Identifikation
Titel
1421 Sept. 28
Propst Johannes, Prior Heinrich, Küster Johannes und der ganze Konvent des St. Georgsklosters zu Stade bekunden, daß vor ihnen die Stader Bürger Matthäus Dreyer und Jakob von Hagen als Testamentsvollstrecker des verstorbenen Stader Bürgermeisters Heinrich Dreyer erschienen sind, um eine testamentarisch verfügte Stiftung umzusetzen. Heinrich Dreyer hat in seinem Testament vier in der Feldmark des Dorfes Ritsch im Kirchspiel Assel gelegene Stücke Ackerlandes, die jährlich 25 Mark Lübisch einbringen, für eine ewige Stiftung in der Kirche St. Wilhadi zu Stade bereitgestellt. Der Verwalter dieser Stiftung soll davon drei Mark der Schülerbrüderschaft in Stade für zwei Seelenmessen fürMatthäus Dreyer und seine Ehefrau Ida, für Heinrich Wesseler und seine Ehefrauen sowie für Heinrich Dreyer und seine Ehefrau Wibe geben, von denen eine am Sonntag vor Johannes Evangelista (6. Mai), die andere am Samstag nach Urban (25. Mai) gefeiert werden soll. An jedem Montag vor Michaelis (29. September) soll der Verwalter eine Badestube für die Armen heizen lassen, wo jeder Arme baden kann und außerdem eine Mahlzeit und ein Bier für einen Heller erhält. Das Patronatsrecht der Stiftung bleibt zunächst bei der Familie des Heinrich Dreyer, danach fällt es abwechselnd an den Propst des St. Georgsklosters bzw. an den Rat der Stadt Stade. Als erster soll Heinrichs Sohn Matthäus Dreyer, falls er die Priesterweihe erhält, oder sein Bruder Johann diese Stiftung verwalten, danach immer ein Priester ohne Benefizium. Von den Einkünften sollen fünf Mark für die Heizung der Badestube sowie für Brot und Bier dort verwandt werden; der Rest ist an die Armen zu verteilen. Zwei Stücke des Ackerlandes im Umfang von zwölf Morgen liegen nebeneinander und werden im Osten von einem Stück Landes, welches den Kirchspielsleuten Jakob Kruse, Christian Borch, Johann Snelle und Simon Schomaker zu Assel
Laufzeit
1421
Enthält
gehört, im Westen von einem zehntfreien Stück Landes, welches Nikolaus Smit bebaut, begrenzt. Die anderen beiden Stücke Landes umfassen ebenfalls zwölf Morgen und grenzen im Westen an ein Grundstück von einem halben Morgen, welches Nikolaus Wetegrove für seinen Zehnten hat. Ferner weisen die Testamentsvollstrecker der Stiftung acht Hunt Ackerlandes in der Feldmark des Dorfes Bassenfleth bei dem Brack ("bi dem Brake") im Alten Land zu, die zur Zeit zwei Pfund Geldes einbringen. Auf diesen acht Hunt lastet eine dem Abt des St. Marienklosters zu Stade zustehende Abgabe von neun Faß ("vasarum") Hafer, genannt "Haverpacht". Der Verwalter der Stiftung soll jährlich in der Osterwoche aus diesen acht Hunt den Rektoren der Stader Kirchen St. Nicolai ("St. Nicolai trans aquam"), St. Pancratii, St. Cosmae & Damiani, St. Wilhadi und Heilig-Geist sowie des St. Georgsklosters je sechs Schilling Lübisch für die Feier einer Seelenmesse für die oben genannten Personen entrichten. Die Stifter bitten ferner um die Errichtung eines neuen Altars zu Ehren der Gottesmutter Maria und des Apostels Bartholomäus im St. Georgskloster zu Stade. Siegelankündigung von Propst und Konvent sowie der beiden Testamentsvollstrecker.
"Sub anno a nativitate Domini Millesimo quadringentesimo vicesimo primo in profesto beati Michaelis archangeli".
Ausf., Perg.; das Siegel des Matthäus Dreyer anhängend, die anderen drei Siegel ab.
Regest: Bohmbach, UB Georg Nr. 389
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Detailseite | Micro-/Macrofiche | U |
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| Detailseite | Nutzungsdigitalisat | U |
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| Detailseite | Original | Urkunden | 0067 / 0 |
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Arcinsys
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