NLA OL Best. 24 -1 Urk. Nr. 2

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Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

Erzbischof Burchard von Bremen beurkundet, dass der Streit (discordia), "que diu duraverat et dampnabiliter usque in presentem diem steterat", zwischen ihm, den Grafen Johann und Christian in Delmenhorst und den Grafen Johann und Konrad in Oldenburg einerseits und den Richtern und dem gesamten Volk des ganzen Landes Rüstringen anderseits durch eine Sühne beigelegt ist. Der Erzbischof und die Grafen stellen 24 Ritter und Knappen, die Friesen 24 Personen (personas) auf als Friedenstifter (compositores); diese werden in einem Zeitraum von zwei Jahren ihre Entscheidung treffen. Gelingt es ihnen nicht, den Frieden zu stiften, so fällt das letzte Urteil dem Erzbischof (tunc stabit ad nos archiepiscopum etc.), den Äbten von Rastede und Hude, dem Propst von Rüstringen Reynardus (ad prepositum Rustringie), dem Rat von Bremen et "ad provisorem in Locvlete ac quatuor presbiteros de Rustringia" zu. In diesen zwei Jahren wird von beiden Seiten Friede gehalten werden, alle Schlösser und Befestigungen (castra et munitiones omnes) der Grafen von Oldenburg und Delmenhorst und der Friesen, die in der Fehde gebaut sind, werden niedergelegt, nur Konneforde (Conenvort) behalten die Grafen, Delvesdam die Friesen. Nach Abschluss des Friedenswerkes am Ende der zwei Jahre fallen auch diese beiden Schlösser (castra), "et populus nostrarum ac dictorum comitum terrarum cum Frisonibus et Frisones cum nostris hominibus perpetue pacis et firme composiciones vinculo congaudebunt, ita quod ipsi terras suas colere, aggeres reparare et alia quelibet negotia libere poterunt in invicem exercere". Um jede Gelegenheit, den Frieden zu brechen, zu beseitigen, wird bestimmt, dass wenn unbeabsichtigt (ex casu et absque omni maliciosa deliberacione) ein Sachse von den Friesen oder ein Friese von den Sachsen getötet wird, der Tote mit 20 Mark Bremisch bezahlt wird. Friedensbruch der Grafen von Oldenburg und Delmenhorst oder der Friesen hat zur Folge, dass der Erzbischof und das Domkapitel, die Grafen Gerhard von Hoya, Heinrich von Neubruchhausen und Rudolf von Stotel "ac dominus Rodolfus dominus de Depholte" und die Stadt Bremen zusammen gegen den Friedensbrecher auftreten. In ähnlicher Weise soll jeder Raub an der Unterweser durch gemeinsames Vorgehen dieses Landfriedensbundes verhindert werden.

1337 Dezember 15, Aschwerdergroden

Laufzeit 

15.12.1337

Enthält 

Ausfertigung; lat.; Pergament, 21 x 49 cm; Plica: 3 cm; beschädigt, hinterklebt. - Siegel: ja; Anzahl 4 (von 12; 6, 9 und 12 an; 6 das Wappensiegel des Grafen von Neubruchhausen, 9 Wappensiegel, 12 unkenntlich, alle rund und in gelbem Wachs, an Pergamentpresseln anhängend); 8 cm, 5,5 und 4 cm; ein Siegel (7,5 cm und in gelbem Wachs) lose beiliegend. - Beilagen: ja. - Druck: OUB 2, Nr. 340; Brem. UB. II Nr. 426; nach Or. im RAK Michelsen, Schlesw.-Holst-Lauenb. Urk. II S. 98.
Hinweis: Original ehemals im Bremer Staatsarchiv.

Alte Archivsignatur 

Best. 24-1 Landessachen

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde 1010 / 15