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NLA OL Rep 560

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Domänenamt Oldenburg

Laufzeit

1819-1983

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung

Das Domänenamt Oldenburg, vormals Domäneninspektion, wurde zum 1.10.2001 aufgelöst; danach führte das Dezernat 506 der Bezirksregierung Weser-Ems die Aufgaben weiter. Seit 1.1.2005 führt die GLL (Behörde für Geoinformation, Landesentwicklung und Liegenschaften ) die Geschäfte fort.

Beschreibung

Rep 560 Domänenamt Oldenburg
Zeit: 1810-2002

Geschichte des Bestandsbildners

Der staatliche Domänenbesitz reicht für einige Domänen zurück bis in die Frühe Neuzeit. Dieser Kontinuität steht der unterschiedliche Zweck staatlicher Domänenpolitik gegenüber, der von politischen und fiskalischen Interessen bis zur Ökologie und zum Küstenschutz reicht. So liegt der heute noch vorhandene Domanialbesitz vor allem im Bereich des Küstenraumes und in Naturschutzgebieten. Der Domanialbesitz wuchs seit dem 16. Jahrhundert durch die Eindeichungspolitik des Oldenburger Grafenhauses und die Säkularisierung von Klosterbesitz im Zuge der Reformation. Verwaltet wurde der Besitz durch die gräfliche bzw. herzogliche (Rent-)Kammer, die die Vorwerke und die diesen zugeordneten Bauern beaufsichtigte. Der nach dem Tod des Grafen Anton Günther aufgeteilte Domanialbesitz kam im 19. Jahrhundert an das großherzogliche Haus zurück bzw. wurde durch die neu gewonnenen Gebiete vermehrt. Verwaltet wurde er im Geschäftsbereich der Herzoglichen bzw. ab 1829 Großherzoglichen Kammer durch eine Domäneninspektion. Unter Herzog Peter Friedrich Ludwig stiegen die Staatseinnahmen aus den Domänen zwischen 1773 und 1819 um das Dreifache. Durch das Staatsgrundgesetz von 1849 wurde das Domanialgut zwischen dem Herzoglichen Haus und dem Staat geteilt. Der Herzog erhielt Domanialbesitz im Pachtwert von 85.000 Talern, dieser wurde mit dem übrigen staatlichen Domanialbesitz von der Domäneninspektion verwaltet, die ab 1868 dem Staatsministerium (Ministerium der Finanzen) unterstand. Diese Verbindung wurde 1918 mit dem Thronverzicht des Großherzogs und dessen Abfindung hinfällig, der Domänenbesitz des nunmehrigen Freistaates wurde vom Domänenamt unter der Aufsicht des Finanzministeriums betreut. In der Weimarer Republik wurde Staatsgut zu Siedlungszwecken genutzt, neue Hofstellen auch in der NS-Zeit geschaffen. Das ab 1936 dem Ministerium des Inneren unterstellte Domänenamt verwaltete 1936 107 Höfe (1918 waren es 82).

Nach 1945 ging der oldenburgische Domänenbesitz auf das Land Niedersachsen über, er bestand aus 114 kleineren Domänenhöfen. Das Oldenburger Domänenamt wurde nachgeordnete Behörde der Abteilung Landwirtschaft und Forsten des Verwaltungspräsidenten in Oldenburg. Bis 1965 schrumpfte der Besitz durch Privatisierungen auf etwa 8.000 Hektar. Aufgegeben wurden 1959/60 etwa die 22 Höfe auf dem Land der ehemaligen Kommende Bokelesch im Oldenburger Münsterland. Im Staatsbesitz verblieb vor allem Streubesitz, der Rest wurde durch 10 Domänen und 60 Pachthöfe (in den Kreisen Friesland und Wesermarsch) bewirtschaftet. Bewirtschaftung hieß nun ganz wesentlich Sicherung der Höfe, die oft im Vordeichsbereich lagen, Deichbau und Uferschutzmaßnahmen.
Mit der Gebietsreform wechselten die Domänen und Pachthöfe auf dem rechten Weserufer (Landwürden) 1974 zum Domänenamt Stade, dafür gelangte 1980 der Domänenbesitz im ehemaligen Regierungsbezirk Osnabrück zum Aufgabengebiet der Oldenburger Domänenbehörde. Diese übernahm auch 1983 alle zuvor vom Siedlungsamt Oldenburg (später Kulturamt bzw. Amt für Agrarstruktur) verwalteten Flächen, soweit diese nicht Moorflächen waren und deshalb der Staatlichen Moorverwaltung in Meppen zugeordnet wurden. Drittes Standbein der Domänenverwaltung unter der Aufsicht der Bezirksregierung Weser-Ems (Dezernate Landwirtschaft bzw. Landwirtschaft/Ernährungswirtschaft) war das Domänenamt in Norden (für Ostfriesland). Das Oldenburger Domänenamt wurde zwar 2001 noch in das Landwirtschaftsdezernat der Bezirksregierung eingegliedert, mit deren Abschaffung aber als Dienststelle der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Oldenburg im Jahre 2005 wieder zum Leben erweckt.

