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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Lutherischer Gesamtverband Hannover

Laufzeit 

1897-1944

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

1902 schlossen sich die hannoverschen Kirchengemeinden zum "Gesamtverband der Ev.-luth. Kirchengemeinden der Stadt Hannover" zusammen. Er ersetzte zwei selbständige Synodalbezirke, in denen diese Gemeinden bisher organisiert gewesen waren. Die Bildung eines Gesamtverbandes war Reaktion auf den Bedarf an zusätzlichen Kirchengemeinden und kirchlichen Gebäuden, der durch den von Industrialisierung und Verbessung von Ernährung und Hygiene in den Jahrzehnten zuvor bewirkten Anstieg der Bevölkerungszahlen entstanden war. Durch zentralisierte Finanzverwaltung sollte den Kirchengemeinden, die neue Pfarrstellen und Bauten nicht finanzieren konnten, geholfen werden.

Durch Eingemeindungen nach dem Ersten Weltkrieg (u. a. der Ortschaften Döhren, Laatzen, Linden, Wülfel, Stöcken) erweiterten sich Umfang und Aufgaben des Gesamtverbandes: Kirchensteuereinzug, Kirchenbuchführung, Finanzierung übergreifender Arbeitsfelder (Jugendarbeit, Stadtmission) wurden ihm übertragen. Zusätzlich zum Gesamtverband, der die Ebene der Kirchengemeinden betraf, schlossen sich 1928 die Kirchenkreise zum Stadtkirchenverband zusammen, um gemeindeübergreifende Aufgaben vor allem auf dem Gebiet der Wohlfahrt zu bewältigen. Beide Organisationen verbanden sich 1959 zum Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover, der später zusätzlich die Kirchengemeinden der Orte Langenhagen, Seelze und Garbsen integierte. Der Stadtkirchenverband existiert noch heute, wenngleich er manche Wandlung durchmachte.

Verbandsorgane waren zunächst der Stadtkirchenvorstand, der Stadtkirchenausschuss und als Vertretung der Mitglieds-Kirchengemeinden der Stadtkirchentag. Doch erwies sich die Struktur des Stadtkirchentages hinsichtlich der Entscheidungsfindung als schwerfällig. 1976 kam es zur Reform des Verbandes und seines bedeutendsten Organs, des Stadtkirchentages. In ihm dominierten nun nicht mehr die Kirchengemeinden, sondern die Kirchenkreise. Diese

Konstellation hat sich seit 2001 wieder geändert, denn weitere Reformen führten zur Stärkung der Kirchengemeinden im Verbandsparlament.

Der Bestand E 18 gibt die Entwicklung des Verbandes bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges weitgehend im Spiegel der Handakten des Vorsitzenden der Verbandsvertretung, vor allem des Superintendenten Badenhop (von 1921 bis 1938 Vorsitzender), wieder. Er ist in drei Abteilungen gegliedert:

- Abteilung A: Verbandsvertretung durch die beteiligten Kirchengemeinden 1897-1943 (u. a. Bildung des Gesamtverbandes, Mitgliedergemeinden, Verfassung und Organisation des Verbandes, Geschäftsordnungen, Sitzungen, Protokolle);
- Abteilung B: Stadtkirchenausschuss 1902-1944 (u. a. Bildung des Ausschusses, Mitglieder, Sitzungsprotokolle, Vermögensverwaltung);
- Abteilung C: Geschichte des Gesamtverbandes, enthält auch die unter Literatur erwähnte Schrift Badenhops von 1947.
Der Bestand ist vor 1983 übernommen, geordnet und verzeichnet worden. 2010 ist die vorhandene Findliste in das EDV-Findbuch umgeseztz worden.

Verwandte und ergänzende Bestände: H 8 (Ausschuss des Stadtkirchenverbandes - älterer Bestand)

Literatur 

Badenhop: Der Lutherische Gesamtverband Stadt Hannover [1922-1947], Hannover o.J. [1947];
Einblicke 1902-2002. Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover, hrsg. vom Ev.-luth. Stadtkirchenverband Hannover, Hannover, o.J. [2002];
Hans Otte: Loyalität und Modernisierung in der Krise. Die ev.-luth. Kirche und ihr politisches Umfeld im Hannover der Weimarer Republik, in: Hannoversche Geschichtsblätter 48 (1994), S. 291-325.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1,0

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet