NLA OS Dep 105

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Möller, Karl

Laufzeit 

1948-1993

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Karl Möller (1919 - 1993) war CDU-Landtagsabgeordneter, 1964 Bürgermeister von Quakenbrück, 1965-1970 Nieders. Minister für Wirtschaft und Verkehr, im Vorstand und ab 1970 Präsident des Gesamtverbandes Handwerk Niedersachsen (GHN), ab 1984 Mitglied des Landesrundfunkausschusses, ab 1986 des Rundfunkrates des NDR.

Geschichte des Bestandsbildners 

Karl Möller wurde am 25. März 1919 in Quakenbrück geboren. Nachdem er dort die mittlere Reife erworben hatte, begann er an der Fachschule in Tübingen eine durch den 2. Weltkrieg unterbrochene Ausbildung als Zimmerhandwerker. 1948 legte Möller seine Meisterprüfung vor der Handwerkskammer Reutlingen ab. 1950 übernahm er die Leitung des elterlichen Holzbaubetriebes in Quakenbrück in fünfter Generation.
Im gleichen Jahr wurde er Mitglied in der CDU. 1952 übernahm er den Vorsitz der Partei in seiner Heimatstadt und wurde in den Vorstand für den Kreis Bersenbrück gewählt. 1955 begründete er dort die Junge Union und wurde deren 1. Vorsitzender. In diesem Jahr wurde er auch über den Wahlkreis
Bersenbrück in den Niedersächsischen Landtag berufen, wo er sich ab 1957 vor allem im Ausschuß für Wirtschaft und Verkehr betätigte. Nachem er bereits 1952 in den Stadtrat eingetreten war, wurde er 1964 Bürgermeister von Quakenbrück. Hier widmete er sich vor allem dem Bau einer Teilumgehungsstraße und der Ansiedlung von Industriebetrieben auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes.

Schon ein Jahr später wurde er mit dem Beginn der Großen Koalition von dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Diederichs zum Minister für Wirtschaft und Verkehr
berufen. In dieser Zeit bemühte er sich um die Etablierung von Industriebetrieben, wie des Chemiebetriebes Dow Chemical in Stade, und um den Ausbau des Fernstraßennetzes, wie der
"Hansa-Linie" von Bremen ins Ruhrgebiet. Nach dem Zerfall der Großen Koalition Anfang 1970 blieb er als Mitglied des Norddeutschen Parlamentsrates in den Ressorts Häfen, Schifffahrt und Verkehr tätig. In dieser Zeit förderte er auch den Aufbau der 1972 neugegründeten Samtgemeinde Artland,
in deren Rat er im gleichen Jahr aufgenommen wurde. Durch seine seit den fünfziger Jahren bestehende Mitgliedschaft in der Handwerkskammer Osnabrück und der Kreishandwerkerschaft Bersenbrück stieg er außerdem schnell in den Vorstand des Gesamtverbandes Handwerk Niedersachsen (GHN) auf, dessen
Präsidentschaft Möller ab 1970 bekleidete. Durch dieses Amt wurde er im folgenden Jahr auch Mitglied im Handwerkerrat des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), der Bundesvereinigung der Fachverbände des Deutschen Handwerks (BFH) und des Koordinierungsausschusses für die Handwerkspolitik der Länder beim ZDH. In diesem Ausschuß stieg er ab 1973 sukzessive in den Vorsitz auf. Ein Jahr zuvor begründete er bereits den sogenannten Hittfelder Kreis, der eine Interessenvertretung des Handwerks in den damaligen nord-deutschen Bundesländern darstellen sollte.

Nach einer größeren Herzoperation im Jahr 1977 legte er ein Jahr später sämtliche politischen Ämter nieder und engagierte sich fortan nur noch im berufsständischen Bereich. So betrieb er ab 1979 die Beteiligung des Handwerks an der Hannover-Messe und begründete 1980 eine Stiftung mit dem Namen "Innovationspreis des Niedersächsischen Handwerks", deren Preise er 1983 zum ersten Mal verleihen konnte. Ab 1984 wurde er Mitglied des Landesrundfunkausschusses und ab 1986 des Rundfunkrates des NDR. Möller starb am 13.3.1993.

Bestandsgeschichte 

Der Nachlaß konnte im Mai 1994 von seiner Frau Hedwig Möller übernommen werden.

Literatur 

Georg-Christoph von Unruh, Gebiets- und Verwaltungsreform in Niedersachsen 1965 - 1978 (= Schriftenreihe der Niedersächsischen Landeszentrale für politische Bildung), Hannover 1978.
Werden und Wachsen. Der Landkreis Bersenbrück von 1955 - 1965, Bersenbrück 1966.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

2,7 lfd. M. (132 Einheiten)

Benutzung 

Genehmigungsvorbehalt des Depositars