Enthält

Alllgemeine Domänenverwaltung, u.a. Hausstiftung 1819-1998 (223); Amt Oldenburg 1834-1973 (78); Amt Westerstede 1853-1957 (11; Amt Varel 1816-1984 (167); Amt Jever 1810-1996 (265); Amt Butjadingen 1843-2002 (230); Amt Brake 1830-2002 (118); Amt Elsfleth 1849-1982 (75); Amt Delmenhorst 1830-1987 (43); Amt Wildeshausen 1847-1949 (13); Amt Vechta 1849-1958 (4); Amt Cloppenburg 1852-1949 (4); Amt Friesoythe 1847-1949 (3); Amt Rastede 1857-1930 (28); Kommende Bokelesch 1827-1961 (204); Freiwilliger und Reichsarbeitsdienst 1932-1943 (75); Ostfriesland 1980-2001 (19); Landkreis Emsland 1975-1980 (1); Naturschutzgebiete 1889-1997 (72).

Literatur

Hugo Berger, Domänenverwaltung und Domänenpolitik im Wandel der Zeiten in Preußen und Niedersachsen, Hannover 1951; Reinhold Schütte, Domänenpolitik und Domänenverwaltung im Oldenburger Land vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in: Oldenburger Jahrbuch 97 (1997), S. 101-135.

Findmittel

Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Die Nummer mit der Signatur Best. 212 Nr. 661 ist nicht belegt.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Best. 20-11 (Grafschaft Oldenburg: Domanialgüter und Vorwerke); Best. 71 (Kammer Oldenburg); Best. 90 (Herrschaft Jever); Best. 120 (Herrschaft Varel-Kniphausen); Best. 137 (Oldenburgisches Finanzministerium; Best. 213 (Siedlungsamt Oldenburg); Rep 400 (Verwaltungsbezirk Oldenburg); Rep 410 (Bezirksregierung Weser-Ems); Rep 570 (Amt für Agrarstruktur).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M.

51,6; 1639 Verzeichnungseinheiten (Stand September 2014)

Benutzung

Lagerungsbestand: Best. 212

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung

Regierungsbezirk Weser-Ems

Zeit von

1978

Zeit bis

2000

Objekt_ID

4

Ebenen_ID

110

Georeferenzierung

Bezeichnung

Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg

Zeit von

1937

Zeit bis

1974

Objekt_ID

217280

Ebenen_ID

10

Geo_ID

10-217280

Link

Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Landesteil/Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von

1937

Zeit bis

1974

Objekt_ID

5022022

Ebenen_ID

10

Geo_ID

10-5022022

Link

Landesteil/Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung

Herzogtum Oldenburg

Zeit von

1814

Zeit bis

1853

Objekt_ID

1

Ebenen_ID

2810

Geo_ID

2810-1

Link

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Herzogtum Oldenburg

Zeit von

1853

Zeit bis

1864

Objekt_ID

1

Ebenen_ID

2910

Geo_ID

2910-1

Link

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Zeit von

1864

Zeit bis

1937

Objekt_ID

1

Ebenen_ID

210

Geo_ID

210-1

Link

Herzogtum/Landesteil Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von

1864

Zeit bis

1937

Objekt_ID

3

Ebenen_ID

210

Geo_ID

210-3

Link

Herzogtum/Landesteil Oldenburg Teil Wangerooge

Georeferenzierung

Bezeichnung

Verwaltungsbezirk Oldenburg

Zeit von

1974

Zeit bis

1977

Objekt_ID

11

Ebenen_ID

810

Geo_ID

810-11

Link

Verwaltungsbezirk Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung

Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von

1974

Zeit bis

1977

Objekt_ID

17

Ebenen_ID

810

Geo_ID

810-17

Link

Verwaltungsbezirk Oldenburg Teil Wangerooge