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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Verein für Innere Mission Großefehn e. V.

Laufzeit 

1904-1976

Bestandsdaten

Beschreibung 

Johann Hinrich Wichern - das Genie der Barmherzigkeit - hat im Angesicht der heraufziehenden industriellen Revolution mit einer ungewöhnlichen Hellsichtigkeit den Christen ihre besondere Aufgabe in der verwandelten Welt aufgezeigt. Daraus ist das Werk der Inneren Mission mit seinen vielfältigen Verzweigungen erwachsen.
Auch in Ostfriesland fasste die Innere Mission Fuß und organisierte sich seit 1846 in Vereinen und Konferenzen. Ihr Gedankengut verbreitete dort v. a. Pastor Johann Heinrich Leiner (1830-1868) aus Großefehn - auch über den 1861 von ihm gegründeten Ostfriesischen Sonntagsboten. Die Wochenschrift wurde zum Sprachrohr der Arbeit der Inneren Mission in Ostfriesland und brachte über regelmäßige Aufrufe (im "Gotteskasten") auch beträchtliche Spendengelder ein. Diese Gaben und der Reingewinn des Sonntagsboten wurden für die Arbeit in den ostfriesischen Anstalten der Inneren Mission verwendet.
Über Jahrzehnte war die am 10. November 1868 eingeweihte Ostfriesische Rettungsanstalt zu Großefehn, das heutige Leinerstift, die einzige IM-Einrichtung in Ostfriesland. Träger der Einrichtung war der 1864 von Leiner initiierte Ostfriesische Rettungsverein [ab September 1936 "Verein für das Ostfriesische Erziehungs- und Pflegeheim in Großefehn (Leinerstift)"]. Der Rettungsverein war mehr noch als der 1846 gegründete "Ostfriesische Verein für Innere Mission" Hauptträger der IM-Arbeit in Ostfriesland:
Von ihm ging auch die Initiative zur Gründung der Ostfriesischen Seemannsmission aus, der zweiten Einrichtung der Inneren Mission in Ostfriesland.
Am 16. Oktober 1936 wurde dann der noch heute bestehende "Verein für Innere Mission in Großefehn e. V." mit dem Zweck gegründet, die Innere Mission auf evangelisch-kirchlicher Grundlage auszuüben und die Anstalten der Inneren Mission in Ostfriesland zu fördern, die dazu dem Verein als Mitglieder angeschlossen wurden. 1960 waren folgende Institutionen unter dem Dach des Großefehner Träger-Vereins zusammengefasst: Das Leinerstift in Großefehn, die Ostfriesische Seemannmission in Emden und das 1952 bzw. 1957 eingerichtete Evangelische Krankenhaus und Altersheim (Reilstift) in Westrhauderfehn.

Bestandsgeschichte 

Bei dem Schriftgut handelt es sich v. a. um Handakten, die Pastor Udo Janssen, der lange Jahre für die Innere Mission in Ostfriesland tätig war, zum Verein für Innere Mission in Großefehn e. V. geführt hat. Diese sind nach dessen Tod 1968 zu seinem Vorstandskollegen, Pastor Erwin Janssen, nach Langholt gelangt. Dort ist das Material verblieben und 2002 bei Archivarbeiten entdeckt und ins Landeskirchliche Archiv gebracht worden. Ergänzung gefunden hat der ostfriesische Fund durch Schriftgut, die die ostfriesische Seemannsmission betreffen. Das bestandesbildende Material stammt überwiegend aus dem Zeitraum 1950-1965 und ist sehr lückenhaft. Einigermaßen vollständig ist lediglich der Rechnungsbestand der Jahre 1919-1965. Der Bestand erlaubt daher nur einen oberflächlichen Blick auf den Trägerverein der Inneren Mission in Ostfriesland, der sich dazu noch fast ausschließlich auf die Nachkriegszeit beschränkt.

Literatur 

Menno Smid, Ostfriesische Kirchengeschichte, Pewsum 1974, S. 524 ff.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

E 67 (Konferenz für Innere Mission Berum)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,4

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet