NLA ST Rep. 129 Wesermünde

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Katasteramt Wesermünde

Laufzeit 

1876-2004

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Mutterrollen, Gebäudebücher, Originalflurbücher, Güterauszüge, Namensverzeichnisse sowie Teilungs- und Verkoppelungssachen
Findmittel: EDV-Findbuch 2006 in Arbeit
Umfang: 13,5 lfdm

Bestandsgeschichte 

BEHÖRDENGESCHICHTE

In der Provinz Hannover wurden die ersten Katasterämter mit einem Katasterkontrolleur an der Spitze und einem Sekretär sowie Zeichner 1876 eingerichtet. Ziel war nach preußischem Vorbild eine eigene Verwaltung als Grundlage für die Erhebung der neuen Gebäude- und Grundsteuer zu schaffen. In der Landdrostei Stade waren dies zunächst die Standorte Lehe, Osterholz, Otterndorf, Rotenburg, Stade und Verden. 1878 löste Neuhaus/Oste bereits Otterndorf als Sitz wegen der besseren Wohnverhältnisse wieder ab. Mit der Neugründung des Regierungsbezirks Stade 1885 kamen noch der Standort in Buxtehude und einer in Geestemünde hinzu, mit der Neugründung der Stadt Wesermünde wurde das Amt in Lehe 1925 in Wesermünde II umbenannt und das von Geestemünde dort als neues Katasteramt Wesermünde I integriert, beide mit neuen Amtsbezirken versehen. Mit der Vereinigung der Kreise Lehe und Geestemünde zum neuen Landkreis Wesermünde 1933 folgte auch die Zusammenführung der bisher eigenständigen Katasterämter, wozu auch 1939 noch Bremerhaven kam. In Folge des Groß-Hamburg Gesetzes wurden die Standorte in Buxtehude und Neuhaus/Oste bereits 1938 wieder zugunsten der benachbarten Dienststellen in Stade/Harburg bzw. des neugegründten Katasteramts Cuxhaven aufgelöst. Nach einer kurzen der Zeit der 'Verreichlichung' der Behörde 1944/45 wurde mit dem Wiederaufbau der Landesverwaltung auch eine dreistufige Katasterverwaltung im Innenministerium, der Bezirksregierung Stade und in den Katasterämtern mit Niederlassungen in Bremervörde, Cuxhaven, Osterholz-Scharmbeck, Rotenburg, Stade, Verden und Wesermünde eingeführt. Das eigenständige Bremerhaven wurde 1947 wieder aus dem Sprengel von Wesermünde herausgenommen. Eine Ende der 70er Jahre aufkommende Diskussion um die Kommunalisierung der Katasterverwaltung verlief im Sande. Im Rahmen einer Neuordnung der Vermessungs- und

Katasterverwaltung verlor das Katasteramt in Wesermünde zum 1.1. 1984 seine Leitung, blieb aber als eigenständiges Amt erhalten. Zur gleichen Zeit fiel die Entscheidung zur Verlegung des Katasteramts in Cuxhaven in seinen ersten Amtssitz nach Otterndorf. Eine weitere Verwaltungsreform in der Katasterverwaltung führte 1996 zur Aufhebung der Eigenständigkeit der Ämter in Rotenburg und Stade zugunsten einer Vermessungs- und Katasterbehörde Rotenburg/Stade mit Sitz in Bremervörde, eine dritte Verwaltungsreform 2005 zu einer Zusammenlegung der Vermessungs- und Katasterbehörden mit den Ämtern für Agrarstruktur, den Domänenämtern und der staatlichen Moorverwaltung in Meppen unter den 14 neuen Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL). Diese 14 GLL werden bereits 2011 wiederum zu einem Landesamt für Geoinformationen und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN) mit 14 Regionaldirektionen zusammengeführt.

Amtsleiter der aufeinander folgenden Katasterämter Lehe, Geestemünde bzw. Lehe, Wesermünde I und II bzw. Wesermünde

Lehe
Katasterkontrolleur Matthiae (1876-1885)

Lehe (seit 1885)
Katasterkontrolleur Matthiae (1885-1888)
Katasterkontrolleur Kreiner (1888-1895)
Katasterkontrolleur Busch (1895-1925)

Geestemünde (seit 1885)
Steuerinspektor Hoegg (1885-1886)
Katasterkontrolleur Hönnebeck (1886-1902)
Katasterkontrolleur Clausen (1902-1917)
Katasterkontrolleur Nonne (1917-1925)

Wesermünde I (seit 1925)
Katasterdirektor Nonne (1925-1928)
Katasterdirektor bzw. Vermessungsrat Schmidt (1929-1933)

Wesermünde II (seit 1925)
Katasterdirektor Busch (1925-1933)

Wesermünde (seit 1933)
Katasterdirektor bzw. Vermessungsrat Schmidt (1933-1949)
Vermessungsoberrat Wenzlow (1949-1970)
Vermessungsoberrat Stege (1970-1978)
Vermessungsoberrat Gomille (1978-1983)
Vermessungsdirektor Meyne (1984-)

LITERATUR

Alfred Mehrtens (u.a.),

Geschichtliche Entwicklung des Katasteramts Wesermünde, Bremerhaven 1989

BESTANDSGESCHICHTE

In den Beständen der sieben Katasterämter des alten Regierungsbezirks Stade finden sich in unterschiedlichem Umfang Gebäudebücher, Originalflurbücher, Flurbücher, Liegenschaftsbücher, Güterauszüge sowie Akten und Rezesse zur Gemeinheitsteilung- und Verkopplung. Karten der Gemeinheitsteilung und Verkoppelung werden in der Kartenabteilung verwahrt. Die bereits 1949ff. abgegebenen Gemarkungskarten/Einschätzungskupons bilden den Bestand Rep. 133.

Im Zuge einer 1954 angemahnten Bereinigung der Archive der Katasterämter wurden Güterauszüge, Veränderungsnachweise für Gebäude aller Gemeindebezirke, Grundvermögenssteuer- und Hauszinssteuerrollen, dann Grundsteuermutterrollen, dann Gebäudebücher und -karteien, dann weitere Grundsteuermutterrollen, Namenverzeichnisse, Urflurbücher, Ur- und Flurkarten sowie Liegenschaftsbücher in mehreren Folgen abgegeben. Ein zweiter größerer Schub folgte dann 1994 mit der Übernahme von Generalakten, Bestandsblättern und Kauf- und Pachtpreislisten. Die Gebäudesteuerrollen wurden im Dezember 2008 von der Archivangestellten Karin Schmeelk eingegeben. Sie sind dem Bestand des Amtsgerichts Hagen im Bremischen entnommen worden, wo sie provenienzmäßig nicht hingehörten. Das Vorwort und die Gliederung wurden vom U. vorgenommen.

Stade, im November 2014

Dr. Thomas

Bardelle


Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet