NLA OL Rep 680 WHV

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven

Laufzeit 

1945-1998

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven ist zuständig für das Jadegebiet einschließlich der Insel Wangerooge und das Fahrwasser der Harle, ferner für das westliche Seeverkehrsgebiet der Deutschen Bucht.

Beschreibung 

Rep 680 WHV Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven
Zeit: 1854-2000

Geschichte des Bestandsbildners 

Bis zur Kapitulation 1945 wurden die strom- und hafenbaulichen Einrichtungen und Neubauaufgaben im Bereich des Reichskriegshafens Wilhelmshaven von dem Strom- und Hafenbauressort der Marinewerft wahrgenommen. Mit der Herauslösung der Strombauabteilung aus der ehemaligen Kriegsmarinewerft am 7.1.1946 begann eine neue schifffahrtsverantwortliche Einrichtung ihre provisorische Tätigkeit, lagen doch der Hafen wie die Stadt in Trümmern. Die endgültige Zerstörung des Wilhelmshavener Kriegshafens wurde von den Alliierten angesichts des sich entwickelnden globalen Gegensatzes zwischen den ehamaligen Alliierten zurückgenommen. Das Bedürfnis der seewärts orientierten Bevölkerung und der regionalen Wirtschaft sowie das Interesse der Besatzungsmächte an einem gewissen Schiffsverkehr im Jadefahrwasser und nach Wilhelmshaven führte am 10.6.1947 zur Gründung des Seewasserstraßenamts in Wilhelmshaven, das eine nachgeordnete Dienststelle der so genannten Hauptverwaltung des Seeverkehrs der amerikanischen und britischen Besatzungsmacht in Hamburg war. Das Seewasserstraßenamt übernahm seine Aufgabe für das Jadegebiet von dem Seezeichenamt Brunsbüttel, dem Wilhelmshavener Lotsenkommando und der bereits erwähnten Strombauabteilung der ehemaligen Marinewerft, die unter der Bezeichnung Strombau Wilhelmshaven firmierte. Das neu geschaffene Seewasserstraßenamt sollte die erhalten gebliebenen Strombauten, Schleusen und Hafenteile verwalten und unterhalten bzw. nutzbar machen. Kurzzeitig trug das Amt noch den Namen Wasserstraßenamt Wilhelmshaven, erhielt dann aber seine heutige Bezeichnung am 1.11.1949. Das Wilhelmshavener Wasser- und Schifffahrtsamt wurde nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland Bundesbehörde und unterstand zunächst der Wasser- und Schifffahrtsdirektion in Aurich, dann nach der Zusammenlegung mit der WSD Bremen (1.1.1976) der in Aurich neu eingerichteten WSD Nordwest.
Der Zuständigkeitsbereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Wilhelmshaven erstreckt sich bis heute auf das gesamte Jadefahrwasser mit seinen Zufahrten einschließlich der Insel Wangerooge und das Fahrwasser der Harle, ferner auf die Feuerschiffe im entsprechenden Küstenabschnitt der Deutschen Bucht, der von der Mitte Butjadingens am so genannten Hohen Weg seinen Ausgangspunkt nahm, über die Melluminsel und Mellumplate sowie das Minsener Oog herum im Halbkreis bis zur Westküste der Insel Wangerooge reicht. Durch die Planungen der Marine, die neu gegründete Nord-West-Ölleitung, den Wiederaufbau und Ausbau des Hafens von Wilhelmshaven und die Vertiefung der Jade sowie die zahlreiche Neuerungen im Seezeichen- und Seesicherungswesen erhielt das Amt umfangreiche Aufgaben. Zum Aufgabenbereichs des Amtes gehört schließlich der Ausbau des Handels- und Containerumschlagshafens, des so genannten Jade-Weser-Ports.
2019 erfolgte im Rahmen einer großen Reform der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes der Zusammenschluss der drei Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter (unter Erhalt der Standorte) in Wilhelmshaven, Bremen und Bremerhaven zum neuen Amt Weser-Jade-Nordsee. Durch die Fusion entstand eines der größten Ämter im Bundesgebiet mit Zuständigkeit für etwa 40 Prozent des bundesweiten Schiffsverkehrs.

Enthält 

Innere Organisation und Geschäftsführung, Bauvorhaben, Karten- und Pressewesen, Dokumentation 1877-1997 (111); Personalsachen 1935-2000 (79); Haushalts- und Kassensachen 1956-1987 (33); Dienstgebäude, Wohnungs- und Liegenschaftswesen 1947-1992 (9); Statistiken 1947-1991 (11); Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen 1941-1987 (6); Seevermessung, Pegelwesen 1855-1993 (37); Leuchtfeuer, Feuerschiffe, Seezeichen, Radaranlagen 1855-2000 (131); Seewege 1977-1983 (1); Schiffsunglücke, Wracksachen 1947-1993 (27); Alter Kriegshafen Wilhelmshaven 1869-1922 (29); Hafen Wilhelmshaven ab 1920 bis 1946 1902-1975 (152); Hafenbauwesen nach 1946, Brückensachen 1936-2000 (61); Wangerooge 1875-1991 (63), Schiffe und Gerätschaften des WSA 1943-1994 (39); Küsten- und Umweltschutz, Deichsachen 1854-1995 (19); Notstandsmaßnahmen, Katastrophenschutz, Sturmfluten 1960-1986 (18); geologische und meteorologische Beobachtungen, Wasserbauversuchsanstalt 1907-1991 (26); strompolizeiliche Verfügungen 1947-1998 (14); Lotsenwesen, Verkehrsüberwachung, Nachrichtenwesen 1946-1995 (45); Munitionsfunde, Kampfmittelbeseitigung 1949-1992 (11); Militär- und Marinesachen 1954-1985 (7).

Literatur 

25 Jahre - 1947-1972 - Wasser- und Schifffahrtsamt Wilhelmshaven, Wilhelmshaven 1972; Stefan Hartmann, Studien zur oldenburgischen Seeschiffahrt in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in: Hansische Geschichtsblätter 94 (1976), S. 38-80; Albecht Eckhardt (u.a.), Brake. Geschichte der Seehafenstadt an der Unterweser, Oldenburg 1981; Klaus Lampe, Wirtschaft und Verkehr im Landesteil Oldenburg von 1800 bis 1945, in: Albrecht Eckhardt/Heinrich Schmidt (Hg.), Geschichte des Landes Oldenburg, 4. Aufl. Oldenburg 1993, S. 709 ff.; Jahresberichte der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest, Aurich 1991-1997.

Findmittel 

Erschließung: Archivdatenbank

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Best. 70 (Regierung Oldenburg); Best. 136 (Oldenburgisches Innenministerium); Best. 76-16 (Amt Jever); Best. 230-4 (Verwaltungsamt Jever); Best. 231-3 (Landratsamt Jever); Dep 20 FRI (Landkreis Friesland).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

37,9; 929 Verzeichnungseinheiten (Stand Februar 2013)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet