StAB 7.113

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stolz, Johann Jacob

Laufzeit 

1813-1821

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Johann Jacob Stolz wurde am 31. 12. 1753 in Basadingen bei Zürich geboren. Er studierte Theologie und heiratete am 11.11.1777 Verena Güttinger, mit der er bis 1788 fünf Söhne und eine Tochter hatte. Von Lavater empfohlen, wurde er 1781 vom Grafen von Isenburg als Pfarrer nach Offenbach a.M. berufen. Drei Jahre später ging er nach Bremen und wurde am 20.7.1784 Pfarrer von St. Martini. Seit 1802 war er auch Professor am Gymnasium Illustre. Am 18.8.1811 legte er sein Amt nieder - teils wegen der französischen Besetzung, teils, weil sein Rationalismus keinen großen Anklang mehr fand. Er kehrte nach Zürich zurück. Bremen besuchte er noch einmal 1817; hier wurde er von seinen Freunden hoch gefeiert. Am 12.3.1821 starb er in Zürich.
Gerd Bourbeck
Bremen 1998

Bestandsgeschichte 

Der Nachlass (1 Karton) wurde in zwei Lieferungen (am 31.8.1970 und am 1.9.1975) dem Archiv geschenkt (s. Akte 751-05).
Im Zentrum stehen die vier handschriftlichen Bände: Notizen aus meinem Leben, die - aus vernichteten Tagebüchern erstellt - im Oktober 1813 begonnen wurden. Sie sind in 62 Kapitel gegliedert und umfassen ca. 850 Seiten. Stolz beginnt mit Herkunft und Geburt, schildert seine familiäre und berufliche Entwicklung und trägt sogar noch das Datum seines Todestages ein. Ein handschriftlicher Nachtrag seiner Witwe schildert Stolzens letzte Stunden und die anschließenden Scheintod-Besorgnisse, die zeittypisch sind.
Außer einem handschriftlichen Bücherverzeichnis in Heftform finden sich dann noch ca. 90 Briefe, die als Fotokopien vorliegen: 30 von Stolz, 13 von seinem Amtskollegen Häfeli, 3 von Bremer Behörden anlässlich seiner Berufung nach St. Martini, 2 von Achelis, einer von dem Theologen Johann Smidt; ferner 2 Seiten Acta ecclesiastica und eine gedruckte Erklärung zur Beilegung des Streits zwischen Stolz und Ewald.
Unter seinen Schriften finden sich zwei Übersetzungen des Neuen Testaments (17181 und 1820), Die Psalmen für eine gebildete deutsche Dame, 1814, ferner Predigtsammlungen und Schriften erbaulichen Inhalts. Er arbeitete mit an der Bremischen Agende von 1791 und am Bremischen Gesangbuch (die Nr. 268 ist von ihm).

Enthält 

Autobiographisches - Korrespondenz, u. a. wegen der Berufung an St. Martini

Literatur 

Otto Veeck, Johann Jacob Stolz, in: Bremische Biographie des 19. Jahrhunderts, Bremen 1912, S. 480-481; Günter Schulz, Johann Jacob Stolz im Briefwechsel mit Johann Caspar Lavater 1784-1798, in: Jahrbuch der Wittheit zu Bremen 6, 1962, S.59-197.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,1