
Identifikation (kurz)
Titel
Dr. Hermine Heusler-Edenhuizen
Laufzeit
1868-2015
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Dr. med. Hermine Heusler-Edenhuizen (1872-1955), die erste Frauenärztin in Deutschland, wuchs als Tochter eines ostfriesischen Landarztes in Pewsum auf und studierte Medizin in Berlin, Zürich, Halle und Bonn. Sie war Begründerin des Deutschen Ärztinnenbundes und gemeinsam mit der Frauenrechtlerin Helene Lange eine ständige Kämpferin gegen den § 218 StGB.
Geschichte des Bestandsbildners
Hermine Heusler-Edenhuizen wurde 1872 auf der Burg Pewsum als viertes von sieben Kindern eines Arztes geboren. Durch die Zeitschrift "Die Frau", in der von Helene Lange Gymnisalkurse angepriesen wurden, holte Frau Heusler-Edenhuizen ihr Abitur nach. Sie studierte u.a. in Halle und Bonn Medizin, und musste für jede Vorlesung den zuständigen Professor um Erlaubnis bitten, da den Frauen damals der Besuch der Universitäten nicht gestattet war. In Bonn lernte sie Otto Heusler kennen, den sie 1912 heiratete. Heusler-Edenhuizen war Gründungsvorsitzende des Verbandes deutscher Ärztinnen, und setzte sich als Frauenrechtlerin für die Abschaffung des § 218 StGB ein. Im November 1955 starb Hermine Heusler-Edenhuizen in Berlin.
Bestandsgeschichte
VORWORT:
Bereits 1998 übergab Dr. med. Heyo Prahm dem damaligen Niedersächsischen Staatsarchiv Aurich Dokumente (Kopien) über die erste deutsche Frauenärztin Hermine Heusler-Edenhuizen zur Aufbewahrung und Archivierung. Herr Prahm bewahrte den Nachlass von Hermine Heusler-Edenhuizen auf und veröffentlichte neben den Lebenserinnerungen von Hemine Heusler-Edenhuizen auch verschiedene wissenschaftliche Beitrage zu ihr.
Nach dem Tod von Dr. Heyo Prahm 2022 gelang es, Kontakt zu seiner Witwe und der heute noch lebenden Tochter von Hermine Heusler-Edenhuizen aufzunehmen und die Übereignung des gesamten noch vorhandenen Nachlasses im Original 2024 (inklusive der Unterlagen von Heyo Prahm zu seinen Forschungen) zu erreichen.
Die übergebenen Fotos wurden zur Bildgutsammlung (Rep. 243) genommen, wobei Abbildungen, die nur als Kopien vorhanden waren oder nicht eindeutig zugeordnet werden konnten, ausgesondert wurden. Die Erschließung der eigentlichen Nachlassunterlagen folgte im Frühjahr 2025, wobei das von Heyo Prahm erstellte Findbuch von 2014 die Grundlage bildete. Allerdings wurde auch bei diesen Unterlagen in einigen wenigen Fällen eine Kassation vorgenommen (z.B. Bankauszüge, Grundstücksangelegenheiten nach dem Tod von Hermine Heusler-Edenhuizen).
Bei der Erschließung ist aufgefallen, dass noch einzelne Stücke aus dem Nachlass fehlen, die im Findbuch von 2014 erwähnt werden, darunter die Briefe von Hermine Heusler-Edenhuizen (Altsignaturen B I bis B IV) sowie Heusler-Edenhuizens Gutachten von 1928 (Altsignatur: S III, 2).
Aurich, im April 2025
Dr. Michael Hermann
Literatur
- Prahm, Heyo: Hermine Heusler-Edenhuizen: Die erste deutsche Frauenärztin : Lebenserinnerungen ; im Kampf um den ärztlichen Beruf der Frau, Opladnen 1997
- Prahm, Heyo, Findbuch zum nachlass von Dr. med. Hermine Heusler-Edenhuizen, Oldenburg 2014
- Prahm, Heyo, Dr. med. Hermine Heusler-Edenhuizen. Neues zu ihrer ärztlichen und politischen Haltung, in: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, 2016, S. 55-78.
- Prahm, Heyo, Geschlechterbeziehungen in der Weimarer Republik im Spiegel der Vorträge von Hermine Edenhuizen, Hude-Oberhausen, 2021.
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Rep. 243, acc. 2024/104 Nr. 1-208 (Bilder aus dem Nachlass)
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: Nein
vollständig erschlossen