NLA WO 42 B Neu

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Staatsanwaltschaften bei den Kreisgerichten u. beim Landgericht Braunschweig

Laufzeit 

1842-1963

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Zum 1.7.1850 traten in Kraft Gesetze und Ordnungen, die die endgültige Trennung der Verwaltung von der Gerichtsbarkeit vollzogen, u.a. das am 21. August 1849 publizierte Gesetz über die Gerichtsverfassung, eine Strafproceßordnung, sowie eine Zivilproceßordnung.
Mit dem Gesetz über die Gerichtsverfassung entstanden folgende Gerichte: ein Obergericht in Wolfenbüttel, Kreisgerichte in den sechs Kreisstädten Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt, Blankenburg, Gandersheim und Holzminden, Amtsgerichte in den 22 ländlichen Ämtern und je ein Stadtgericht in Braunschweig und Wolfenbüttel.

Ein Oberstaatsanwalt wurde beim Obergericht in Wolfenbüttel bestellt, der zugleich mit dessen drei Senatspräsidenten die Disziplinarbehörde für alle Gerichtsbeamten des Herzogtums Braunschweig bildete. Ihm stand ein Staatsanwalt als Gehilfe zur Seite. Bei jedem der sechs Kreisgerichte wurde ebenfalls ein Staatsanwalt angestellt. Die Staatsanwälte hatten für Hauptaufgabe die Strafverfolgung, bei dem Landgericht und den Kreisgerichten waren sie aber auch, als Mitglied einer die Vollzugsanstalten leitenden Kommission, für die Strafvollstreckung zuständig.

Das braunschweigische Ausführungsgesetz zum Deutschen Gerichtsverfassungsgesetz vom 1.4.1879 brachte eine Neustrukturierung der Gerichtslandschaft: Anstelle des Obergerichts in Wolfenbüttel wurde ein Oberlandesgericht mit Sitz in Braunschweig geschaffen, die Kreisgerichte und beiden Stadtgerichte wurden aufgelöst. Dafür wurden zwei Landgerichte in Braunschweig und Holzminden eingerichtet, wobei letzteres schon zum 1.10.1890 aufgelöst wurde. Schließlich wurden die Stadtgerichte Braunschweig und Wolfenbüttel durch Amtsgerichte ersetzt. Beim Oberlandesgericht wurde ein Oberstaatsanwalt, bei den Landgerichten Staatsanwälte, bei den Amtsgerichten Amtsanwälte eingesetzt.

Stand: August 2011

Bestandsgeschichte 

42 B Neu Fb. 3-6

Der Bestand wurde aus verschiedenen Abgaben gebildet: ein Teil der Akten vom Findbuch 3 wurden 1922 und 1923 von den Oberstaatsanwälten Heine und Du Roi dem Archiv übergeben. Die im Findbuch 4 enthaltenen Akten gelangen laut Vermerk am 23. Januar 1917 ins Archiv. Die Akten, die im Findbuch 5 verzeichnet sind, wurden am 21. November 1927 dem Archiv anvertraut. Die im Findbuch 6 aufgeführten Akten fanden nach dem zweiten Weltkrieg in verschiedenen Abgaben Zugang ins Archiv (Zg. 40/1959, Zg. 13/1960, Zg. 12/1961, Zg. 63/1979, Zg. 8/1980, Zg. 47/1983, Zg. 11/1987).

Die Eingabe in die Datenbank erfolgte 2008 durch die Archivangestellte Frau Jadwiga Ficek, auf Anleitung von Frau Dr. Berwinkel.

Stand: August 2011


Zu 42 B Neu Fb. 8:

Aus dem Zugang 47/1983 wurden (vermutlich im Jahr 1985) die Akten herausgezogen, die als Sondergerichtssachen bezeichnet werden. Diese wurden in denTeilbestand 42 B Neu Fb. 7 eingeordnet. Übrig blieben Js-Ermittlungsverfahren aus den Jahrgängen 1939 und 1940 sowie Einzelfälle aus 1933, 1937, 1938 und 1944, insgesamt 230 Nrn., die das sog. Findbuch 8 bildeten und im Frühjahr 2012 von der AOìn Christina Hillmann-Apmann verzeichnet wurden.

Der Sachindex bezieht sich bisher (nur) auf die Akten aus dem ehem. Findbuch 8.

Stand: Mai 2012

Enthält 

Staatsanwaltschaften Braunschweig, Blankenburg, Gandersheim, Helmstedt, Holzminden, Wolfenbüttel; Staatsanwaltschaft beim Landgericht Brsg: Strafakten; Sondergerichtsakten; Strafsachen (Vorverfahren); Vergehens- u. Verbrechenssachen vor der Großen Strafkammer; Vergehenssachen vor dem Schöffengericht; verschiedene Register, Namensverzeichnisse; Strafregister, Notizbücher.

Literatur 

Literatur: Edgar Isermann, Michael Schlüter (Hg.), Justiz und Anwaltschaft in Braunschweig 1879-2004. 125 Jahre Oberlandesgericht und Rechtsanwaltskammer Braunschweig, Braunschweig 2004.

Rudolf Börker, Aus der Geschichte der Staatsanwaltschaft im Herzogtum Braunschweig, in: Roderich Glanzmann (Hg.), Ehrengabe für Bruno Heusinger, München 1968, S. 35-50.

Herbert Mundhenke, Die Entwicklung der braunschweigischen Justizverfassung von 1814 bis 1877, in: Werner Spiess (Hg.), Beiträge zur Geschichte des Gerichtswesens im Lande Braunschweig, Braunschweig 1954, S.107-135.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

40 Neu (Amtsgerichte)
42 A Neu (Staatsanwaltschaften bei dem Oberlandesgericht Braunschweig, Staatsanwaltschaften in Wolfenbüttel und Braunschweig)
42 C Neu (Staatsanwaltschaften bei den Amtsgerichten)
43 A Neu (Landesstrafanstalt Wolfenbüttel)
43 B Neu (Kreis- und Untersuchungsgefängnis Braunschweig)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

36,9

Bearbeiter 

Dr. Isabelle Guerreau (2011)

Christina Hillmann-Apmann (2012)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet