NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1732/ 2

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Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

1. Kläger/Appellant:
Melchior [gest. 1661] und Georg Friedrich von Steinberg [1608-1641] zu Wispenstein, Imbshausen und Harbarnsen (Bekl.), danach (1665) Georg Friedrich von Steinberg [1636-1691], Sohn des verstorbenen Melchior von Steinberg

2. Beklagter/Appellat:
Barthold von Rautenberg (gest. 1647) zu Rethmar, braunschweig-lüneburgischer Statthalter (Kl.); ab 1658 Ludolf [1598-1677] und Erich Behling [1596-1667]; Andreas Lübbern und Christian Leist zu Hameln als Vormünder für die Kinder des Lic. Johannes Reiche; Ilsa von Harlessem, Witwe des Dr. Ludolf Evers [1607-1655] zu Hildesheim, sowie ab 1665 Karsten Christoph von Wobersnow [gest. 1666] zu Nettlingen, Hofrichter und Drost zu Wohldenberg, alle als Intervenienten und Gläubiger des verstorbenen Bartold von Rautenberg; ab 1676 Dr. Justus Bernhard Gericke als Verwalter des Rautenbergschen Erbes und Vertreter weiterer Gläubiger von Rautenbergs

3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Barthold Gießenbier, 1636, Prokurator
Dr. Jakob Friedrich Küehorn, 1655, 1665 Prokurator
sub. Dr. Moritz Wilhelm von Gülchen, 1665, Prokurator

3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Lic. Johann Vergenius, 1634, Prokurator
Dr. Georg Goll, 1638, Prokurator
Dr. Johann Georg von Gülchen, 1657, Prokurator
sub. Lic. Ulrich Daniel Küehorn, 1657, Prokurator
Dr. Jakob Friedrich Küehorn, 1665, Prokurator
sub. Dr. Moritz Wilhelm von Gülchen, 1665, Prokurator
Dr. Friedrich Plönnies, 1676, Prokurator
sub. Dr. Johann Paul Fuchs, 1676, Prokurator

wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Besitzstreitigkeiten. Johanna von Gladebeck, Witwe des Sievert von Steinberg des Jüngeren, hatte das im Fürstentum Göttingen gelegene Rittergut Imbshausen aus dem Besitz ihres verstorbenen Mannes als Leibzucht verschrieben erhalten. 1612 überließ Johanna von Gladebeck Imbshausen ihrem Gläubiger Barthold von Rautenberg zunächst als

Laufzeit 

1636 - 1665

Enthält 

Pfandbesitz, bevor sie ihm 1615 ihre Rechte förmlich abtrat. Nachdem Johanna von Gladebeck 1634 gestorben war, schloss von Rautenberg mit den Brüdern Melchior und Goerg Friedrich von Steinberg zu Wispenstein einen Vergleich. Darin sagte von Rautenberg den Brüdern von Steinberg die Rückgabe des Gutes unter der Bedingung zu, dass seine Forderungen mit einem Pauschalbetrag in Höhe von 30000 Reichstalern abgegolten würden. Kurz darauf entstanden Streitigkeiten über die Gültigkeit dieses Vergleichs. Die von Steinberg behaupteten, dass von Rautenberg ihnen die Schulden der Halbbrüder ihres Vaters in Rechnung gestellt habe, für die sie nicht einzustehen brauchten. Als eigene Schulden erkannten die Brüder von Steinberg lediglich eine Obligation ihres Vaters über 2400 Reichstaler an. Gleichzeitig erhoben sie Gegenforderungen gegen von Rautenberg und behaupteten, dass seine Rechte am Gut Imbshausen, bei denen es sich nicht um wirkliche Besitzrechte, sondern um Pacht- und Nutzungsrechte gehandelt habe, mit dem Tode Johanna von Gladebecks erloschen seien. Rautenberg erhob dagegen Klage vor der Regierung in Wolfenbüttel, die die Brüder von Steinberg 1636 zur Herausgabe des Gutes verurteilte. Die Betroffenen appellierten dagegen an das RKG. Nach dem Tode des Barthold von Rautenberg im Jahr 1647 wurde das Verfahren von dessen Erben fortgeführt.

5. Vorinstanz:
Regierung zu Wolfenbüttel, (ab 1636) Regierung zu Hannover 1636

Bd. 2: Acta Camerae mit Protokoll

Darin:
Q 14-27; 32-36 Von den Intervenienten zur Begründung ihrer Forderungen im von Rautenbergschen Konkurs vorgelegte Beweisstücke mit Designatio (Auflistung), darunter insbesondere verschiedene Obligationen 1602-1646
Q 13 Tutorium (Vormundschaftsbestellung) der Stadt Hameln für die Vormünder der Kinder des Lic. Johann Reiche 1655
Q 18 Schenkung und Zession dreier Obligationen des Statz von Münchhausen durch die

Brüder Joachim und Dr. Kaspar Heinrich Oppermann zu Hildesheim an ihren Vetter Erich Behling, Amtmann zu Grohnde 1650
Q 19 Liquidation über Schulden der Johanna von Gladebeck bei Dr. Johannes Albertus Molinus 1611
Q 24 Von Rautenberg verpflichtet sich, die Forderungen des Dr. Molinus gegen Johanna von Gladebeck auf das Gut Imbshausen zu versichern und den Gläubiger nach dem Tod der Schuldnerin mit in den Besitz des Gutes aufzunehmen 1614
Q 32B-34C Urteil des Hofgerichts und RKG-Urteil aus Hann. 27 Hild. Nr. 1514 1625-1646
Q 35D Christian Friedrich und Arnd von Wobersnow zedieren ihrem Bruder Karsten Christoph ihre Anteile an mehreren gemeinsamen Forderungen 1634
ohne Q am Schluss D Kuratorium des Hofgerichts Wolfenbüttel für Dr. Gercken 1675
ohne Q am Schluss A Vergleich zwischen den von Steinberg und den Brüdern Borries und Friedrich von Wrisberg wegen des Gutes Imbshausen 1638

Hinweis:
Q 1-37 sowie 6 weitere Schreiben

Band 

2

Alte Archivsignatur 

S 5202/II

Provenienz

Organisations- und Aktenzeichen 

S 2728/II

Ergänzungen

Klassifikation Teil B 

steinberg 1732

Index-Gruppe

GEOB 

Grohnde, Amt

Hameln, Krs. Hameln-Pyrmont

PERS 

Behling, Erich, Amtmann

Münchhausen, Statius von

Oppermann, Joachim

Oppermann, Kaspar Heinrich, Dr.

Wobersnow, Arnd (Arnold) von

Wobersnow, Christian Friedrich von

SACH 

Kuratorium

Schenkung

Urteil, RKG-, 17. Jh.

Vormundschaft

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Akte 0050 / 19