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Bestand NLA ST, Rep. 1 Erzstift und Herzogtum Bremen - Urkunden 888 - 1835 Digitalisat vorhanden Detailseite Navigator
bestand3858
Signatur: NLA ST Rep. 1
Beschreibungsmodell: Bestand
Titel: Erzstift und Herzogtum Bremen - Urkunden
Laufzeit: (834) 888-1835
Kurzbeschreibung: Rep. 1 enthält Urkunden des Erzstifts (Domkapitel/Erzbischof) und des...
Bestandsgeschichte: Das bis 1648 entstandene Urkundenarchiv des Erzbistums Bremen wurde nach Machtübernahme der Schweden 1650 von Bremen nach Stade überführt (Weise, S. 221). Es setzt sich aus domkapitularischen und erzbischöflichen Urkunden zusammen. Zu dessen Verwaltung wurde mit Reinhold Blume von den Schweden ein erster hauptamtlicher Archivar eingestellt. Nicht zu diesen Urkunden zählten damals die Überlieferung der von Königin Christina „donierten“ (verschenkten) Klöster und Stifte (ausgenommen Lilienthal) sowie des Bistums Verden. Die Verdener Bistumsurkunden gelangten erst 1667 nach Stade (heute Rep. 2). Während der welfisch-münsterischen Besetzung der Herzogtümer Bremen-Verden (1675-80) gelangten einige Urkunden 1676 nach Celle und von dort 1722/23 nach Hannover. Hier bildeten sie zunächst mit anderen Urkunden den Pertinenzbestand Celle Or. 31. Bereits in Schwedischer Zeit wurden die Urkunden des Erzstifts/Herzogtums Bremen 1704/5 vom Regierungsarchivar Dietrich von Stade in einem Repertorium verzeichnet. Die entsprechenden Repertorien A und B der „Stader Regesten“ sind später dem Brand im Staatsarchiv Hannover zum Opfer gefallen (Hoffmann, S. 239). Die Urkunden des Erzstifts wurden bis 1712 im ehemaligen Stader Marienkloster gelagert. Nach dessen Zerstörung 1712 wurde das Regierungsarchiv samt den erzbischöflichen Urkunden bis 1823 im Stader Rathaus verwahrt, anschließend in einem benachbarten Haus. 1842 wurde der Auditor Diedrich Möhlmann mit der chronologischen Verzeichnung aller in Stade vorhandenen Urkunden beauftragt und stellte Teil 1 seines noch heute wichtigen Repertoriums 1847 fertig. Es enthält Urkunden von 834 bis ins Jahr 1835. Allerdings fehlen in Möhlmanns Repertorium aufgrund vorenthaltener Informationen aus Hannover zahlreiche Bremen-Verdener Urkunden aus den dortigen Beständen Celle Or. 31 und 7. Teil 2 des Möhlmannschen Repertoriums erfasste dann die in den Stader Urkundenkopiaren abschriftlich vorhandenen Urkunden. Vom handschriftlichen Repertorium Möhlmanns (heute NLA ST Rep. 81 Hs, Nr. 9 I + 9 II und Nr. 10) wurde durch den Stader Geschichts- und Heimatverein 1861 eine Abschrift erstellt (digitalisiert: NLA ST Dep. 10 Hs Nr. 110 und Nr. 111), deren Einträge jedoch lediglich Urkunden bis 1648 aufführen. Trotz der chronologischen Aufführung Möhlmanns wurden die Urkunden vor Ort noch bis in die 1860er Jahre getrennt nach ihren ursprünglichen Fonds, bzw. ihrer Herkunft gelagert. Erst nachdem das Stader Urkundenarchiv 1864 in das Staatsarchiv Hannover verlegt wurde, änderte sich dies. Im Zuge einer Revision der aus Stade nach Hannover überführten Urkunden wurde 1866/67 aus den verschiedenen Urkundenfonds ein großer Pertinenzbestand geschaffen. Dazu wurden die neu aus Stade überführten Urkunden mit den ebenfalls bereits Bremen-Verdener Urkunden enthaltenen Beständen Celle Or. 7 und Celle Or. 31 vereinigt. Der so neu entstandene Bestand Celle Or. 33 enthielt 4500 – nunmehr nach Chronologie durchnummerierte – Urkunden. Das Möhlmann’sche Repertorium wurde im Zuge dieser Arbeiten durch zahlreiche weitere Urkunden ergänzt; des Weiteren wurden von Hans Sudendorf neben der Jahreszahl auch die Tages- und Monatsangaben der Urkunden in den Regesten ergänzt. Die neue Bedeutung des Provenienzprinzips in den Preußischen Archiven führte auch in Hannover dazu, dass dem Archivar Hermann Hoogeweg 1894 die Aufgabe zuteilwurde, „die Neurepertorisierung der sehr zahlreichen Urkunden von Bremen und Verden“ durchzuführen (Zit. n. Hoffmann, S. 253). 1898-1901 wurden die Urkunden dann von Hoogeweg auch physisch wieder in einzelne Bestände nach ihrer Pertinenz auseinandergeführt. Dabei unterliefen Hoogeweg jedoch auch einige Fehler. Der hier vorliegende Bestand Rep. 1 ist somit kein historisch gewachsener Bestand, sondern wurde künstlich rekonstruiert - mit bis heute bestehenden kleineren Fehlern in der Provenienz. Die von Hoogeweg vorgenommene Beständeeinteilung und Nummerierung ist aber im Wesentlichen nach wie vor gültig und bildet sich – mit leichten Lücken und Ergänzungen – heute in Arcinsys ab. Das in diesem Zuge erstellte Repertorium Hoogewegs verbrannte 1943 mit sämtlichen anderen Repertorien nach einem Bombenangriff auf das Staatsarchiv. Weitaus folgenreicher jedoch war die zeitgleiche Vernichtung sämtlicher Urkunden des Erzstifts Bremen vor 1570. Beim Bombentreffer des Archivgebäudes in der Nacht vom 8. zum 9. November 1943 wurden ca. 1950 Urkunden des alten Erzstiftes vernichtet – zuzüglich sämtlicher Kopiare (mindestens 116 Bände). 1943 wurden die restlichen Urkunden nach Schloss Söder ausgelagert und 1945/46 wieder ins Hauptstaatsarchiv nach Hannover zurückgeführt. Die rasche Rückführung ist aus heutiger Sicht bedauerlich, da einige Urkunden somit vom Leinehochwasser 1946 nochmals geschädigt wurden. Anschließend ließ man sie zum Trocknen im Celler Schloss auslegen. Aufgrund des verbrannten Repertoriums Hoogewegs musste für die Bremen-Verdener Urkunden ein neues Findbuch erstellt werden. Der Archivar und spätere Stader Archivdirektor Erich Weise ließ daher das vom Stader Geschichts- und Heimatverein 1861 abgeschriebene Möhlmann’sche Repertorium maschinenschriftlich in zwei Bänden abtippen und ergänzte es durch Tagesdaten und die aktuelle (von Hoogeweg vergebene und noch auf den Urkunden befindliche) Signatur in roter Schrift. Da ihm jedoch damals nur die bis 1648 reichende Abschrift des Geschichts- und Heimatvereins vorlag, fehlte ein Findbuch der Urkunden von 1648-1835. Ein Anfang der 2000er Jahre erstelltes Möhlmann'sches Faksimile der Urkunden 1648-1835 bildet mittlerweile den 3. Teil des analogen Findbuches. Diese drei Bände sind neben Arcinsys bis heute das führende Repertorium zu Rep. 1 geblieben. 1964 wurden die Urkunden des Erzstifts dann nach Einweihung des Stader Archivneubaus in das kurz zuvor neugegründete Staatsarchiv Stade überführt. Erst in den 1990er Jahren wurden für die Urkunden die Bestände Rep. 1, Rep. 2 und Rep. 3 gebildet. Bei der Arbeit mit Urkundenzitaten vor den 1990er Jahren ist dies zu berücksichtigen. Ende der 1990er Jahre waren kurzzeitig auch Urkunden aus vernichteten und nur als Ersatzkopie vorhandenen Kopiarausschnitten in Rep. 1 verzeichnet. Diese hatte man fortlaufend nach der eigentlich letzten Urkunde von 1835 (Nr. 2349) verzeichnet und mit einem "F" versehen (z.B. Rep. 1 Nr. 2354 F). Da es sich hierbei jedoch lediglich um kopiale Urkundenabschriften handelte, wurden diese Verzeichnungen aus dem Bestand kurz darauf wieder entfernt. Bei Fragen zu dementsprechend zitierten Stücken sollte das Landesarchiv kontaktiert werden.
Enthält: Der Bestand Rep. 1 besteht heute aus 552 Verzeichnungen, ganz überwiegend aus erzbischöflicher und schwedischer Zeit. Lediglich zwölf Urkunden sind in kurhannoverscher Zeit entstanden. Wenn in Arcinsys auch 91 Urkunden vor 1570 (Nr. 1922) aufgeführt werden, so handelt es sich hierbei nur in wenigen Fällen um spätere Ankäufe und Rückführungen (meist erkennbar am "a" hinter der Signaturennummer), in nur einem Fall um eine Überführung aus Rep. 5b im Zuge der Nacherschließung 2023 (Rep. 1 Nr. 2386). Überwiegend handelt es sich jedoch um Ersatzkopien von Verfilmungen, die Otto-Heinrich May im Zuge seiner Arbeiten zu den Regesten der Erzbischöfe von Bremen in den 1930er Jahren anfertigen ließ. Die von ihm erstellten schwarz-weiß-Fotografien liegen – teils in Abzügen, teils in Negativen – auch heute noch vor. Sie bilden damit die einzigen Abbildungen zahlreicher, wenn auch längst nicht aller, 1943 vernichteter Urkunden. Einige Urkundenkopien aus den 1930er Jahren wurden bereits in Arcinsys mit einem Digitalisat versehen. Die noch nicht digitalisierten Urkundenkopien wurden 2025 digitalisiert und sollen demnächst mit den Verzeichnungen in Arcinsys verknüpft werden. Fehlende Siegelabbildungen, Dorsalvermerke usw. müssen hierbei leider aufgrund der zeitgenössischen Kopievorlagen in Kauf genommen werden. Die Nummerierung der Signaturen in Rep. 1 folgt der alten Einteilung Hoogewegs, auch wenn damit aufgrund der Kriegsverluste zahlreiche Lücken und Sprünge in der Signaturenfolge entstanden sind. Dr. Malte de Vries, 17.02.2025 .
Literatur: Auswahl: Ehmck, R.; Bippen, Wilhelm von; Entholt, Hermann, Hofmeister,...
Findmittel: Möhlmann, Diedrich: Repertorium des Königlichen Archivs zu Stade. 1....
Korrespondierende Archivalien: Rep. 2 Rep. 5a Rep. 5b Rep. 3 (Klöster) Rep. 3 VP Rep. 3 Foto Dep. 10 Urk
Benutzung: Zur wissenschaftlichen Arbeit sollte möglichst auf die dargebotenen...
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: ja
Zusatzinformationen: vollständig verzeichnet

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Bestand NLA ST, Rep. 2 Hochstift Verden - Urkunden 849 - 1770 Digitalisat vorhanden Detailseite Navigator
bestand4007
Signatur: NLA ST Rep. 2
Beschreibungsmodell: Bestand
Titel: Hochstift Verden - Urkunden
Laufzeit: 849-1770
Kurzbeschreibung: Die Entstehungszeit des Bistums Verden ist unsicher (vor 849), das...
Bestandsgeschichte: I. Zur Geschichte der Bischöfe und des Domkapitels zu Verden II....
Bestandsgeschichte: 2012
Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein

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