NLA BU Dep. 57

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gutsarchiv v. Alten-Nordheim, Wormsthal

Laufzeit 

1580-1946

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Abteilung: Akten nichtstaatlicher Provenienz, Deposita, allgemein.
Inhalt: Unterlagen zur Familiengeschichte und zur Verwaltung der Güter Wormsthal, Südhagen, Wunstorf u.a.
Umfang 1,32 m.
Erschließung: Findbuch, EDV; teilweise unverzeichnet.

Bestandsgeschichte 

1. Zur Geschichte des Ritterguts Wormsthal
Das Rittergut Wormsthal liegt im Auetal. Seine Geschichte ist kaum erforscht. Der Name wird um 1300 erstmals genannt und ist als "Erhöhung, wo Schlangen sind" zu deuten (mnd. "worm" und "stale" nach W. Laur: Die Ortsnamen in
Schaumburg. Rinteln 1993, S. 122). Das Gut kam später in den Besitz der Familie von Holte (H. Munk: 800 Jahre Auetal. Rinteln 1983, S. 57 ff.). Vom 15. Jahrhundert an tauchen als Inhaber des Gutes Mitglieder der Familie von Landesberg (auch: Landsberg, Landesbergen) in den Quellen auf; sie sind Lehnsleute der Grafen zu Holstein-Schaumburg (L 1 Nr. 5466 -5470; vgl. im übrigen auch E. H. Kneschke: Neues allg. Deutsches Adels-Lexicon, 5. Bd., 1864, S. 373).
Die von Landesberg auf Wormsthal gehörten zur schaumburgischen landtagsfähigen Ritterschaft (A. v. Stieglitz: Ständegeschichte der hessischen Grafschaft Schaumburg 1640 - 1821. Melle 2000). Durch den Besitz des Gutes in Wunstorf gehörten sie auch zum ritterschaftlichen Adel der calenbergischen Landschaft. Sie waren verwandt u.
a. mit den Familien von Adelebsen, von Alten, von Borchfeldt, von Bothmer, von Campen, von Cornberg, von
Kerssenbroch, von Stall, von Voss, von Nordheim. Berthold von Landesberg (+ 1502) war Bischof von Verden und
Hildesheim. Otto Rabe (Otrabe) von Landesberg (+ 1632) war Drost zu Ottenstein, sein Sohn Jobst Ludolph erhielt durch Heirat mit Magdalena Dorothea von Wetberg das Gut Münder.
Therese von Landesberg (1816-1871), die Erbin, heiratete 1845 Otto Frh. v. Knigge auf Beienrode (1808-1885). Ihr
Bruder Arthur starb 1881 unverheiratet. Damit starb die Familie von Landesberg auf Wormsthal im Mannesstamm aus. Die Erbin und Tochter Franziska Freiin Knigge (1851-1903) heiratete 1871 Ernst von Alten aus dem Hause Linden, später Hofmarschall in Bückeburg. Deren Tochter Carola von Alten (1872-1952) heiratete 1914 Adolph Fhr. v.

Hammerstein-Loxten (1868-1939). Da die Ehe kinderlos blieb, wurde ihr Großneffe Odal v. Nordheim (* 1922) als nächster männlicher Verwandter schon früh als Erbe bestimmt und 1938 von ihr adoptiert. Er führt seitdem den Namen von Alten-Nordheim und ist der Vater des heutigen Eigentümers Christoph von Alten-Nordheim.
Seit dem Mittelalter war der Hof in Südhagen eng mit dem Gut Wormsthal verbunden, seit 1602 gehörte er zum Allodialgut, das später verpachtet und 1816 verkauft wurde. In Stadthagen besaßen die von Landesberg einen Adelshof. Sie waren ferner begütert u. a. in Bennigsen, im Cellischen, in Exten (Brockel), in der Grafschaft Hoya, in Mesmerode, in Pohle und in Rinteln; sie besaßen Gerechtsame in Goltern, Hattendorf, Klein-Holtensen, Lauenau, Nettelrede, Oldenhagen, Rannenberg, Seelze, Westerwald.
Im 17. Jahrhundert gehört Wormsthal zur Vogtei Hattendorf im Amt Schaumburg. Kirchlich gehörte Wormsthal zur Pfarrei Hattendorf, deren Patronat die v. Landesberg ausübten.

2. Zur Geschichte des Gutsarchivs
Das in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts vorhandene Archiv scheint verloren zu sein. Die in dem um 1770 angefertigten Verzeichnis (siehe Nr. 30) aufgeführten Vorgänge sind unter den ins Staatsarchiv gelangten, hier aufgeführten Akten (mit Ausnahme einiger Prozessakten und Wunstorfer Konkursakten) sämtlich nicht mehr vorhanden. Bedauerlicherweise gehört auch ein Faszikel mit dem Titel "Einige alte Nachrichten woraus zu beweisen, wie lange die von Landesbergsche Familie in hiesigen Ländern gewohnt haben" zu den Verlusten.
Im Herbst 1998 befanden sich im Herrenhaus des Guts Wormsthal etwa 15 m archivreifes Schriftgut. Etwa 7 m
lagerten in einem Zimmer des Erdgeschosses in Holztruhen. Während sich dieses Schriftgut in gutem, geordnetem Zustand befand, lag das übrige ungeordnet und verschmutzt in Körben auf dem Dachboden.
Die hier verzeichneten Archivalien

(Acc. 2000/014, Nr. 1 -130) wurden im Februar 2000 von Herrn Christoph von
Alten-Nordheim dem Staatsarchiv zur Verwahrung übergeben. Die Ordnung und Verzeichnung weiterer drei Kartons mit losen, teilweise schwer beschädigten Blättern wurde vorerst zurückgestellt. Ein Teil der Wormsthaler Archivalien wurde von den Auktionshäusern Harald Rauhut (Mühlheim a.d.R.) bzw. Grobe und Lange (Hannover) versteigert; einen kleinen Teil hat das Staatsarchiv vom Auktionshaus Rauhut erworben; er ist in dem Bestand D 24 zugeordnet worden.
Der Bestand ist nach den allgemeinen Benutzungsbestimmungen des Staatsarchivs benutzbar.
Bückeburg, im November 2000
gez. Dr.

Höing

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Gut Wormsthal [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

16601

Ebenen_ID 

1

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Wunstorf, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

3010

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-3010

Link 

Wunstorf, Stadt [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Südhagen [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

5291

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-5291

Link 

Südhagen [Wohnplatz]