Landesbibliothek Oldenburg
1789-1997
Die 1792 gegründete Landesbibliothek ist zentrale Regionalbibliothek für Nordwest-Niedersachsen und bildet u.a. gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Oldenburg einen Bibliotheksverbund.
Rep 740 Landesbibliothek Oldenburg
Zeit: 1733-1997
Im Zuge seiner dem aufgeklärten Absolutismus verpflichteten Politik gründete Herzog Peter Friedrich Ludwig 1792 die Herzogliche Öffentliche Bibliothek im Oldenburger Schloss. Anders als die Gräflichen Büchersammlungen sollte sie eine allgemeine, vor allem für die Staatsbeamten zugängliche wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek darstellen. Hauptamtliche Planstellen wurden eingerichtet und ein fester Etat bewilligt. Die angekaufte Bibliothek des Hannoveraner Hofrates Georg Friedrich Brandes bildete den Grundstock für die neue Einrichtung.
Nach dem Ende der französischen Besetzung Oldenburgs und der Rückführung der nach Bremen evakuierten Bestände wurde die Bibliothek in den Jahren 1819/20 neu gegründet und um Neuerwerbungen von Büchern und Bibliotheken ergänzt. Im Zuge der verstärkten Anbindung der Bibliothek an den Staat und der Kontrolle der Presse durch denselben erfolgte die Einrichtung einer Regierungskommission für das Bibliothekswesen. 1841 zog die Bibliothek in einen Neubau am Damm. Die neben dem Bibliothekar und seinem Registrator stehende Bibliothekskommission erlangte im Laufe des 19./20. Jahrhunderts zunehmenden Einfluss nicht nur auf die Erwerbungspolitik, sondern auch in Personal-, Katalogisierungs- und Benutzungsfragen. Zugleich dehnte sich der Benutzerkreis auf gebildete städtische Schichten aus. Diese Tendenz verstärkte sich im 20. Jahrhundert, wobei die Bibliothek mit großen finanziellen Engpässen in Folge des Ersten Weltkrieges und der Inflation zu kämpfen hatte.
In der NS-Zeit wurde das Personal der Landesbibliothek aufgestockt; damit einher ging eine verstärkte Professionalisierung des Personals. Eng verknüpft mit der Tätigkeit der Bibliothek als wissenschaftliche Bibliothek war die Förderung des Volksbüchereiwesens. Mit der Einführung des Pflichtexemplarrechts gewann die Bibliothek vor allem starken Zuwachs an oldenburgischer Literatur und Periodika.
Von 1937 an befand sich hier die Leitung der Staatlichen Beratungsstelle für die Volksbüchereien. 1943 wurde die Landesbibliothek Ziel eines Bombenangriffs. Dabei entstanden nicht nur gravierende Schäden am Gebäude, sondern auch - trotz vorangegangener Evakuierungsmaßnahmen - große Verluste an den Bücherbeständen.
1946 zog die Landesbibliothek in das ehemalige Zeughaus in der Ofener Straße um, von wo aus sie 1987 an ihren jetzigen Standort am Pferdemarkt wechselte. Die Landesbibliothek Oldenburg ist heute die zentrale Regionalbibliothek für Nordwest-Niedersachsen und bildet gemeinsam mit der Universitätsbibliothek Oldenburg und anderen Einrichtungen einen Bibliotheksverbund (ORBIS).
Für die Unterlagen der Staatlichen Volksbüchereistelle (1934-1946), die 1934 für die Angelegenheiten der öffentlichen Bibliotheken gegründet worden war, war in der Beständeübersicht von Dr. Lübbung die Bestandssignatur "Best. 170-2". Sie wurden mittlerweile in das Findbuch Rep 740 überführt (s. "Best. 170-2" im Feld "Alte Archivsignatur").
Allgemeine Verwaltung 1793-1980 (122); Öffentlichkeitsarbeit, Ausstellungen, Jubiläen 1880-1989 (21); Erwerbung 1789-1978 (115); Titelaufnahme, Katalogisierung, Aufstellung 1790-1967 (13); Benutzung, Entleihe, Fernleihe, Anfragen 1733-1976 (114); Handschriften 1799-1975 (9); Redaktion und Verkauf von Publikationen 1800-1850 (141); Schul- und Volksbüchereiwesen 1933-1971 (58); Allgemeine Korrespondenz 1888-1997 (80); Sonstige Verwaltungsmaßnahmen (u.a. Evakuierung 2. Weltkrieg) 1816-1955 (15).
Gabriele Crusius, Gründung und Frühgeschichte der herzoglichen öffentlichen Bibliothek in Oldenburg (1792-1847), Oldenburg 1981; Armin Dietzel, Die Landesbibliothek Oldenburg. Erbe und Auftrag einer Regionalbibliothek, Oldenburg 1986; Klaus-Peter Müller, Die Landesbibliothek Oldenburg von der Jahrhundertwende bis 1945, Oldenburg 1987; Beatrix Veit, Zur Geschichte der Landesbibliothek Oldenburg von 1847 bis 1907, Oldenburg 1988; Egbert Koolman (Hg.), Ex Bibliotheca Oldenburgensi. Bibliothekarische Untersuchungen aus Anlaß des 200jährigen Bestehens der Landesbibliothek Oldenburg, Oldenburg 1992 [mit umfangreicher Bibliographie]; Egbert Koolman, Landesbibliothek Oldenburg, in: Regionalbibliotheken in Deutschland. Mit einem Ausblick auf Österreich und die Schweiz, hg. von Bernd Hagenau, Frankfurt a.M. 2000, S. 169-174; Gabriele Crusius, Sammelkultur im Geist der Aufklärung. Die Bibliothek des Hannoveraner Beamten Georg Friedrich Brandes in der Landesbibliothek Oldenburg, Heidelberg 2010.
Erschließung: Archivdatenbank
Best. 31 (Kabinettsregistratur Oldenburg); Best. 134 (Oldenburgisches Ministerium der Kirchen und Schulen); Rep 400 (Verwaltungsbezirk Oldenburg); Rep 410 (Bezirksregierung Weser-Ems).
16,1; 688 Verzeichnungseinheiten (Stand Februar 2013)
Lagerungsbestand: auch Best. 170-1
teilweise verzeichnet
Abgeschlossen: Nein
Verwaltungsbezirk Oldenburg
1974
1977
11
810
810-11
Stadt Oldenburg
1933
2000
217728
20
20-217728
Oldenburg (Oldenburg), Stadt [Wohnplatz]
1
1
10452
1
1-10452
Oldenburg (Oldenburg), Stadt [Wohnplatz]
Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg
1937
1974
217280
10
10-217280
Landesteil/ Verwaltungsbezirk Oldenburg
Herzogtum/Landesteil Oldenburg
1864
1937
1
210
210-1
Herzogtum/Landesteil Oldenburg
Herzogtum Oldenburg
1853
1864
1
2910
2910-1
Herzogtum Oldenburg
1814
1853
1
2810
2810-1
Link: https://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b2853