
Identifikation (kurz)
Titel
Staatsanwaltschaft beim Landgericht Lüneburg (vor 1945)
Laufzeit
1811-1966
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Lüneburg ist 1880 im Rahmen der Reichsjustizreform eingerichtet worden (siehe Übersicht über die Bestände des Nds. Hauptstaatsarchivs in Hannover, Bd. 3, 1983, S. 670f. mit den Anm. 29-33). Der Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Lüneburg, mithin auch der Staatsanwaltschaft Lüneburg, deckte sich nicht mit dem der Landdrostei bzw. des Regierungsbezirks Lüneburg, da er nur die Amtsgerichte Bergen, Bleckede, Celle, Dannenberg, Isernhagen, Lüchow, Lüneburg, Medingen, Neuhaus/Elbe, Soltau, Uelzen und Winsen/Luhe umfasste; die Amtsgerichte Harburg und Tostedt gehörten zum Landgerichtsbezirk Stade, die Amtsgerichte Ahlden und Walsrode zum Landgerichtsbezirk Verden, das Amtsgericht Burgwedel zum Landgerichtsbezirk Hannover und die Amtsgerichte Burgdorf, Fallersleben, Gifhorn und Meinersen zum Landgerichtsbezirk Hildesheim.
Stand: Dezember 1993
Zur weiteren Geschichte der Staatsanwaltschaft Lüneburg nach 1945 vgl. das Vorwort zum Bestand Nds. 721 Lüneburg.
Bestandsgeschichte
Dieser Zuständigkeitsbereich blieb, von kleineren Gebietsänderungen infolge der Kreisreformen 1885 und 1930 abgesehen, im wesentlichen bis 1945, dem Grenzjahr dieses Bestandes, bestehen; lediglich das Amtsgericht Harburg ging im Rahmen des Großhamburggesetzes 1937 an Hamburg über.
Der vorliegende Bestand setzt sich aus vier Teilen zusammen:
1. aus einer Auswahl von Generalakten, hauptsächlich aus der Zeit vor der "Verreichlichung" der Justiz 1936,
2. aus - leider unvollständigen - Serien der Prozessregister, überwiegend aus der Zeit des Nationalsozialismus,
3. aus der Urteilssammlung zu "politischen" Strafverfahren aus der Zeit 1930 bis 1945 (zu erkennen an dem zusätzlichen "P" in Aktenzeichen) und
4. aus einer kleinen Sammlung von 44 Urteilen aus den Jahren 1939 bis 1943, die sich bei der Außenstelle der Staatsanwaltschaft in Celle erhalten haben.
Sonstige Unterlagen aus der Zeit 1880 bis 1945, insbesondere Verfahrensakten aus dem Bereich der gewöhnlichen Kriminalität, waren bei den wiederholten gründlichen Aussonderungsaktionen in den Jahren 1982 bis 1988 bei der Staatsanwaltschaft in Lüneburg bis auf eine Restakte (siehe Abschnitt 07 01) nicht mehr auffindbar.
Die Gliederung der Generalakten folgt weitgehend dem alten Aktenplan. Die Urteile zu den Verfahrensakten sind nach dem Aktenzeichen der Staatsanwaltschaft, also nach der Schwere des Deliktes und innerhalb dieser Gruppen im Prinzip chronologisch, geordnet.
Bei den unter 02.02 bis 02.06 und 07 aufgeführten Verfahrensakten handelt es sich in der Regel nicht um vollständige Akten, sondern nur um die Urteil und sonstige vollstreckbare Titel, die in dem alten Aktendeckel belassen wurden. Vollständige Akten sind ausdrücklich vermerkt worden.
Die Indices erleichtern die Suche nach bestimmten Personen, Orten, Institutionen oder Prozessgegenständen.
Die Urteilssammlung der "politischen" Strafverfahren verzeichnete 1984/85 Dr. Michael Reimann, die Urteile aus Celle (im Abschnitt 07) 1984 Frau Helga Schneider.
Stand: Dezember 1993
In den vorliegenden Bestand Hann. 171a Lüneburg sind bislang sechs Ablieferungen eingegangen.
Stand: Dezember 2012
Enthält
u.a. Gerichtsorganisation, Erster Weltkrieg und die Folgen, Geschäftsberichte, Dienststellenverwaltung, Rechtssachen, Vollstreckungs- und Gnadensachen, Personalia, Register, Strafverfahren, Ermittlungsverfahren
Siehe
Korrespondierende Archivalien
NLA HA, Nds. 721 Lüneburg (Staatsanwaltschaft beim Landgericht Lüneburg, nach 1945)
NLA ST, Rep. 271a Lüneburg (Staatsanwaltschaft Lüneburg mit Zweigstelle Celle, ab 1978)
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
15,9
Bearbeiter
Dr. Heiko Leerhoff (1993)
Benutzung
Sowohl Findmittel als auch Archivgut können im Hauptstaatsarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 NArchG eingesehen werden.
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
teilweise verzeichnet
Abgeschlossen: Nein