NLA OL Best. 51

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kleinere Oldenburgische Militärbestände

Laufzeit 

1813-1867

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

In diesem Bestand wurden die allgemeine Militärverwaltung, die Rekrutierung und Versorgung von Truppen und die Militärgerichtbarkeit zusammengefasst.

Beschreibung 

Best. 51 Kleinere Oldenburgische Militärbestände
Zeit: 1775-1902

Geschichte des Bestandsbildners 

Herzog Friedrich August von Holstein-Gottorf verfügte 1775 die Aufstellung eines Infanteriekorps (Best. 67), welches neben die beiden noch aus dänischer Zeit stammenden Invalidenkompanien (Versorgungskompanien für altgediente Soldaten) trat. Die Einheit, die vor allem Wach- und Protokolldienst in der Stadt Oldenburg tat, hatte zunächst eine Stärke von 50, später 75 Mann. Nicht ohne Hintersinn wurde das Korps nach seinem Kommandeur, dem Hauptmann von Knobel, gern ‚Knobelgarde' genannt. Das Beschaffungswesen und die Disziplinarsachen dieser Einheit wurden von der gleichzeitig gegründeten Militärkommission (Best. 51) besorgt, außerdem eine Militärkasse eingerichtet (Best. 55). Als 1809 das Herzogtum Oldenburg dem Rheinbund beitrat, musste die Kontingentsstärke auf 800 Mann erhöht werden. Die Beschaffung der Ausrüstung und noch mehr die Anwerbung der zusätzlichen Soldaten - eine Zwangsrekrutierung sollte es nach dem Willen des Herzogs Peter Friedrich Ludwig nicht geben - bereiteten trotz großzügiger Handgelder erhebliche Schwierigkeiten. Nach der Annexion Oldenburgs durch das Kaiserreich Frankreich wurde das Infanteriekorps in das 129. französische Infanterieregiment eingegliedert, das im Feldzug von 1812 vernichtet wurde.
Herzog Peter Friedrich Ludwig, der sich seit 1811 im russischen Exil befand, erhielt zusammen mit dem Freiherrn vom Stein und anderen Deutschen vom Zaren den Auftrag, die Aufstellung einer deutschen Einheit in russischen Diensten vorzubereiten. Der Oberst Arentsschild reiste nach Deutschland, um im Geheimen Offiziere anzuwerben. Die Mannschaften der Russisch-Deutschen Legion (Best. 63) wurden nach Ausbruch des Krieges von 1812 vor allem unter deutschen Kriegsgefangenen, aber auch solchen anderer Nationalität angeworben. Der Herzog widmete sich mit der ihm eigenen Akribie vor allem dem Rechnungswesen der Legion, die seit Juli 1813 von Großbritannien finanziert und ausgerüstet und der Hannoverschen Armee zugeordnet wurde. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil befahl Peter Friedrich Ludwig am 24.12.1813 die Aufstellung eines eigenen Infanterieregiments, das als Kontingent für die Armee des Deutschen Bundes auch nach Ende der Napoleonischen Kriege bestehen blieb.

Unter dem für das Militär aufgeschlosseneren Großherzog Paul Friedrich August (reg. 1829-1853) entwickelte sich die Stadt Oldenburg zu einer wirklichen Garnisonstadt: Ab 1831 traten ein zweites Infanterieregiment und ein Artilleriekorps (Best. 66) hinzu, 1834 wurde mit den Hansestädten Bremen, Hamburg und Lübeck eine Konvention über die Aufstellung einer gemeinsamen Brigade unter oldenburgischem Oberbefehl abgeschlossen (Best. 57). Zwar galt in allen Landesteilen Wehrpflicht, tatsächlich einberufen wurde aber nur ein kleiner Teil der Jahrgänge, außerdem war eine Stellvertretung aufgrund privatrechtlicher Vereinbarungen gestattet (Best. 53). Auch nach Zusammenziehung der Truppen in der Stadt Oldenburg blieben aus Sicherheitsgründen kleinere Infanterieabteilungen in Birkenfeld und Eutin (Best. 64) stationiert. Disziplinar- und Strafrecht sowie die Militärgerichtsbarkeit wurden reformiert (Best. 58: Militärobergericht, Best. 59: Oberauditoriat, Best. 60: Garnisongericht Oldenburg). Auf Beschluss der Frankfurter Nationalversammlung wurde ab 1849 ein Reiterregiment (Best. 65) aufgestellt, dafür eines der Infanterieregimenter aufgelöst. Weitere Registraturbildner waren die Garnisonverwaltung in Oldenburg, die Gewehrkommission und die Zeughausdirektion (alle in Best. 67). Nach dem Abschluss einer Militärkonvention mit Preußen 1867 ging die Militärhoheit zum größten Teil auf Preußen über, dem Großherzog verblieben einige Ehrenränge und -rechte, die sich in der Korrespondenz der Militärkanzlei abbilden (Best. 52), in der aber auch das Engagement des letzten Großherzogs Friedrich August II. für die Gründung und die Tätigkeit des Deutschen Segelschulschiffsvereins dokumentiert ist.

Enthält 

Inhalt in der numerischen Reihenfolge der Lagerungsbestände:
Militärkommission 1775-1860 (59); Militärkanzlei 1813-1902 (107); Stellvertretungskontrakte 1838-1867 (3219); Militärkasse 1777-1869 (275); Brigadestab 1831-1867 (39); Militärobergericht 1831-1861 (9); Oberauditoriat 1848-1867 (29); Garnisongericht Oldenburg 1835-1867 (70); Oldenburgisches Infanteriekorps 1775-1809 (5); Russisch-Deutsche Legion 1811-1854 (200); Infanterieabteilungen Birkenfeld und Eutin 1806-1867 (137); Reiterregiment 1849-1866 (2); Artilleriekorps 1841-1866 (7); Garnisonverwaltung, Kommissionen, Zeughaus 1816-1868 (64).

Literatur 

Festschrift zur 140-Jahrfeier des ehemaligen Oldenburgischen Infantierie-Regiments Nr. 91 am 12. und 13. September 1953 in Oldenburg, hg. vom vorbereitenden Ausschuß, Oldenburg 1953; 90. Wiederkehr des Gründungstages des ehemaligen Oldenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 19: 1849-1939 Oldenburg.[1939]; Udo Elerd (Hg.), Von der Bürgerwehr zur Bundeswehr. Zur Geschichte der Garnison und des Militärs in der Stadt Oldenburg, Oldenburg 2006; Frank Langer, Die Uniformierung und Ausrüstung des oldenburgischen Truppenkorps 1813-1867, Schortens 2009.

Findmittel 

Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Best. 51 (Dänische Militärverwaltung); Best. 54 (Oldenburgisches Militärkollegium); Best. 56 (Oldenburgisches Militärkommando).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

44,4 ; 4222 Verzeichnungseinheiten

Benutzung 

Lagerungsbestände: Best. 51 - Best. 53, Best. 55, Best. 57 - Best. 60, Best. 62 - Best. 67

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg

Zeit von 

1853

Zeit bis 

1864

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

2910

Geo_ID 

2910-1

Link 

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg

Zeit von 

1814

Zeit bis 

1853

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

2810

Geo_ID 

2810-1

Link 

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1853

Zeit bis 

1864

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

2910

Geo_ID 

2910-2

Link 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1814

Zeit bis 

1853

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

2810

Geo_ID 

2810-2

Link 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Zeit von 

1864

Zeit bis 

1937

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

210

Geo_ID 

210-1

Link 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1864

Zeit bis 

1937

Objekt_ID 

3

Ebenen_ID 

210

Geo_ID 

210-3

Link 

Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge