NLA WO 306 N

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass des Landrats Ernst Kunkel

Laufzeit 

1932-1989

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Umfang: 0,7 lfdm
Der Angestellte i.R. Ernst Kunkel (1901-1981) war von 1959 bis 1968 Landrat (SPD) des Lkrs. Wolfenbüttel. Inhalt: Zur Person E. Kunkels; SPD Wolfenbüttel, bes. Ausarbeitungen Otto Rüdiger; Stadt Wolfenbüttel, v.a. Stromversorgung u. Stadtwerke; E. K. als Kreistagsabgeordneter u. Landrat, als MdL.

Bestandsgeschichte 

Das vorliegende Findbuch verzeichnet den kleinen Nachlaß des langjährigen Wolfenbütteler Landrates Ernst Kunkel (1901 - 1981), der im Dezember 1986 von seinem Sohn, Herrn Ernst Kunkel jun., dem Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel geschenkt und hier als Zugang 57/1986 übernommen wurde.

Einen der beiden Dokumentationsschwerpunkte bildet die Geschichte der SPD in Wolfenbüttel: Hier überrascht, daß Ausarbeitungen des früheren Wolfenbütteler Bürgermeisters Otto Rüdiger (1885 - 1976) in größerer Anzahl enthalten sind --- auch wenn es sich dabei um Fotokopien handelt, gewinnt der vorliegende Bestand dadurch zusätzlich die Qualität eines Splitternachlasses dieses SPD-Politikers. Einen noch umfangreicheren Raum nimmt die Stromversorgung der Stadt Wolfenbüttel ein. Ein Teil der Überlieferung befaßt sich dabei mit Vorfällen innerhalb der Stadtwerke Wolfenbüttel, die im Jahr 1952 zu einem Strafverfahren vor dem Landgericht Braunschweig geführt hatten. Die weitere Tätigkeit Ernst Kunkels (vgl. dazu den nachfolgenden Lebenslauf) wird punktuell, überwiegend in Presseerzeugnissen, nachgezeichnet. Privatangelegenheiten und Persönliches finden jedoch nur geringen
Niederschlag.


Biographische Notizen (vgl. 306 N Nr. 49 und Nr. 58)


Ernst Kunkel wurde am 23. Januar 1901 in Wolfenbüttel-Ahlum als Sohn eines Maurers und Hausschlachters geboren; 1915 begann er seine Lehre als Kunstschlosser, wurde später Werkzeugmacher, nahm noch kurz vor Kriegsende als Soldat am Ersten Weltkrieg tei. Im Anschluß an seine Lehrzeit arbeitete er in Hamburg bei der Hanseatischen Flugzeugwerft. 1922 erfolgte seine Eheschließung, er hat einen Sohn. Ernst Kunkel siedelte nach Wolfenbüttel über, war als Schlosser auch mehrere Jahre lang Betriebsratsvorsitzender der Firma Welger. Er war außerdem Vorstandsmitglied des Deutschen Metall-Arbeiter-Verbandes (ab 1928), des Deutschen

Gewerkschaftskartells, des SPD-Ortsvereins Wolfenbüttel. Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands war er bereits 1918 geworden.

Die Zerschlagung der SPD im Jahre 1933 durch die Nationalsozialisten hatte auch für Kunkel persönliche Auswirkungen: Er mußte seinen Arbeitsplatz in Wolfenbüttel und insbesondere die Partei- und Gewerkschaftstätigkeit aufgeben, verdiente von 1934 bis 1945 seinen Lebensunterhalt als Kontrolleur bei der Firma Büssing in Braunschweig.

Nach der Besetzung des Freistaates Braunschweig zunächst durch US-amerikanische Truppen im April 1945 wurde Ernst Kunkel durch die Alliierten gebeten, am demokratischen Wiederaufbau in Wolfenbüttel mitzuwirken (ebenso wie Otto Rüdiger). Von September 1946 bis September 1968 war er Ratsherr der Stadt Wolfenbüttel. Er wirkte mit im Verwaltungsausschuß, im Ausschuß für das Grundstückswesen, im Wohlfahrts- und Sanitätsausschuß und vor allem im Ausschuß für städtische Eigenbetriebe ("Stadtwerke-Ausschuß"), dessen Vorsitzender er längere Zeit war.

Gleichzeitig war er Kreisvorsitzender der SPD und Abgeordneter im Wolfenbütteler Kreistag. Landrat war er zuerst von 1951 bis 1953, dann ab 1958 erneut ununterbrochen bis 1968. In dieser Funktion erfreute er sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit und hatte auch den Respekt politisch Andersdenkender. Schwerpunkte seines Wirkens waren Krankenhäuser und soziale Einrichtungen. 1962 wurde er für sein Engagement mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens und 1965 mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Von 1947 bis 1970 nahm er ein Mandat als Abgeordneter der SPD im Niedersächsischen Landtag wahr, war dabei Mitglied (zeitweise Vorsitzender) im Ausschuß für Inneres und arbeitet im Vorstand des Niedersächsischen Landkreistages.

Aus gesundheitlichen Gründen zog er sich zwischen

1968 und 1970 von allen Ämtern zurück und lebte bis zu seinem Tod am 15. Januar 1981, wenige Tage vor Vollendung seines 80. Lebensjahres, in Bad Harzburg.



Zur archivarischen Bearbeitung des vorliegenden Bestandes


Die nur zum Teil inhaltlich einheitlichen 14 Faszikel wurden ca. 1993 von dem Archivangestellten Herrn Johann-Nikolaus Krizsanits provisorisch mit Archivsignaturen versehen (vgl. jetzt die Rubrik "Alte Archivsignatur" in den Titelaufnahmen). Bei der Ordnung und Verzeichnung des Bestandes durch die Unterzeichnete, die auch die Eingabe des Findbuches in das EDV-Programm AIDA vornahm, wurden diese vorläufigen Einheiten in jetzt 58 Archivnummern geteilt.

Entnommen wurden nur Kopien der Ausarbeitung in 306 Nr. 1, einige hektographierte Sitzungsprotokolle von Ausschüssen, denen Kunkel zwar angehörte, ohne daß jedoch in den protokollierten einzelnen Sitzungen seine Tätigkeit erkennbaren Niederschlag gefunden hätte, sowie eine vervielfältigte Wahlstatistik: Hier ist die zusammenhängende Überlieferung im Bestand 34 N - Stadt Wolfenbüttel zu erwarten.



Überlieferung in anderen Beständen (Auswahl):

- 27 Slg: Ernst Kunkel, Otto Rüdiger
- 299 N: Ausarbeitungen Landrat Eyferth und Bürgermeister Otto Rüdiger
- 34 N: Stadt Wolfenbüttel
- 95 N: Landkreis Wolfenbüttel

Wolfenbüttel, im September 1995

Dr. Ulrike Strauß
(Archivoberrätin)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel (westlicher Teil)

Zeit von 

1941

Zeit bis 

1972

Objekt_ID 

13

Ebenen_ID 

1020

Geo_ID 

1020-13

Link 

Kreis Wolfenbüttel (westlicher Teil)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel (östlicher Teil)

Zeit von 

1941

Zeit bis 

1972

Objekt_ID 

14

Ebenen_ID 

1020

Geo_ID 

1020-14

Link 

Kreis Wolfenbüttel (östlicher Teil)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel Teil Bad Harzburg

Zeit von 

1941

Zeit bis 

1972

Objekt_ID 

19

Ebenen_ID 

1020

Geo_ID 

1020-19

Link 

Kreis Wolfenbüttel Teil Bad Harzburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel südlicher Teil

Zeit von 

1972

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

24

Ebenen_ID 

1120

Geo_ID 

1120-24

Link 

Kreis Wolfenbüttel südlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel westlicher Teil

Zeit von 

1974

Zeit bis 

2000

Objekt_ID 

11

Ebenen_ID 

120

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel westlicher Teil

Zeit von 

1972

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

25

Ebenen_ID 

1120

Geo_ID 

1120-25

Link 

Kreis Wolfenbüttel westlicher Teil

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel östlicher Teil

Zeit von 

1974

Zeit bis 

2000

Objekt_ID 

15

Ebenen_ID 

120

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Kreis Wolfenbüttel östlicher Teil

Zeit von 

1972

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

26

Ebenen_ID 

1120

Geo_ID 

1120-26

Link 

Kreis Wolfenbüttel östlicher Teil