StadtA GOE C 49

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

C 49 - Städtisches Museum

Laufzeit 

1906-2010

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Auf Initiative des seit 1883 an der Universität Göttingen tätigen Germanisten Professor Moriz Heyne wurde das Museum am 1. Oktober 1889 als "Städtische Altertumssammlung" in sechs Räumen des Grätzelschen Hauses in der Alleestraße (heute: Goetheallee) eröffnet. Ein Neubauvorhaben hatte trotz der 1888 von Stadtbaurat Heinrich Gerber vorgelegten Entwürfe aus Kostengründen nicht realisiert werden können. Da im Grätzelhaus bald darauf das "Stadt-Cafe" eingerichtet werden sollte und durch die Zunahme der Exponate die Raumnot des Museums stetig wuchs, erhielt die Altertumssammlung 1893 eine neue Bleibe im Haus der ehemaligen Gastwirtschaft Velguth in der Burgstraße 13. Weil dieses Gebäude jedoch dem Bau der Friedrichstraße weichen musste, zog das Museum 1897 in den 1592 erbauten, von Stadtbaurat Gerber umgestalteten "Hardenberger Hof" am Ritterplan um, in dem gleichzeitig das Stadtarchiv untergebracht wurde. Am 28. November 1897 fand die feierliche Eröffnung statt. Nachdem das Stadtarchiv 1902 aus dem Gebäude ausgezogen war, konnte das Museum auch dessen Räumlichkeiten nutzen.

Ab 1912 wurden dann die Räume der benachbarten, nun durch einen Zwischentrakt verbundenen Alten Post nach und nach an das Museum angegliedert und die Bestände neu geordnet. In den folgenden Jahrzehnten waren alle Museumsleiter bestrebt, die Ausstellungs- und Magazinflächen zu vergrößern und dem Museum ein besucherfreundliches Aussehen zu verschaffen. Doch die Raumenge blieb bestehen und so mussten große Teile der Sammlung in die Magazine verlagert werden. Trotzdem übernahm das Museum mit der Veranstaltung von Sonderausstellungen eine neue wesentliche Aufgabe.

1979 wurde auch das ehemalige Haus des Postverwalters, die Alte Posthalterei in der Jüdenstraße 38, in den Museumsbereich einbezogen. Diese Erweiterung führte zu einer völligen Neugestaltung der Dauerausstellungen. 1989 feierte das Städtische Museum sein hundertjähriges Bestehen. Erste Bauschäden an der Alten Posthalterei wurden 2005 entdeckt, weitere Untersuchungen ergaben, dass das ganze Haus sowie der angrenzende Stall- und Remisenbau und der Hardenberger Hof erhebliche Schäden aufwiesen und Einsturzgefahr drohte. Ab 2008 wurde die Alte Posthalterei umfangreich saniert und am 20. Mai 2012 zum Internationalen Museumstag wiedereröffnet. Die übrigen Gebäude werden derzeit saniert. Als Sammlungsort und Ansprechpartner für Fragen der Stadtgeschichte, aber auch als Stätte vielfältiger kultureller Aktivitäten nimmt das Städtische Museum heute seinen festen Platz in Göttingen ein.

Leiter des Museums:
1889-1906 Prof. Dr. Moriz Heyne
1906-1933 Dr. Bruno Crome
1933-1936 Dr. Herbert Krüger
1936-1954 Dr. Otto Fahlbusch
1954-1961 Dr. Walther Hellige
1961-1966 Dr. Wolfgang Rabe
1967-1976 Dr. Waldemar R. Röhrbein
1977-1994 Dr. Hans Georg Schmeling
1994-2005 Dr. Jens-Uwe Brinkmann
2005-2020 Dr. Ernst Böhme
seit 2020 Andrea Rechenberg

Bestandsgeschichte 

Das Schriftgut des Städtischen Museums Göttingen gelangte zunächst in zwei Abgaben in das Stadtarchiv Göttingen: am 30. Oktober 2008 als Acc. Nr. 1933/2008 und am 3. Dezember 2009 als Acc. Nr. 1989/2009. Die erste Abgabe beinhaltete insbesondere die Akten (156 lfd. Nummern), die zweite lediglich zwei Fremden- und zwei Gästebücher. Eine dritte Aktenabgabe des Museums folgte am 10. Dezember 2012 (Acc. Nr. 2104/2012). Insgesamt umfasst der Bestand nun 241 lfd. Nummern.

Auch wenn einige Archivalien bis in das frühe 20. Jahrhundert zurückreichen, liegt der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes C 49 auf dem Zeitraum nach 1945 und reicht nahe an die Gegenwart heran. Die jüngsten Unterlagen stammen aus dem Jahr 2010. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden die zahlreichen Akten zu den Ausstellungen, insbesondere zu den Sonderausstellungen des Städtischen Museums; relativ umfangreich sind zudem die Akten mit Schriftverkehr und zur Kooperation mit Fachvereinigungen, Vereinen und Verbänden.

