
Identifikation
Titel
Korrespondenz des Herzogs Julius zu Braunschweig-Lüneburg mit dem Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg
Enthält u.a.:
- die Absendung des halberstädtischen Stiftshauptmanns Heinrich von der Lühe, des bischöflichen Hofmeisters Curd von Schwichelt und des Kammersekretärs Wolf Everdt nach Berlin und die sehr ausführlich beschriebene Aufnahme, Bewirtung und sonstige Unterhaltung der Gesandten am kurfürstlichen Hofe sowie das beobachtete Zeremoniell bei den unter des Kurfürsten Vorsitze eröffneten Verhandlungen;
- die Insinuation, dass nicht allein unter stehendem Vorschlage, sondern auch dabevor und noch unlängst von den königlichen und respective fürstlichen Häusern Dänemark, Schweden, Hessen, Jülich, Holstein und sonst dem Herzoge in gleicher Beziehung Anträge gemacht seien;
- die damit verbundenen Bedenken wegen des noch zu jugendlichen Alters des Herzogs Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg und des Herkommens, wonach im fürstlich braunschweigischen Hause die jungen Herren vor angenommener Regierung und unter mindestens 30 Jahre nicht ehelich geworden, dann wegen der vermeintlich nicht hinreichend gesicherten Stellung des Kurhauses Sachsen zu den Herzögen weimarscher und coburgscher Linie, ferner wegen einer zweideutigen Prophezeiung Carios von dem künftigen Verhältnisse der Raute zum Nesselblatte sowie wegen der Verweigerung des von dem Pfalzgrafen Johann Casimir erbetenen reellen Beistandes bei seiner kölnischen Expedition, die danach gestellten Bedingungen, dass das bei dem Reichstage vergeblich gesuchte Wispel- und Wegegeld bewilligt, vornehmlich aber 1) die, besonders hinsichtlich des zu erwartenden Anfalls der calenbergischen und grubenhagenschen Lande gewünschte, früher schon bei Lebzeiten Herzog Heinrich des Jüngeren zu Braunschweig-Lüneburg von dem Kurfürsten Joachim von Brandenburg und dem Markgrafen Johann von Brandenburg dem Herzog Julius
Laufzeit
10.1583 - 12.1583
Enthält
offerierte, jedoch damals von demselben, indem er dies seinem Vater nicht habe eröffnen dürfen, abgelehnte Aufnahme in die ihrem wesentlichen Inhalte, vornehmlich in Betreff der Erbfolge, hier dargelegte Erbvereinigung und Erbverbrüderung zwischen Sachsen, Brandenburg und Hessen herbeigeführt, 2) die Wiederaufnahme der Herzöge zu Braunschweig in die vor etwa hundert Jahren verlorene gesamte Hand über die vom Stifte Quedlinburg relevierende grubenhagenschen Lehen, unter Beseitigung der inzwischen den Grafen zu Stolberg widerrechtlich erteilten Anwartschaft, bewirkt und 3) des Kurfürsten von Sachsen Abtretung der demselben vom Stifte Quedlinburg verliehenen Anwartung an dem Hause Herzberg zugesichert werde;
- die Erledigung der obigen Bedenken und die Zusage des Kurfürsten, insbesondere über die drei letzten Punkte, als die erklärten Conditiones sine qua non, bei Sachsen befördern und jedenfalls dahin wirken zu wollen, dass wenigstens für den Herzog Heinrich Julius und dessen Erben die Anwartschaft auf die quedlinburgischen Lehen und den Herzberg erlangt werde;
- die von den brandenburgischen Gesandten, dem Geheimen Rat Curd von Arnim und Kanzler Dr. Diestelmeyer, zu Wolfenbüttel gemachte Eröffnung, dass der Kurfürst August von Sachsen gegen den Ersteren, welcher nach Beendigung der Berliner Verhandlungen dieser Sache wegen von seinem Herrn nach Dresden geschickt worden, zu der Annahme der Bedingungen, wie sie von Brandenburg verheißen, sich bereit erklärt habe, und die darauf abgegebene ausführliche Erklärung des Herzogs Julius, dass er in eine nur für seinen Sohn zu erwirkende Anwartung auf die quedlinburgischen Lehen und den Herzberg nicht willigen könne, vielmehr seinen anderen Söhnen gleich wie den Agnaten ihre Rechte daran vorbehalten müsse;
- die hierneben dennoch erteilte Zustimmung des Herzogs zu endlicher Absendung und Vollziehung dieser christlichen,
nützlichen, wohlmeinlichen Heirat
Alte Archivsignatur
Nr. 2
Index-Gruppe
GEOB
Berlin, Absendung nach
Berlin, Verhandlungen in
Dresden, Gesandtschaft nach
Grubenhagen, Lehen, Anwartschaft
Herzberg, Haus, Anwartschaft
Köln, Expedition
Quedlinburg, Stift, Lehen
PERS
Arnim, Curd von, brandenburgischer Gesandter
Brandenburg, Joachim, Kurfürst von
Brandenburg, Johann Georg, Kurfürst von
Brandenburg, Johann, Markgraf von
Braunschweig-Lüneburg, Heinrich der Jüngere, Herzog zu
Braunschweig-Lüneburg, Heinrich Julius, Herzog zu
Braunschweig-Lüneburg, Julius, Herzog zu
Cario, Prophezeiung
Diestelmeyer, Dr., Kanzler, brandenburgischer Gesandter
Dänemark, Haus, königliches
Everdt, Wolf, Kammersekretär
Hessen, Haus
Holstein, Haus
Jülich, Haus
Lühe, Heinrich von der, Stiftshauptmann zu Halberstadt
Pfalz-Simmern, Johann Casimir, Pfalzgraf von
Sachsen, August, Kurfürst von
Sachsen-Coburg, Herzöge von
Sachsen-Weimar, Herzöge von
Schweden, Haus, königliches
Schwichelt, Curd von, Hofmeister
Stolberg, Grafen zu
SACH
Nesselblatt, Raute, Verhältnis
Prophezeiung, Cario
Raute, Nesselblatt, Verhältnis
Reichstag, Wispel- u. Wegegeldbewilligung
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|---|
| Detailseite | Original | Akte | 0003 / 23 |
|
| Detailseite | Sicherungsfilm | Akte | 0003 / 23 |
|