NLA OL Rep 685 BRA

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Hafenamt Brake

Laufzeit 

1803-1985

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Das Hafenamt Brake ist 1955 neu gebildet worden. Zuständig für Hafenbau, Hafenwirtschaft sowie das Seemannsamt. Zum 1.1.2002 wurde das Hafenamt Brake Außenstelle von Wilhelmshaven. 2005 wurden alle Hafenämter aufgelöst und die Aufgabe privatisiert. Betreiber der Häfen ist seitdem die Niedersachsen Ports GmbH & Co KG.

Beschreibung 

Rep 685 BRA Hafenamt Brake
Zeit: 1803-1985

Geschichte des Bestandsbildners 

1787 wurden in Brake, das bei der Eintreibung des Weserzolls bis 1820 eine Rolle spielte, erste Planungen zur Anlegung eines kleinen Hafens angestellt. Die so genannte Borchersschlenge wurde in die Weser hinein verlängert, und erste Duckdalben wurden als Anlegehilfe aufgestellt. Auch wurde das kleine Braksiel als Winterhafen und Anleger für kleine Schiffe vorbereitet. Da die Lotsen und die Schiffer die hafenähnliche Einrichtung gerne annahmen, wurden so nach und nach weitere Duckdalben und Anlegestellen geschaffen. Noch vor 1800 nahm die Braker Schifffahrt wegen der Besetzung der Niederlande durch Frankreich und die enger werdende Beziehung zu Amerika einen Aufschwung. Im Jahre 1800 lag die Zahl der Schiffe, die in Brake festmachten, bei 302 Einheiten. Kurz vor der französischen Besetzung erließ die herzogliche Kammer am 30.11.1803 eine Hafenordnung für die Hafenanstalt Brake. Zwar lag während der französischen Besetzung die Schifffahrt auf der Unterweser auf niedrigem Niveau, doch bald nach 1814 nahm diese einen neuen Aufschwung, ein kleiner Kran wurde am Weserufer aufgestellt, dazu ein Löschplatz aufgeschüttet.
Seit 1821 gab es für den aufstrebenden Hafen in Brake einen Wasserschout, der die Musterungsrollen ein- und ausfahrender Schiffe zu führen und bei Streitigkeiten zwischen der Mannschaft, dem Kapitän, aber auch den Bürgern bei Hafensachen und Seeschiffersteitigkeiten schlichten sollte. Doch schon seit 1815 war auch ein Hafenmeister bestellt worden, der die Arbeit der Lotsen und die Anlegeplätze zu koordinieren und für die Sicherheit im Hafen zu sorgen hatte (Best- 31-13-81 Nr. 24 a u. 25; Best. 31-9-7 Nr. 1). Mit dem Regulativ von 1852 für die Hafenanstalten Brake, Elsfleth, Großensiel, Fedderwardersiel, Hooksiel und Ellenserdammersiel war die Tätigkeit und die Entlohnung des Hafenmeisters auf eine verwaltungsrechtliche Basis gestellt, obgleich sehr eng mit dem Amt Brake verbunden.

Dienstrechtlich unterstanden der Hafenmeister und der Wasserschout zunächst dem Amt Brake bzw. dem Oldenburgischen Innenministerium. Doch de facto wurden sie seit dem Erlass einer neuen Geschäftsordnung zum 18.5.1893 weitestgehend in ihrer Tätigkeit unabhängig (Oldenburgische Gesetzessammlung 30,1893, Nr. 8 S. 33). Das Hafenamt taucht als Behördenbegriff offenbar erstmals 1892 auf, als der Amtmann des Amts Brake angemahnt wird, doch die Gründung des Hafenamts einzuleiten. Dabei hatte das Hafenamt in Bremerhaven eine bedeutsame Vorbildfunktion. Die Hafenbenutzungsordnung vom 21.11.1874 war Richtschnur für die Nutzer der Anlegestellen und der Hafenanlagen (Oldenburgische Gesetzessammlung, Bd. 23, S. 255 ff. 313 ff.).
Erst mit der Umwandlung des Hafenamts in Brake in eine selbstständige Behörde wurden die beiden Funktionsträger Hafenmeister bzw. Hafenamt und Wasserschout von der Amtsverwaltung abgekoppelt. In dem Gesetz vom 23. April 1924 wurde das Oldenburgische Hafenamt Brake zum 1. Mai 1924 praktisch neu gegründet (Oldenburgische Gesetzessammlung, Bd. 43, S. 153 f.) und letztlich auch den Vorgaben der Reichsebene angepasst; der Wasserschout wurde dem nunmehr selbstständigen Hafenamt zugeteilt. Es sollte sich zusammensetzen aus dem Amtshauptmann des Amtes Brake als Vorsitzenden, dem Vorstand des Wege- und Wasserbauamts Brake, dem Hafeninspektor (Hafenkapitän); unterstellt blieb es dem Innenministerium. Ein ehrenamtlicher Beirat aus dem Kreis der Wirtschaft (auch der Hafenarbeiter) sollte gutachterlich tätig werden können, jedenfalls auch die Voranschläge, die Gebühren und Änderungen der Hafenordnungen sowie die baulichen Angelegenheiten begleiten.
Der Hafenausbau sowie die bauliche Unterhaltung des Hafens und der Hafenanstalten gehörten zunächst zu den Obliegenheiten der Wege- und Wasserbaudirektion. Mit dem Übergang der Binnenschifffahrtswege, der Kanäle und der Wasserstraßen auf das Deutsche Reich zum 1.4.1921 verloren die Hafenämter entsprechende Kompetenzen an die nunmehr geschaffenen Wasser- und Schifffahrtsämter, gleichwohl blieben sie unverzichtbar. Das Niedersächsische Hafenamt Brake ist durch Beschluss des Niedersächsischen Landesministeriums vom 29.3.1955 neu gebildet worden. In dieser neuen Landesbehörde wurden die selbstständigen Verwaltungseinheiten Hafenbauamt und Hafenkapitän sowie der Wasserschout (Seemannsamt) zusammengefasst. Hinzu kamen die Hafenmeister in Nordenham, Elsfleth und Varel (s. Rep 686).
Zum 1.1.2005 wurden alle niedersächsischen Hafenämter privatisiert und in die Niedersächsische Hafengesellschaft mbH, Cuxhaven umgewandelt. Mit dem 1.1.2005 ist die Betreibung der niedersächsischen Häfen auf die 2004 vom Land gegründete privatrechtlich organisierte Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG (NPorts) mit Sitz in Oldenburg übertragen worden, deren Komplementär die Niedersächsische Hafengesellschaft ist.

Bestandsgeschichte 

2021 vor Ort neu aufgefundene Akten zum Hafen Brake, die überwiegend so in Unordnung waren, dass erst Akteneinheiten neu gebildt werden mussten, wurden 2022 dem Archivbestand hinzugefügt (Akz. 2022/013).

Enthält 

Organisation und allgemeine Verwaltung 1852-1968 (8); Personalangelegenheiten (noch nicht belegt); Haushalts- und Kassenwesen 1885-1948 (20); Dienstbesprechungen (noch nicht belegt); Liegenschaften, Verkauf, Verpachtung, Nutzung 18852-1950 (3); An- und Abfahrt der Seeschiffe 1872-1958 (21); An- und Abfahrt der Flussschiffe 1903-1971 (16); Lotsenwesen 1803-1943 (15); Hafen- und Schleusensachen, Hafenwirtschaft 1852-1985 (23); Kleine Häfen: Lemwerder 1909-1965 (2), Huntebrück 1925-1973(18), Bardenfleth 1868-1917 (23); Ellenserdammersiel 1916-1917 (2); Schiffsunglücke und andere Schadensfälle 1960-1968 (1).

Literatur 

Stefan Hartmann, Studien zur oldenburgischen Seeschiffahrt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Hansische Geschichtsblätter 94 (1976), S. 38-80; Albecht Eckhardt (u.a.), Brake. Geschichte der Seehafenstadt an der Unterweser, Oldenburg 1981; Klaus Lampe, Wirtschaft und Verkehr im Landesteil Oldenburg von 1800 bis 1945, in: Albrecht Eckhardt/Heinrich Schmidt (Hg.), Geschichte des Landes Oldenburg, 4. Aufl. Oldenburg 1993, S. 709 ff.

Findmittel 

Archivdatenbank/Internet

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Best. 70 (Regierung Oldenburg); Best. 76-4 (Amt Brake); Best. 136 (Oldenburgisches Innenministerium); Best. 137 (Oldenburgisches Finanzministerium); Best. 230-6 (Verwaltungsamt Brake); Best. 231-4 (Landratsamt Wesermarsch); Rep 686 (Hafenanstalten); Best. 193 (Wasserschout Brake); Rep 950 BRA (Amtsgericht Brake); Dep 20 WESER (Landkreis Wesermarsch).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

5,1; 152 Verzeichnungseinheiten (Stand Februar 2013)

Benutzung 

Lagerungsbestand: Best. 240-12

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

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Brake (Unterweser), Stadt [Wohnplatz]

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Brake (Unterweser), Stadt [Wohnplatz]

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Varel, Stadt [Wohnplatz]

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Varel, Stadt [Wohnplatz]

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Nordenham [Wohnplatz]

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Nordenham [Wohnplatz]

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Huntebrück [Wohnplatz]

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Huntebrück [Wohnplatz]

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Lemwerder [Wohnplatz]

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Bardenfleth (Berne) [Wohnplatz]

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Bardenfleth (Berne) [Wohnplatz]