Grundlage für die Gliederung des Bestandes bildete der "Aktenplan des Städtische Museums Göttingen" (Amt 44; Stand: circa 1990). Dessen frühere Gliederungen 44 01 "Allgemeine Verwaltung" und 44 02 "Rundschreiben, Dienstanweisungen, Sicherungs- und Versicherungsangelegenheiten" wurden als "1 Allgemeine Verwaltung", die Gliederungspunkte 44 08 "Fachvereinigungen" und 44 23 5 "Vereine und Verbände" zu "6 Fachvereinigungen, Vereine und Verbände" sowie 44 23 3 "Öffentlichkeitsarbeit" und 44 23 6 "Werbung und Öffentlichkeitsarbeit" zu "10 Öffentlichkeitsarbeit, Werbung" zusammengefasst. Der Bestand C 49 gliedert sich somit wie folgt:

1 Allgemeine Verwaltung
2 Personal
3 Einrichtung und Betrieb
4 Statistik
5 Finanzen
6 Fachvereinigungen, Vereine und Verbände
7 Sammlungsgegenstände
8 Foto- und Auskunftsdienst
9 Ausstellungen
10 Öffentlichkeitsarbeit, Werbung
11 Veröffentlichungen und wissenschaftliche Vorhaben
12 Auftragsangelegenheiten
13 Archäologische Stadtkernforschung
14 Verschiedenes

Die archäologische Stadtkernforschung fiel ab 1992 nicht mehr in die Zuständigkeit des Städtischen Museums, sondern wurde als Teil der Abteilung "Denkmalpflege" in das Dezernat IV und dort in das "Amt für Bauordnung und Denkmalpflege (63)" mit der Ordnungskennziffer 63.5 als "Stadtarchäologie" eingegliedert (siehe Bestand C 10 "Dezernat IV" unter der Klassifikationskennziffer 2.10).

Die unter "1 Allgemeine Verwaltung" vorhandenen zahlreichen Akten mit dem Titel "Schriftwechsel" enthalten - teils chronologisch, teils alphabetisch sortiert - die jeweils im angegebenen Zeitraum angefallene Korrespondenz zu unterschiedlichsten Themen.

Die Archivalien sind mit "C 49 Nr. ..." unter Angabe der jeweiligen Signatur-Nummer zu bestellen.

Literatur 

100 Jahre Göttingen und sein Museum : Texte und Materialien zur Ausstellung im Städtischen Museum und im Alten Rathaus 1. Oktober 1989 - 7. Januar 1990 / [Verantwortl.: Hans-Georg Schmeling].
Göttingen, 1989. - 311 S. : Ill.
Signatur: A 576

Crome, Bruno: Führer durch die Altertumssammlung (Städtisches Museum Göttingen 1).
Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 1919. - 126 S.
Signatur: A 757

Das Städtische Museum Göttingen und seine Abteilungen. Hrsg.: Verein der Freunde des Städtischen Museums Göttingen e.V..
Göttingen, 1989. - 64 S. : Ill.
Signatur: C 253

Lang, Heinke: Ein Institut des Bildungsbürgertums? Die Anfänge des Göttinger Stadtmuseums.
Göttingen, 2004. - 63 Bl. Göttingen, Univ., Examensarbeit
Signatur: B 575

Rabe, Wolfgang: 75 Jahre Städtisches Museum Göttingen : 1889 - 1964.
Göttingen, 1964. - 50 S. : überw. Ill.
Signatur: III E 45

Städtisches Museum Göttingen (Schnell-Kunstführer 1784): Text: Hans-Georg Schmeling und Jens-Uwe Brinkmann.
München [u.a.] : Schnell + Steiner, 1989. - 19 S. : Ill.
Signatur: C 252

Winters, Hans-Christian: 100 Jahre Städtisches Museum Göttingen. Von Anfang an immer wieder zu klein.
In: Göttinger Jahresblätter ; 12(1989). - S. 133-151 : 6 Ill.
Signatur: Z 26:1989

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Ältere Unterlagen zur Städtischen Altertumssammlung und zum Städtischen Museum finden sich im Bestand "Alte Hauptregistratur" (AHR) unter den Gliederungspunkten AHR I E 1 Fach 2 "Städtische Altertumssachen" und AHR I E 1 Fach 3 "Verschiedene Altertumssachen".

Weitere Unterlagen zum Städtischen Museum aus den Jahren 1976 bis 2000 enthält der Bestand C 10 "Dezernat IV" unter der Klassifikationskennziffer 2.9 sowie aus den Jahren 1947 bis 1975 der Bestand C 46,1 "Kulturamt I" unter der Klassifikationskennziffer 4.6.2. Unterlagen aus den Jahren 1888 bis 1962 zur Baugeschichte des Museums finden sich im Bestand B 36 "Stadtbauamt I" unter der Klassifikationskennziffer 17.

Darüber hinaus enthalten die Bestände "Kl. E. 319 - Abgaben des Städtischen Museums" sowie "Kl. E. 304 - Schriftgut NS-Zeit des Städtischen Museums" diverse Unterlagen, die das Museum an das Stadtarchiv abgab.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der Bestand wurde 2013 mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA" erschlossen. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.