NLA WO 60 Neu 4

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Administration der Sollinger Steinbrüche in Holzminden

Laufzeit 

1819-1895

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Umfang: 0,2 lfdm
Inhalt: Verwaltung; Verpachtung; Schürfversuche, Produktion; Bereisungen; Preise; Personalsachen, Löhne; Rechnungswesen; Lagerbuch; Wegebau; Prozesse.

Bestandsgeschichte 

Um 1660 wurde auf dem Gelände der ehemaligen eversteinschen Burg am Neuen Tore vor Holzminden eine fürstliche "Steinfaktorei" eingerichtet, die das "gesamte Steingeschäft" überwachen und lenken sollte. Die Steinfaktoren sollten alle Arbeiten in den Brüchen und in den Schleifmühlen beaufsichtigen und den Verkauf der Steine in die Hand nehmen. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war das Steingewerbe am Solling straff organisiert in der Hand des Staates. Für die Beaufsichtigung der Steinbrüche waren zwei Steinvögte bestellt. Infolge der Agrarreformen und der aufkommenden Industrie verlor das Steingewerbe im 19. Jahrhundert seine wirtschaftliche Bedeutung: die straffe Organisation desselben zerfiel, die Steinfaktorei in Holzminden wurde aufgelöst und das Steinbrechen wurde wiederum privat betrieben. Der Fürstliche Steinhof am Solling in Holzminden war ab 1819 verpachtet an den Kaufmann Koken in Holzminden, aber ab 1828 wiederum in herzogliche Administration genommen. Im Mai 1828 wurde eine Dienstinstruktion für den Administrator der herrschaftlichen Sollinger Steinbrüche und der Steinschleifmühlen erlassen. Dasselbe erfolgte zu etwa der gleichen Zeit auch für die dortigen Steinvögte, Steinschleifmüller und Steinlageraufseher. Im Jahre 1831 folgte eine Dienstinstruktion für die herzogliche "Steinhofs-Kommission", die mit der Oberaufsicht über das gesamte "Sollinger Steinwesen" betraut wurde (der Administrator hatte damals rein merkantilische Geschäfte) [vgl. zu Obigem: 60 Neu Gr. 4 Nr. 3].

Im Braunschweigischen Adreßbuch wird die "Administration der Sollinger Steinbrüche zu Holzminden" innerhalb der Hauptabteilung der Direktion der Berg- und Hüttenwerke in der Kammer von 1833 bis 1900 aufgeführt.

In Holzminden gab es einen "Steinhof" und ab 1833 sind die Beamten der Steinbruchsadministration zugleich "Mitglieder der Steinhofs-Kommission" für die

herrschaftlichen Sollinger Steinbrüche, die ab 1855 im Braunschweiger Adreßbuch als gesonderte Dienststelle aufgeführt wird. Ab 1875 wird diese Administration als "offene Handelsgesellschaft/Pächterin" aufgeführt und ab 1881 bis 1900 folgendermaßen betitelt: "Administration der Sollinger Steinbrüche Haarmann & Co. zu Holzminden, offene Handelsgesellschaft/Pächterin des herrschaftlichen Steingeschäfts". Noch im Jahre 1951 war handelsgerichtlich eingetragen der Betrieb "Administration der Sollinger Steinbrüche Haarmann & Co. und C. Reese & Co. in Holzminden".

Der vorliegende Bestand wurde nach der Stillegung der Saline Schöningen aus der dortigen Registratur der ehemaligen Niedersachsen-GmbH im Jahre 1970 an das Staatsarchiv abgegeben (Zg. 57/1970 - vgl. SR 53 A Neu). Diese Abgabe wurde von Herrn Dr. J. König im Jahre 1971 verzeichnet.

Wolfenbüttel, Juni 1999

Dr. Lent


Die Erstellung des vorliegenden EDV-Findbuches wurde durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ermöglicht. Die Eingabe der Titel in EDV erfolgte im Februar 2003 unter Aufsicht des Archivamtmanns Diehl durch die Archivangestellte Tschöpe (ABM).

Wolfenbüttel, Mai 2003

Diehl



Literatur
- E. Tacke: Die Entwicklung der Landschaft im Solling (1943), S. 90-92
- E. Tacke: Zur Geschichte des Solling-Steingewerbes (in: Die Kunde, 9. Jg. 1941, S. 139-152)
- J. Mitzkat: Im Stein - Brüche im Solling (1992)
- B. Czypull und J. Mitzkat: Über Land und Stein - Kulturlandschaft Weserbergland. Vom Sollingsandstein geprägt
(1998)
- W. Jahns: Die Privatisierung des staatseigenen Betriebes "Administration der Sollinger Steinbrüche" und die
Familie Haarmann (im: Jahrbuch für den Landkreis Holzminden Bd. 17, 1999, Nr. 31-50)

Parallelarchivalien
- 50 Neu Gr. 4 (darin: Sollinger Steinbrüche)
- 53 Neu
- 2 Alt (Index:

"Holzminden / Steinfaktorei",

"Sollingsteine").

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Lobach [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

4554

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1

Geo_ID 

1-4554

Link 

Lobach [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Pipping [Wohnplatz]

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1

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1

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4680

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1

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1-4680

Link 

Pipping [Wohnplatz]

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Bezeichnung 

Holzminden [Wohnplatz]

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1

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1

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1

Geo_ID 

1-4676

Link 

Holzminden [Wohnplatz]