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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Provinzialverband für Jünglings- und Posaunenvereine, Posaunenwerk

Laufzeit 

1851-2001

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Ursprünge der Posaunenarbeit im Bereich der hannoverschen Landeskirche liegen bei den Mitte des 19. Jahrhunderts gegründeten örtlichen Posaunenchören. Der erste Posaunenchor entstand 1849 in Hermannsburg im Zusammenhang mit der dortigen Missionsarbeit von Louis Harms. 1887 fand in Hannover das erste Landesposaunenfest statt. Durch die Berufung des Diakons Carl Sauer (1860-1937) zum Vereinsagenten des "Evangelischen Vereins für die Posaunenarbeit" wurde die Arbeit der einzelnen Chöre 1894 erstmals koordiniert. Am 18. Oktober 1898 gründeten 28 Chorvertreter in Hannover den "Gesamtverband Hannoverscher Posaunenvereine", dessen erster Vorsitzender Otto Strecker wurde. Im Oktober 1908 wandelte sich der Gesamtverband unter Angliederung an den Norddeutschen Männer- und Jünglingsbund (Nordbund) in den "Verband christlicher Männer- und Jünglingsvereine, der CVJM und christlichen Posaunenchöre" um. Bis dahin gab es drei Organisationen für die Arbeit in Jünglingsvereinen und Posaunenchören: den Gesamtverband Hannoverscher Posaunenchöre mit 247 Vereinen und 29 Kreisverbänden, das Komitee für männliche Jugendfürsorge in der Hannoverschen Landeskirche ohne fest angegliederte Vereine und den Norddeutschen Männer- und Jünglingsbund in Hamburg mit 82 Vereinen, die im wesentlichen die gleiche Arbeit betrieben. Im April 1909 stellte der Verband für die weitere Werbung für die Posaunenarbeit einen eigenen Reisesekretär mit dem Auftrag,
Ab 1921 firmierte der Verband als "Landesverband hannoverscher Männer-, Jünglings- und Posaunenvereine". Als Presseorgan diente die Zeitschrift "Spielet dem Herrn!", die 1921 an den Norddeutschen Männer- und Jünglingsbund (Nordbund) verkauft und 1997 eingestellt wurde. Im Zuge der Einbindung in die Organisationen des NS-Staates wurde am 8. März 1934 in Berlin der "Verband evangelischer Posaunenchöre Deutschlands" (VePD) in der Reichsmusikkammer gegründet, dem auchder hannoversche Landesverband beitrat. 1948 wurde der Landesverband in das Posaunenwerk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers im Reichsposaunenwerk (später Posaunenwerk in der EKD) umgewandelt, das 1949 das erste Landesposaunenfest nach dem Zweiten Weltkrieg durchführte. Dessen Leitungsgremium bildete der Landesposaunenrat. Zur Entlastung des Landesobmannes wurde zudem 1959 ein "ständiger Ausschuss" gebildet.
1967 erfolgte die Eingliederung in das Amt für Gemeindedienst (AfG) und damit die Aufgabe der Selbständigkeit. Zur Angleichung aller Arbeitsgebiete innerhalb des AfG nach einem einheitlichen Grundschema wurde 1980 eine neue Ordnung für das Posaunenwerk erlassen. 1994 wurde als neuer Dachverband für alle landeskirchlichen Verbände der "Evangelische Posaunendienst in Deutschland e. V." gegründet. Das Posaunenwerk der Landeskirche ist seit 2004 ein Arbeitsbereich des Michaelisklosters Hildesheim, Evangelisches Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik. Seine Hauptaufgabe ist die Durchführung von Lehrgängen, Freizeiten und Schulungen für Bläser und Chorleiter. Mitwirkungen bei Gottesdiensten, Feiern und Festen in den Kirchengemeinden, der Landeskirche und ihren Werken, Pflege des evangelischen Kirchenliedes, originaler Bläsermusik und des Volksliedes.

Der 2009 verzeichnete Bestand (Laufzeit: 1851-2001; Umfang: 4,5 m) enthält neben älteren Handakten des Verbandsgeschäftsführers des Provinzialverbandes, Programmen von Posaunenfesten und Teilen der Registratur des Verbandes aus der Zeit des Kirchenkampfs insbesondere die Nachkriegsüberlieferung des Posaunenwerks aus der Amtszeit von Posaunenwart Hans-Jürgen Lange.

Literatur 

Henner Jung: 100 Jahre Posaunenwerk Hannover. ... seit 1898. Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Posaunenwerkes Hannover und zum Landesposaunenfest vom 12. bis 14. Juni 1998, Hannover 1998;
Hans-Jürgen Lange: „Sein Lob tön’ im Posaunenschalle“. Die Geschichte der Posaunenarbeit in der Hannoverschen Landeskirche, Münster 1999.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

4,5

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet