
Identifikation (kurz)
Titel
Nachlass der Familien Wöbse und Lindhorst
Laufzeit
1891 - 2011
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Familien Wöbse und Lindhorst
Die aus Dörverden stammende Mary Wöbse (1891 – 1966) und ihre Tochter Mary Lindhorst geb. Wöbse (1921 – 2012) haben als Geschäftsfrauen die Entwicklung der Verdener Kinolandschaft maßgeblich geprägt.
Seit 1921 mit dem Kaufmann Otto Wöbse (1882 – 1948) verheiratet, der im Haus Große Straße 119 ein Tabakwarengeschäft betrieb, erwarb Mary Wöbse von dem Vorbesitzer August Huse 1935 das „Kleine Theater“, um es nach Renovierung und Erweiterung ab August 1938 als „Schauburg“ weiterzuführen.
Ihre Tochter Mary übernahm nach ihrer Ausbildung in Berlin zur Kinofachfrau die Leitung der „Schauburg“ von 1942 bis zu ihrer Verpachtung ab 1980. Das Kino wurde im Jahr 2000 geschlossen. Aus ihrer Ehe mit dem Verdener Kaufmann Werner Lindhorst (1913 – 2007) gingen die Töchter Cornelia (1952 - 2024) und Barbara (*1954) hervor.
Werner Lindhorsts Bruder Heinz (1912 – 2008), 1945 bis zur Besetzung Verdens am 17. April durch die Briten Standortkommandant, lebte und arbeitete als Architekt im Hamburger Raum.
Um die Beschlagnahme der „Schauburg“ durch die britische Besatzungsmacht zu beenden, eröffnete Mary Lindhorst 1950 das „Regina“ als dritte Verdener Spielstätte in der Lindhooper Straße 8. Diese Spielstätten, zu denen auch das von Paul Lipschinski (1917 - 1969) betreute Dörverdener "Roxy" gehörte, wurden in der Folge von der Erbengemeinschaft unter Gesamtleitung von Mary Lindhorst zusammen mit ihrer Schwester Ottilie (1925 – 2016) und mit ihrem Mann Paul Lipschinski betrieben. Auch das "Regina" stellte im Jahr 2000 den Spielbetrieb ein.
Familie Lindhorst zog im Jahre 1960 aus der Großen Straße 119 in die Lindhooper Straße 8 in eine Wohnung oberhalb des „Regina“.
Bestandsgeschichte
Bestand und Bearbeitung des Nachlasses
Aus dem Familiennachlass wurde dem doz20 von Barbara Duprée am 07. 12. 2022 der Fotobestand ihres Onkels Heinz Lindhorst übereignet (alte Sign.: Sch. 051/F). Den Hauptbestand überließ Frau Duprée dem doz20 am 04. 07. 2024. Beide Schenkungen wurden zusammengeführt (neue Sign.: N 02).
Der Nachlass, bestehend aus hand- und maschinenschriftlichem Schriftgut, Kopien, Zeitungsausschnitten, Büchern, Karten und Fotos, wurde getrennt in persönliche und geschäftliche Dokumente und nach Personen geordnet.
Doppelstücke wurden kassiert.
Nach der Verpackung umfasst der Bestand 27 Einheiten in sechs Archivkartons.
In die Bibliothek des doz20 wurden folgende Materialien überführt:
Feder, Gottfried, Das Programm der NSDAP und seine weltanschaulichen Grundlagen, 1932, einliegend: Der Lebensweg des Führers – Alle sagen: Ja
Schumann, Wilh., Staufenberg, Fritz, Grenz- und Auslands Deutschtum, Frankfurt, o.J.
Festschrift zum Treffen des Waffenrings Kampftruppen – Kavallerie – Schnelle Truppen vom 14. -16. August 1970 in Lüneburg.