NLA ST Dep. 33

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Familienarchiv Dr. Arndt von Issendorff, Wiesbaden

Laufzeit 

1548-1900

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand enthält Schriftgut der Familie von Issendorf und verwandter Familien, u. Nachlaßregelungen und Erbauseinandersetzungen.
Findmittel: EDV-Findbuch 2002
Umfang: 0,3 lfd m Akten, 25 Urkunden

Bestandsgeschichte 

1. Der Bestand

Bei diesem Findbuch handelt es sich um das Ergebnis einer
vorläufigen, weil ohne großen Zeitaufwand durchgeführten
Schnell-Verzeichnung. So sind nicht alle unsicheren
Lesungen, insbesondere bei den Ortsnamen und Personennamen,
gegengeprüft worden. Vorrang hatte die zügige Erfassung, um
dem Depositar eine möglichst baldige Bestätigung seiner
Abgabe geben zu können und einen Zugang zu den Urkunden zu
bieten. Auch sind nicht alle Datumsnennungen nach dem
Festkalender aufgelöst worden. Bei den Namensnennungen wurde
der Name der Familie, in den Urkunden sehr verschieden
geschrieben, in die seit dem 19. Jh. angenommene Form
"Issendorff" vereinheitlicht, die Vornamem der
Familienmitglieder dagegen weitgehend so wiedergegeben wie
vorgefunden (Ausnahme: Christoffer). Eine Vereinheitlichung
sowie die Prüfung der Ortsnamen etc. muss einer späteren
Tiefenverzeichnung vorbehalten bleiben. Die Verzeichnung
bietet gleichwohl einen grundlegenden Zugang zu der
wertvollen Überlieferung der Familie von Issendorff.

Die in diesem Bestand verwahrten Unterlagen (Urkunden und
akten aus dem 16. bis zum 19. Jahrhundert) wurden dem
Staatsarchiv im August 2002 von Herrn Dr. Arnd von
Issendorff, Wiesbaden, als Depositum übergeben. Diese
stammen aus dem Nachlass der Eltern des Depositars.
Hinzuweisen ist auf das ebenfalls im Staatsarchiv verwahrte
Archiv der Familie im Bestand Dep. 34 (Familienarchiv von
Issendorff: Dr. Hermann von Issendorff, Warstade). Damit ist
zum ersten Mal seit langer Zeit das Familienarchiv zumindest
virtuell wieder in einem Archiv versammelt.
Außerdem ist hinzuweisen auf das Stadtarchiv Hannover, wo
ebenfalls als Depositum 49 im Original erhaltene Urkunden
aus dem Familienbesitz aus der Zeit von 1326-1518 verwahrt
werden. Da diese Urkunden sich aus hiesiger Sicht an einer
etwas entlegenen Stelle befinden, hat Frau

Elfriede Bachmann
(Bremervörde) diese 49 Urkunden zusammen mit sechs weiteren
nur abschriftlich überlieferten Urkunden des 14.
Jahrhunderts ediert (vgl. 55 Urkunden zur Geschichte des
erzstiftisch-bremischen Adelsgeschlechts von Issendorff, in:
Stader Jahrbuch Neue Folge Heft 62 (1972), S. 7-69). Dort
sind auch Abschriften von Urkunden die Familie von
Issendorff betreffend aus der Abschriftensammlung des Johann
Daniel Gruber (jetzt: Nieders. Staats- und
Universitätsbibliothek Göttingen) zu finden. Gruber war von
1729 bis zu seinem Tode im Jahre 1748 kurfürstlicher
Bibliothekar und Historiograph in Hannover.


2. Das adlige Geschlecht von Issendorff

Die erzstiftisch-bremische Adelsfamilie von Issendorff ist
seit dem beginnenden 13. Jh. in den Quellen nachweisbar.
Mitglieder des Geschlechts waren als Ministerialen der
Bremer Erzbischöfe jahrhundertelang Burgmannen und Vögte der
erzbischöflichen Hauptburg Bremervörde; seit dem
Spätmittelalter bekleideten sie zudem am Hofe der
Erzbischöfe das Schenkenamt. Im Mittelalter begegnen sie
ferner als Lehnsleute der Grafen von Hoya und der Grafen von
Schwerin. Dagegen sind sie bis in die frühe Neuzeit hinein
in geistlichen Ämtern nicht zu finden.

