StAB 4.39/55

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Schule an der Pestalozzistraße

Laufzeit 

1914 - 2000

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

1914 wurde die unentgeltliche Schule an der Humannstraße eröffnet. Der Schulbau umfasste 34 Klassenräume, Fachräume und zwei Turnhallen. Von 1914 bis 1949 war Hinrich Wurthmann Schulvorsteher. Im Schuljahr 1915/16 erfolgte eine Nutzung des ebenfalls noch 1914 fertiggestellten zweiten Flügels durch die Gewerbliche Fortbildungsschule. Mit der Einführung der Schulgeldfreiheit 1919 gab es keine entgeltlichen Volksschulen mehr in Bremen, so wurde aus der Freischule eine Volksschule. Von 1920 bis 30 nutzten auch die Fortbildungsschule für Lehrlinge der AG "Weser" und eine Haushaltungsschule für Mädchen das Gebäude der Schule. 1934 trennte man die Mädchen- und Jungenschule, die Mädchen unterrichtete man im Flügel Humannstraße und die Jungen im Flügel Wischhusenstraße. 1939 feierte die Schule an der Humannstraße ihr 25jähriges Bestehen. Zum Schuljahr 1941/42 wurde die Volksschule an der Humannstraße in Volksschule an der Pestalozzistraße umbenannt. Während der letzten Kriegsjahre von 1943 bis 1945 erfolgte die Evakuierung der Schüler nach Sachsen. Das Gebäude überstand den 2. Weltkrieg, Gebäudeteile (Wischhusenstr.) wurden aber zerstört und das gesamte Gebäude befand sich in einem relativ schlechten Zustand. Dennoch hatte man die Schule im September 1945 wiedereröffnet. Die Schulleitung übernahm von 1945-1946 Carl Willmann. In der Nachkriegszeit fasste man die Mädchen- und Jungenschule zusammen. Von 1949 bis 1959 war Helmrich Lotz Schulleiter der Schule an der Pestalozzistraße. Mit der Fertigstellung des Wiederaufbaus des zerstörten Schulflügels an der Wischhusenstraße erfolgte 1950 die Aufteilung in zwei Schulen: Grund- und Hauptschule an der Pestalozzistraße und Grund- und Hauptschule an der Wischhusenstraße.

Schule Wischhusenstraße:
Die im April 1950 im wiedererbauten Schulflügel eröffnete Schule nannte sich fortan "Schule an der Wischhusenstraße", denn eine Knabenschule war es nun nicht mehr. Von 1950 bis 1963 war Bernhard Donndorf Schulleiter. Ab 1963 übernahm Erhard Mannweiler die Schulleitung. 1976 wurde er Schulleiter der Schule an der Pestalozzistraße. Im Schulgebäude waren auch Klassen der Schule an der Oslebshauser Heerstraße als Gäste. Mit der Errichtung der Schule am Halmerweg im Dezember 1955 siedelten drei Klassen mit ihren Lehrern dorthin über. 1964 wurde die Schule an der Wischhusenstraße reine Grundschule. 1967 richtete man eine Sonderklasse für entwicklungsgestörte Kinder ein.

Schule Pestalozzistraße
1953 erfolgte die Erweiterung der Schule an der Pestalozzistraße zur Grund-, Haupt- und Mittelschule. 1958 wurde in der Schule ein Schülerring gegründet. Die Schulleitung hatte von 1959 bis 1976 Alfred Otten inne. Die Schule feierte 1964 ihr 50jähriges Jubiläum und wurde in dem Jahr Haupt- und Realschule. 1972 kam es zur Gründung des gemeinsamen Ausschusses beider Schulen, des Vorläufers der heutigen Schulkonferenz.

1977 wurden die bisher getrennten Schulen, die Grundschule an der Wischhusenstraße und die Haupt- und Realschule an der Pestalozzistraße zusammengelegt. Es erfolgte die Umstrukturierung der Schule zur Stufenschule durch die Einführung einer Orientierungsstufe. 1978 löste die Schulkonferenz den gemeinsamen Ausschuss ab. Die gymnasiale Abteilung wurde 1979 eingeführt und die Schule entwickelte sich zum Schulzentrum der Sekundarstufe I. Steigende Schülerzahlen machten die Einrichtung einer Dependance im Gebäude der Schule an der Fischerhuder Straße notwendig (Auslagerung von 8 Klassen). Mit der Einweihung des Neubaus 1980 konnte die Dependance dann wieder aufgelöst werden. Von 1981 bis 1983 war Erhard Mannweiler Direktor des Schulzentrums. Die kommissarische Schulleitung übernahm von 1983 bis 1985 Herr Kipper bis Herr Fleddermann die Leitung übernahm. Die Schülerzahlen stiegen stetig weiter, sodass bereits 1985 wiederum die Dependance in der Fischerhuder Straße eingerichtet werden musste. 1989 konnte die Schule bereits auf ihr 75jähriges Bestehen zurückblicken. Heute nennt sich die Schule Johann-Heinrich-Pestalozzi-Schule - Integrierte Stadtteilschule, Schulzentrum des Sekundarbereichs I.

Bestandsgeschichte 

Die Unterlagen der Schule wurden zentral in einem Kellerraum gelagert, die klimatischen Verhältnisse waren soweit in Ordnung, allerdings war das Kellerfenster nicht ganz dicht, es konnten hier Pflanzen hindurch wachsen.
Die Überlieferung der Schule war weitgehend intakt, so sind z. B. die Konferenzprotokolle und Klassenbücher seit der Gründung vorhanden. Aufgrund dessen und auch wegen der interessanten "Doppelfunktion" des Schulgebäudes und der wechselvollen Geschichte der Schule hat sich das Sachgebiet dazu entschlossen, hier eine Beispielarchivierung vorzunehmen. Das bedeutet, dass Massenschriftgut, wie die Klassenbücher in diesem Fall bis 1975 komplett übernommen wurden. Auch die bedingt archivwürdigen Inventarverzeichnisse sind hier beispielhaft übernommen worden. Besonders zu erwähnen sind die Jahresberichte der Schule von 1933 bis 1939 (Nr. 796) und die Materialien zur Schulgeschichte (Nr. 797). Abgerundet wird der Bestand durch einige Fotos zu feierlichen Anlässen (Nr. 803) und Klassenfotos (Nr. 805) sowie Fotos vom Schulgebäude und dem Schullandheim Bad Münder (Nr. 806).
Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes ist von den Auszubildenden Jana Judel und Sériena Borowski maßgeblich unterstützt worden.
Dr. Brigitta Nimz

Enthält 

Konferenzprotokolle - Klassenbücher - Schülerlisten - Inventarverzeichnisse - Verschiedenes

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

13,2