StadtA GOE Kl. E. 149

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kl. E. 149 - Nachlass Hannah Vogt

Laufzeit 

1926-1992

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Hannah Vogt wurde am 3. März 1910 in Berlin (Charlottenburg) geboren. 1929 bestand sie das Abitur am Göttinger Oberlyzeum (heute Hainberg-Gymnasium). 1930 bis 1933 studierte sie Volkswirtschaft in Göttingen und Hamburg. Hannah Vogt trat 1930 in die KPD ein und wurde im März 1933 verhaftet. Neun Monate lang war sie zunächst im Amtsgerichtsgefängnis Osterode (Harz), dann im Frauen-Konzentrationslager Moringen inhaftiert. Nach ihrer Entlassung wurde ihr verboten, das Studium fortzusetzen. Erst im Jahre 1942 wurde sie zum Universitätsstudium wieder zugelassen.

1944 bestand sie das Examen als Diplom-Volkswirtin, 1945 promovierte H. Vogt in Göttingen. Sie engagierte sich nach dem Krieg intensiv in der Göttinger Kommunalpolitik und war unter anderem (1945) Mitbegründerin der "Göttinger Nothilfe". 1954 bis 1965 arbeitete sie bei der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung in Wiesbaden und trat 1962 in die SPD ein.

Im April 1965 kehrte sie nach Göttingen zurück, wo sie von 1966 bis 1984 1. Vorsitzende der Göttinger Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit war. Außerdem war Hannah Vogt von 1968 bis 1981 Ratsmitglied. Sie starb am 13. Februar 1994 in Göttingen.

Bestandsgeschichte 

Der Umfang des Bestands beträgt ca. 3 lfd. Meter; die Unterlagen erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa 65 Jahren (1927-1992, Acc. Nr. 1116/1992) und wurden dem Stadtarchiv von Hannah Vogt zur Verfügung gestellt.

Zum Bestand gehören zum Großteil lose Akten (u. a. Privat- und Dienstkorrespondenz), Bücher von Hannah Vogt, diverse Drucksachen (Broschüren, Hefte etc.) und zahlreiche Presseausschnitte, die ihre sozial-politische sowie schriftstellerische Tätigkeit im öffentlichen Leben umfangreich dokumentieren und spiegeln.

Eine Überarbeitung des bereits grob erfassten Bestands erfolgte im Juni 2005 mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA". Die Überlieferung ist jedoch nicht homogen, eine schlüssige Aktenführung auch nachträglich nicht rekonstruierbar.

Der Bestand im Stadtarchiv Göttingen bildet nur einen Teil des Nachlasses von Hannah Vogt, der vermutlich bedeutendere Teil befindet sich in der KZ-Gedenkstätte Moringen.

Göttingen, den 14. Juli 2005

Literatur 

Vogt, Hannah: Hoffnung ist ein ewiges Begräbnis : Briefe von Dr. Hannah Vogt aus dem Gerichtsgefängnis Osterode und aus dem KZ Moringen 1933 / hrsg. von Hans Hesse, Bremen : Edition Temmen, 1998

Vogt, Hannah: Die "Göttinger Nothilfe" : eine frühe Bürgerinitiative. In : Göttingen 1945 : Kriegsende und
Neubeginn, Göttingen, 1985

Vogt, Hannah: Göttingen heiter / von Hannah Vogt. In : Göttinger Bürgerbuch / hrsg. von d. Stadt Göttingen. Göttingen, 1971, S. 110 - 115

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Dep. 77 II Nr. 17 (Tagebücher Hannah Vogt)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Acc.-Nr.: 1116/1992
Der Bestand wurde im Juni 2005 mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA" überarbeitet. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.