Als Stammsitz der Familie darf man das Dorf Issendorf bei
Horneburg ansehen. Wann und wie lange dort Angehörige des
Geschlechts ansässig waren, ist nicht bekannt. Der Besitz
der Familie, Lehen und Allode, erstreckte sich im
Spätmittelalter über den ganzen Raum zwischen Elbe und
Weser. Erbgüter auf der rechten Elbseite verkauften die von
Issendorff 1276 an das Kloster Harvestehude bei Hamburg.
Ritter Minrich von Issendorff errichtete in der ersten
Hälfte des 15. Jhs. bei der Poggenmühle (bei Basdahl) einen
adligen Wohnsitz. Poggemühlen und der wenig später in
unmittelbarer Nähe angelegte befestigte Sitz Oese (Ovese)
wurden Mittelpunkt einer

eigenständigen kleinen Herrschaft.
Engste Bindungen hatte die Familie mit Burg und Flecken
Bremervörde, wie einzelnen Familienmitglieder als Burgmannen
ein Burglehen besaßen. In der St.-Liborius-Fleckenskirche
hatten die von Issendorff ihr Erbbegräbnis.

In der Hand Christoffers von Issendorff, der 1529 als Sohn
des Hermann von Issendorff und der Adelheid von Wersabe
geboren wurde, vereinigte sich vorübergehend der gesamte
Familienbesitz. Wohl bald nach 1576 ließ er ein Verzeichnis
des "Erb- und Stammgutes" aufstellen (siehe Dep. 34), das
die große Bedeutung des Familienbesitzes zeigt. Christoffer
ließ sich 1585 zusammen mit seiner Frau Maria von Düring in
Poggemühlen das noch heute vorhandene Gutshaus errichten,
nachdem er zuvor bereits eine Kirche zwischen Oese und
Poggemühlen gestiftet hatte.



LITERATUR

Bachmann, Elfriede
55 Urkunden des erzstiftisch-bremischen Adelsgeschlechts von
Issendorff, in: Stader Archiv, Neue Folge Heft 62, (1972)
S. 7 - 69.

Bachmann, Elfriede
Titel: Das ehemalige Issendorffsche Gut Hanstedt (Börde
Rahde) im Landkreis Rotenburg (Wümme, in: Stader Archiv,
Neue Folge 87/88 (1997/98) S. 95 - 151.


Bachmann, Elfriede, Das Verzeichnis des "Erb- und
Stammgutes" Christoffers von Issendorff aus dem Jahre 1578,
in: Stader Archiv, Neue Folge Heft 60 (1970), S. 7 - 47.

Freytag, Erwin, Die Familie von Issendorff in der
Bauernschaft Altendorf (Kirchspiel Osten), in: Stader Archiv
Neue Folge Heft 50 (1960), S. 146 - 156.


Kammann, Christian, Christoph von Issendorff (1529 - 1586)
als Bauherr: Studie zur stiftbremischen Adelskultur der
Renaissance,
in: Stader Archiv, Neue Folge 80 (1990), S. 7 - 46.


Lebensläufe zwischen Elbe und Weser. Ein biographisches
Lexikon. Im Auftrag des Landschaftsverbandes der ehemaligen
Herzogtümer Bremen und Verden hrsg. von Brage Bei der Wieden
und Jan Lokers, Stade

(Schriftenreihe des
Landschaftsverbandes der ehemaligen Herzogtümer Bremen und
Verden, Bd. 16) 2002.


Bachmann, Elfriede: Hanstedt und die Börde Rhade im
Landkreis Rotenburg (Wümme). Mit Beiträgen von Heinrich
Harms, Stade (Schriftenreihe des Landschaftsverbandes der
ehemaligen Herzogtümer Bremen und Verden 15) 2000.



Stade, 25.11.2002 Dr. Jan

Lokers

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Poggemühlen [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

8279

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-8279

Link 

Poggemühlen [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Oese [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

8278

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-8278

Link 

Oese [Wohnplatz]