_ID
2
Ebenen_ID
2810
Geo_ID
2810-2
Link