Identifikation (kurz)
Titel
Nachlass des Obergerichtspräsidenten und Archivars Johann Heinrich August Hettling
Laufzeit
1704-1855
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
J. H. August Hettling (1785-1857) war Propst des Klosters Marienberg, Mitglied des brsg. Landtages, Archivar am Landeshauptarchiv, Hofrat u. zuletzt Präsident des Oberappellationsgerichts.
Geschichte des Bestandsbildners
Johann Heinrich August Hettling wurde am 12. April 1785 in Blankenburg als Sohn des Advokaten und Stadtsyndikus Heinrich August Hettling geboren. Er besuchte das Gymnasium in Blankenburg und studierte Rechtswissenschaft in Helmstedt und Jena.
Am 21. März 1806 legte Hettling die Prüfung vor der Justizkanzlei in Wolfenbüttel ab und war zunächst als Advokat tätig. Von 1809 bis 1813 war er Assessor am königlichen westfälischen Kriminalgericht des Okerdepartements. Nach einjähriger weiterer Advokatentätigkeit wurde Hettling am 24.2.1814 Landes- und Appellationsgerichts-Procurator,1816 Notar und war von 1823 an Assessor cum voto beim Hzgl. Konsistorium, ehe er am 9.8.1826 zum Hofrat beim Landesgericht ernannt wurde. Es folgten als weitere berufliche Stationen 1813-1834 Propst des Klosters Marienberg und Mitglied der Prälatenkurie der Landschaft. 1834 Hofrat am Landesgericht; seit 1841 dem gemeinschaftl.Oberappellationsgericht beigegeben; 3.3.1843 Oberappellationsrat, 18.3.1850 Präsident des Obergerichts in Wolfenbüttel. Johann Heinrich August Hettling starb am 28.10.1857. Sein Andenken lebt fort in einer Stiftung für unbemittelte und unverheiratete Töchter von Beamten und Advokaten.
Am 6. Oktober 1818 wurde Hettling zum "Mitarbeiter" am Haupt-Landesarchiv ernannt. Diese Tätigkeit fand aber schon 1827 ein Ende, als ihm in einem Ministerialrescript eröffnet wurde, daß die Mitgliedschaft des Landesgerichts mit den Posten eines "Gehilfs-Archivars" für unvereinbar angesehen werde und beschlossen worden sei, die Ämter zu trennen. Vor die Wahl für eines der beiden Ämter gestellt, entschied sich Hettling für das Landesgericht. Von 1834 bis zu seinem Tode (am 28.10.1857) konnte sich Hettling dann aber nebenamtlich als Leiter des Landeshauptarchivs betätigen.
Stand: Oktober 1985
Bestandsgeschichte
Der vorliegende Nachlaß wurde mit weiteren Teilen des Hettlingschen Nachlasses vom Landeshauptarchiv i. J. 1860 angekauft. Er besteht aus juristischen Archivalien, darunter einer Präjudiziensammlung.
Stand: Oktober 1985
Die Eingabe des maschinenschriftlichen Findbuchs von 1985 in AIDA erfolgte im Februar 2013. Das alte Findbuch 218 N lagert nun unter 36 Alt Nr. 1198.
Stand: Februar 2013
Enthält
Handakten, dabei u.a. Präjudizienslg, Zivilprozesssachen, Mitglied der Ministerialkommission (1848-1849); (Fach-) Literarisches
Literatur
Johann Heinrich August Hetting: "Zur Geschichte des vormal. gemeinschaftl. Oberappellations-Gerichts in Wolfenbüttel" (Braunschw. Mag. 1857)
Hermann Kleinau: Geschichte des Niedersächsischen Staatsarchivs Wolfenbüttel (Göttingen 1953), S. 76 ff, 83 f, 90 ff, 108 (mit Hinweisen zur Person Hettlings)
"Die Hettlingsche Stiftung in Wolfenbüttel". Aufsatz von Archifsekretär Ehlers, in Braunschweiger Anzeigen vom 17.12.1885
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Weitere Teile des Hettlingschen Nachlasses befinden sich in V Hs 179, VI Hs Gr. 6 Nr. 18; Gr. 11 Nr. 119, 145, 147; Gr. 14 Nr. 71; Gr. 24 Nr. 35a; VII A Hs 49; 33 Slg.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
0,5
Bearbeiter
Dr. Dieter Lent (1985)
Stefan Luttmer (2013)
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Abgeschlossen: ja