NLA OS Rep 562

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Domänenrentamt Osnabrück

Laufzeit 

1855-1956

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Das Domänenrentamt Osnabrück bestand zwischen 1885 und 1956 als untere Behörde der staatlichen Domänenverwaltung für den Regierungsbezirk, seit. 1933 einschließlich des Kreises Grafschaft Diepholz.

Geschichte des Bestandsbildners 

Im Zuge der Verwaltungsorganisation in Preußen in den 1880er Jahren wurden mit dem "Gesetz über die allgemeine Landesverwaltung" vom 30. Juli 1883 (Ges. Sammlung S. 195 ff) in der Provinz Hannover die Landdrosteibezirke in Regierungsbezirke umgewandelt. Dieses Gesetz wurde dann am 22. April 1892 durch eine Verordnung ergänzt, die die Errichtung einer "Abteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten" u.a. bei der Regierung in Osnabrück verfügte (Ges. Sammlung S. 96 f), die diese Angelegenheiten bearbeiten sollte.

Die auf der unteren Verwaltungsebene bestehende Domänenverwaltung durch die Ämter war dagegen bereits durch Verordnung der Königlichen Finanz-Direktion, Abteilung für Domänen, in Hannover vom 7. März 1885 (Amtsblatt für Hannover S. 496 f) abgeändert worden. Vom 1. April 1885 war für die Kreise Stadt- und Landkreis Osnabrück, Wittlage, Melle, Iburg, Bersenbrück und Lingen (die Kreise Aschendorf, Bentheim und Meppen sind nicht genannt, obwohl im vorliegenden Bestand Material aus diesen Gebieten enthalten ist) in Osnabrück ein Domänenrentamt eingerichtet worden, dessen Verwaltung dem zum Domänenrentmeister ernannten bisherigen Amtsrentmeister übertragen wurde. Für Osnabrück war das zunächst Domänenrat Capelle. Das Domänenrentamt war der Aufsicht durch das Regierungskollegium in Osnabrück, später durch die Regierungsabteilung für direkte Steuern, Domänen und Forsten unterstellt.

Beim Domänenrentamt Osnabrück bestand längere Zeit eine eigene Domänenkasse, die später in eine Domänenverwaltungskasse bei der Regierungshauptkasse Osnabrück umgewandelt wurde.

Der vom Domänenrentamt betreute Bereich wurde 1933 durch die Zulegung des aus den Kreisen Sulingen und Diepholz gebildeten Kreises Grafschaft Diepholz vergrößert (vgl. Nr. 22 des Bestandes).

Das Domänenrentamt Osnabrück hat bis zum 1. April 1956 bestanden. Am 22. März 1956 verkündete der Regierungspräsident - II D 6 - auf Anordnung des niedersächsischen Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Auflösung (Amtsblatt der Regierung in Osnabrück S. 27). Die bisherigen Aufgaben dieser Dienststelle wurden für den Bereich des Regierungsbezirks auf die landwirtschaftliche Abteilung der Regierung übertragen, für den Bereich des Kreises Grafschaft Diepholz auf das Domänenrentamt in Nienburg/Weser.

Bestandsgeschichte 

Die hier verzeichneten Akten stammen aus Abgaben des Domänenrentamts von 1895 und 1896 sowie aus zahlreichen Ablieferungen der Regierung in Osnabrück, den Akz. 20/1959, 8/1965, 26/1967 und 1/1968, von denen die aus dem Jahre 1965 am umfangreichsten war. Inwieweit zu anderen Zeitpunkten und in welchem Umfang bei Ordnungsarbeiten an Beständen, etwa den Ämtern (Rep 350), weiteres Material in den alten Bestand Rep 562 geflossen ist (die Beschilderung der Akten mit Signaturen des Domänenrentamts mag dazu Anlass gewesen sein) konnte nicht festgestellt werden.

Im vorliegenden Bestand wurden nur solche Akten zusammengefasst, die beim Domänenrentamt geschlossen wurden. Die bisherigen Bestände Rep 562 I und Rep 562 II wurden außerdem nach ihrer Provenienz auf die folgenden z.T. neu gebildeten Bestände verteilt:
Rep 150 Amt Fürstenau, Rep 150 Amt Iburg, Rep 150 Amt Vörden, Rep 350 Amt Bersenbrück II, Rep 350 Amt Freren, Rep 350 Amt Fürstenau, Rep 350 Amt Grönenberg (Melle) II, Rep 350 Amt Iburg I, Rep 350 Amt Iburg II, Rep 350 Amt Lingen, Rep 350 Amt Osnabrück III, Rep 350 Amt Vörden II, Rep 350 Amt Wittlage I, Rep 350 Amt Wittlage III, Rep 360 Vogtei Engter, Rep 360 Vogtei Hunteburg, Rep 430 Regierung Osnabrück - 501 Akz. 26/43 - , Rep 501 Finanzdirektion zu Hannover, Rep 917 Tribunal Osnabrück und Kartenabteilung.

Die Ordnung der Akten erfolgte in Anlehnung an das im Behördenverzeichnis (= altes Findbuch Rep 562 I) angewandte Schema von regionaler Trennung der Sachgruppen, wobei eine geringe Zusammenfassung und Straffung der Gruppen notwendig erschien. In die Gruppe 1 sind neben die früher als Generalia bezeichneten Akten auch solche gelangt, die sich nicht eindeutig einem Kreis zuordnen ließen. Vornehmlich handelt es sich dabei um Akten aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Domänenbesitz weitgehend zusammengeschmolzen war. Für den Zeitraum von 1945 bis 1956 ist es daher angezeigt, auch die Gruppen unter 1 bei der Suche nach bestimmten Objekten zu Rate zu ziehen. Die zunächst selbständige Domänenkasse wurde als [11.] Hauptgruppe angefügt.

Mit Nr. 367 - 370 sind vier Aktenbände diesem Bestand zugeordnet worden, die die Verpachtung des Schlossgartengeländes in Osnabrück betreffen und vom Oberhofmarschallamt in Potsdam bzw. der Kgl. Gartenintendantur oder dem Schlosskastellan in Osnabrück (Handakten) geführt worden sind.

(Stand 1973)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

10,3 lfd. M. (588 Einheiten)