NLA ST Rep. 286 Bremervörde

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Justizvollzugsanstalt Bremervörde

Laufzeit 

2017-2018

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Bestand der Justizvollzugsanstalt Bremervörde, enthält v.a. Personalgefangenenakten

Geschichte des Bestandsbildners 

Schon als 1851 das Amtsgerichtsgericht Bremervörde gegründet wurde, ließ man diesem ein örtliches Gerichtsgefängnis anschließen (vgl. Rep. 86 Bremervörde sowie Rep. 72/172 Bremervörde, hier Gliederungspunkt 1.4.2). Das alte Amtsgerichtsgefängnis wurde am 31. Januar 1941 aufgelöst. An seine Stelle trat am 2. Mai 1941 eine Jugendarrestanstalt, die Jugendliche und Heranwachsende bis zum Alter von 21 Jahren für den gesamten Regierungsbezirk Stade und darüber hinaus auch Teile der späteren Regierungsbezirke Hannover und Weser-Ems aufnahm. 1992 wurde jedoch auch die Jugendarrestanstalt aufgelöst, womit zeitweilig kein Gericht in Bremervörde mehr existierte.

2006 kam in der Landesregierung jedoch die Idee auf, das ehemalige Kasernengelände in Bremervörde als Gefängnis um- und auszubauen. Nach längerer Planungs- und Bauphase wurde die neue Justizvollzugsanstalt (JVA) Bremervörde 2013 schließlich als erste teilprivatisierte JVA eröffnet. Mit anfänglich 72 Mitarbeitern sollte sie künftig Platz für etwa 300 Strafgefangene bieten. Häftlinge aus anderen Anstalten (Stade, Uelzen usw.) wurden zu diesem Zweck nach Bremervörde verlegt. Derzeit (2024) gliedert sich die Anstalt in folgende Abteilungen:

Vollzugsabteilung 1
Haus A – Ebene 1 und 2: Untersuchungshaft/ überstellte Jungtäter/ junge Untersuchungsgefangene, 84 Haftplätze, 4 Wohngruppen

Vollzugsabteilung 2
Haus A Ebene 3: Aufnahme, 42 Haftplätze, 2 Wohngruppen

Vollzugsabteilung 3
Haus B - Ebene 0 und 1: Strafhaft/ Sonderflächen/ Motivationsflur, 60 Haftplätze, 3 Wohngruppen

Vollzugsabteilung 4
Haus B - Ebene 2 und 3: Strafhaft, 84 Haftplätze, 4 Wohngruppen

Vollzugsabteilung 2 oV
Offener Vollzug, 30 Haftplätze, 2 Wohngruppen

Gemäß Vollstreckungsplan von 2023 erstreckt sich die Zuständigkeit der JVA Bremervörde im Wesentlichen auf den Landgerichtsbezirk Stade und damit die AG-Bezirke Bremervörde, Buxtehude, Cuxhaven, Geestland, Otterndorf, Stade, Tostedt, Zeven und Achim. Untersuchungshäftlinge unter 24 Jahren werden jedoch auch aus diesen Bezirken ausnahmsweise nach Hameln eingewiesen. Einzelne Strafhäftlinge kommen überdies aus AG-Bezirken des Landgerichts Verden (Nienburg, Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg/Wümme, Syke und Verden). Frauen aus dem Landgerichtsbezirk Stade werden an die JVA Vechta überwiesen, während kurze Jugendarreste in der Jugendarrestanstalt Verden abgebüßt werden.

Bestandsgeschichte 

2020 erfolgte erstmals eine Anbietung von Gefangenenpersonalakten aus der JVA Bremervörde. Es handelte sich um den Erstentlassungsjahrgang 2014. Mehrere Akten wurden für archivwürdig befunden, unterliegen derzeit jedoch noch Aufbewahrungsfristen und werden künftig an das Landesarchiv abgegeben. 2023 erfolgte eine weitere Anbietung von Gefangenenpersonalakten der Entlassungsjahre 2015-2019; im Zuge dessen wurde auch eine erste Akzession von drei Akten übernommen.

Dr. Malte de Vries, 15.03.2024

Findmittel 

EDV-Findbuch, kein analoges Findbuch vorhanden