NLA OS Dep 62 c

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Arenberg-Meppen GmbH

Laufzeit 

1779-1974

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Arenberg-Meppen GmbH übergab 1991 die Teile der eigenen Registratur, die für die laufenden Geschäfte nicht mehr benötigt wurden. Die Vorakten verschiedenster Provenienz reichen bis an den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück, einzelne Grunderwerbsakten aus dem Bezirk Nordkirchen sogar bis ins 18. Jahrhundert.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Arenberger waren im Reichsdeputationshauptschluß 1803 für den Verlust ihrer linksrheinischen Besitzungen u.a. mit dem münsterschen Amt Meppen, dem Herzogtum Arenberg-Meppen, entschädigt worden. 1809 trennte man die Domanialverwaltung von der Ausübung hoheitlicher Aufgaben. Seit 1815 bildete das Herzogtum Arenberg als Standesherrschaft einen Teil des neuen Königreichs Hannover.
Durch Testament von 1847 bestimmte Herzog Prosper Ludwig das ganze in Deutschland gelegene Vermögen zu einem Fideikommiß, das nach Primogeniturrecht zu vererben sei. Diese Stammgutstiftung erfuhr für das Vermögen im Rheinland und in Westfalen (Fideikommiß I) 1854 die königliche Bestätigung, für das Vermögen im Königreich Hannover (Fideikommiß II) zogen die Verhandlungen sich hin; hier galt bis zum Hausgesetz von 1909 das letzte Testament des Herzogs von 1861 als Grundlage der Stiftung. Den hannoverschen Grundbesitz verwaltete die Domäneninspektion (vor 1850: Rentkammer, nach 1904: Domänenrentei) in Meppen.

1903 erwarb der Herzog von Arenberg die Herrschaft Nordkirchen, zu deren Verwaltung die Domänenrentei Nordkirchen eingerichtet wurde. Im gleichen Jahr löste er die oberste Aufsichtsbehörde über die herzoglichen Besitzungen in Deutschland, die 1874 eingerichtete Generaldomäneninspektion in Recklinghausen, auf und gründete zur Verwaltung sowohl des Allodial- wie des Fideikommißvermögens in den Grenzen des Deutschen Reiches die Herzoglich Arenbergische Hof- und Rentkammer, die 1904 ihren Sitz in Düsseldorf nahm. Sie beaufsichtigte die Domänenrenteien Meppen, Nordkirchen, Recklinghausen, Mickeln und Schleiden sowie die Oberförstereien Clemenswerth, Haltern, Schleiden, Oberkail.
Nachdem 1920 die zwangsweise Auflösung des gebundenen Grundbesitzes in Deutschland verordnet worden war, gründete man 1928 für den Besitz im Bezirk der Domänenrentei Meppen die Arenberg-Meppen Grundbesitzverwaltungs GmbH mit Sitz in Clemenswerth - Gesellschafter waren die Prinzen Engelbert Karl und Erik Engelbert - und die Arenberg-Schleiden Grundbesitzverwaltungs GmbH für die rheinischen Besitzungen. Die gesamte Geschäftsführung ging von der Hof- und Rentkammer an die Geschäftsführer der Familiengesellschaften über. Den Grundbesitz der Domänenrentei Nordkirchen verpachtete Herzog Engelbert Maria 1928 zunächst an die Arenberg-Meppen GmbH, deren Verwaltung ohnehin im Schloß Nordkirchen saß. 1933 verkaufte er die Liegenschaften seinen Söhnen Engelbert Karl und Erik Engelbert, die diesen Grundbesitz, der allerdings weiterhin der Arenberg-Meppen GmbH verpachtet blieb, in eine gleichzeitig gegründete Arenberg-Nordkirchen Grundbesitzverwaltungs GmbH einbrachten. Der Arenberg-Meppen GmbH unterstanden somit Aufsicht und Verwaltung der Renteien Meppen, Nordkirchen und Recklinghausen.

1928 verlegte zudem die Hauptkasse ihren Sitz von Düsseldorf nach Nordkirchen, wodurch verschiedene Registraturteile, laufende herzogliche Geschäfte, die Fideikommisse betreffend, außerdem Personalakten von der Hof- und Rentkammer an die Arenberg-Meppen GmbH übergingen.
1954 verselbständigten sich die Grundbesitzverwaltungen Arenberg-Meppen, Arenberg-Nordkirchen und Arenberg-Recklinghausen; die Arenberg-Nordkirchen kündigte den Pachtvertrag mit der Arenberg-Meppen. 1967 verlegten beide Gesellschaften ihren Sitz von Nordkirchen nach Meppen; in den 80er Jahren erfolgte die Auflösung der Rentei Nordkirchen, die dort bewahrten Akten gelangten nach Meppen.

Bestandsgeschichte 

Nachdem 1968 die Akten der herzoglichen Verwaltung der ehemaligen Standesherrschaft Arenberg-Meppen im Staatsarchiv deponiert worden waren (Dep 62 b A-G), übergab die Arenberg-Meppen GmbH 1991 auch die Teile der eigenen Registratur, die für die laufenden Geschäfte nicht mehr benötigt wurden. Die Vorakten verschiedenster Provenienz reichen bis an den Anfang des 19. Jahrhunderts zurück, einzelne Grunderwerbsakten aus dem Bezirk Nordkirchen sogar bis ins 18. Jahrhundert. Die Provenienzen wieder sämtlich zu scheiden, schien kaum durchführbar und hätte zudem den Zusammenhang ihrer letzten Benutzung zerstört. Die Akten wurden deshalb nach der Neuverzeichnung den zuletzt bestehenden, doch in Unordnung geratenen Registraturgruppen Arenberg-Meppen GmbH und Arenberg-Nordkirchen GmbH zugewiesen. Eine Ausnahme bildet allein die Wiedervereinigung der Hof- und Rentkammerakten, da sie zumeist vor Gründung der Familiengesellschaften abgeschlossene Vorgänge betreffen, die Arenberg-Meppen und Arenberg-Nordkirchen gleichermaßen berühren.
Weitere Abgaben erfolgten 2002 und 2006.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Ergänzende Bestände der arenbergischen Zentralverwaltung des 19. Jahrhunderts befinden sich im Königlichen Generalarchiv in Brüssel bzw., soweit die Akten nach dem Ersten Weltkrieg dem Zugriff des belgischen Staats entzogen werden konnten, im arenbergischen Gesamtarchiv in Edingen. Die Akten der arenbergischen Regierung und Besitzverwaltung im Vest Recklinghausen, die heute das Vestische Archiv Recklinghausen bewahrt, scheinen nur bis ins Jahr 1811 zu reichen. Gleiches gilt für den Mischbestand verschiedener arenbergischer Provenienzen im Staatsarchiv Münster.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

26,5 lfd. M. (1279 Einheiten)