
Identifikation
Titel
1. Kläger/Appellant:
Felix Thesmar [gest. nach 1624], fürstlicher Kanzleiverwandter zu Wolfenbüttel (Bekl.), für seine Frau Katharina Neuwalt [1575-1624] (Bekl.), Tochter des herzoglichen Rats und Dechanten am Kollegiatstift St. Blasius in Braunschweig Dr. Johann Neuwalt (gest. 1598) und Witwe des Hans Lüdecke [1572-1607]
2. Beklagter/Appellat:
Johann Neuwalt, Bürger zu Hildesheim (Kl.), Sohn des Arnd Neuwalt und Neffe des Dr. Johann Neuwalt
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Christian Schröter, 1618, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Christoph Stauber, 1618, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Schuldforderung. Der Hutmacher Johann Neuwalt, ein Neffe des 1598 verstorbenen Dr. Johann Neuwalt, forderte von Dr. Neuwalts Tochter und deren Ehemann Felix Thesmar die Erstattung einer Schuld in Höhe von 100 Reichstalern. Basis dieser Forderung war eine Obligation, die Neuwalt angeblich 1595 von seinem gleichnamigen Onkel für die Abtretung einer Kommende (Vikarie) in der Stadt Braunschweig erhalten hatte. Thesmar hingegen behauptete, dass die Obligation von 1595 eine Fälschung sei, da Johann Neuwalt nie eine Kommende in Braunschweig besessen habe und auch nicht besitzen könne, da er als Hutmacher nicht zum Empfang einer geistlichen Pfründe berechtigt sei. Ein vor dem Rat der Altstadt Hildesheim begonnenes Verfahren gelangte schließlich an die Regierung in Hildesheim, die Thesmar 1617 in der Läuterungsinstanz zur Bezahlung der geforderten Summe verurteilte, falls er nicht beweisen könne, dass die umstrittene Obligation eine Fälschung sei. Dagegen appellierte der Betroffene an das RKG, das die Appellation ablehnte. Thesmar beantragte dagegen Revision.
5. Vorinstanz:
Bürgermeister und Rat der Altstadt Hildesheim 1614
Regierung zu Hildesheim 1617
Bd. 1: Priora der Regierung Hildesheim mit Protokoll
Laufzeit
1617 - 1619
Enthält
1614-1617
Darin:
Q 5 N 1-8 Priora der Stadt Hildesheim mit Protokoll 1613-1614
Q 5 N 1 Obligation des Dr. Johann Neuwalt 1595
Q 5 N 3 Friedrich Henning zu Goslar an Kaspar Kichler, Sekretär und Advokat zu Halberstadt, wegen Verleihung der Marienkommende in der Kapelle St. Gertrud zu Braunschweig durch Dr. Neuwalt 1595 für ein Honorarium von 120 Reichstalern an den Absender 1613
Q 5 N 5; 8 A-B 2 Atteste der Stifter St. Cyriacus und St. Blasius zu Braunschweig darüber, dass sich Johann Neuwalt in keinem der beiden Stifter als Inhaber einer Kommende oder Vikarie nachweisen lasse 1613, 1614
Q 23 Prozesskosten Johann Neuwalts 1613-1617
Hinweis:
Q 1-24
Vgl. Hann. 27 Hild. Nr. 1939.
Band
1
Alte Archivsignatur
T 406/I
Provenienz
Organisations- und Aktenzeichen
T 2934/I
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
theßmar 1938
Index-Gruppe
GEOB
Braunschweig, kreisfreie Stadt, Kapelle St. Gertrud
Braunschweig, kreisfreie Stadt, Marienkommende
Braunschweig, kreisfreie Stadt, Stift St. Blasius
Braunschweig, kreisfreie Stadt, Stift St. Cyriakus
Goslar, Krs. Goslar, Einwohner
Halberstadt (Sachsen-Anhalt), Stadt, Krs. Halberstadt
Hildesheim, Stadt, Einwohner
Wolfenbüttel, Stadt, Krs. Wolfenbüttel
Institution
Hildesheim, Hochstift, Regierung
Hildesheim, Stadt, Bürgermeister und Rat der Altstadt
PERS
Henning, Friedrich
Kichler, Kaspar, Advokat und halberst. Sekretär
Lüdecke, Katharina, geb. Neuwalt
Neuwalt, Arnd
Neuwalt, Johann
Neuwalt, Johann, Dr., Dechant und wolfenb. Rat
Thesmar, Felix, wolfenb. Kanzleiverwandter
Thesmar, Katharina, geb. Neuwalt, verw. Lüdecke
Prokuratoren / Advokaten / Notare
Schröter, Christian, Dr., 1618
Stauber, Christoph, Dr., 1618
SACH
Abtretung
Advokat, 17. Jh.
Appellation
Attest, 17. Jh.
Fälschung
Handwerk, Ausschluss von geistlichen Pfründen
Hutmacher
Kommende
Läuterung, 17. Jh.
Pfründe, geistliche
Pfründe, geistliche, Nichteignung
Revision
Schuldsache, 17. Jh.
Schuldverschreibung, 16. Jh.
Schuldverschreibung, Fälschung
Vikarie
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|---|
| Detailseite | Original | Akte | 0050 / 19 |
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