StAB 4.39/60

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Schulzentrum Blumenthal

Laufzeit 

1913 - 2004

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Ausbildung weiblicher Jugendlicher in den Berufsschulen ist für den heutigen Bereich Bremen-Nord auf den Fortbildungsschulverband Aumund und Umgegend zurückzuführen. Nachdem 1920 eine öffentliche Fortbildungsschule für die männliche und weibliche Jugend unter 18 Jahren mit dem Sitz in Aumund errichtet wurde, entstand gleichzeitig in der Nachbargemeinde Blumenthal in der damaligen Schule am Wilhelmplatz, eine weitere gewerbliche Fortbildungsstätte.
Die Schule am Wilhelmplatz wurde im Jahre 1854 in Blumenthal als eine Missionsschule durch Herrn Pastor Nürnberg gegründet. Nach langen Verhandlungen wurde am 11.3.1900 durch den Landrat Berthold die bestehende Privatschule in eine öffentliche Schule umgewandelt. 1912 gab es 886 Schüler mit nur 17 Lehrern. Um der wachsenden Anzahl an Schülern nachzukommen, wurde der Neubau einer katholischen Schule am Wilhelmplatz, später Schule am Schillerplatz, beschlossen.
1921 begann im Gebäude der Schule am Schillerplatz der Dienst der Mädchenberufsschule. Erster Berufsschulleiter bis 1933 war Herr Menke. Rund 10 Jahre hatte sich Menke um die berufliche Beschulung der weiblichen Jugendlichen in Blumenthal bemüht und ihre Weiterbildung gefördert. Ihm folgte ins Amt Berufsschuldirektor Heinrich Weidemann.
Im Jahre 1932 vereinigten sich die Gemeinden Blumenthal, Aumund, Grohn, Schönebeck und Farge zu dem "Berufsschulverband Blumenthal und Umgegend".
1937 strebte man die Vereinheitlichung des Berufsschulverbandes innerhalb des Kreises Osterholz an und gründete deshalb den Berufsschulverband Blumenthal-Osterholz. Durch die Eingemeindung Blumenthals nach Bremen wurde dieser 1940 wieder aufgelöst, weil Blumenthal aus dem Kreis Osterholz ausschied.
Nach einer Verfügung wurde 1938 die "Haushaltungsschule" in "Hauswirtschaftliche Berufsfachschule" umbenannt.

Ostern 1941 siedelten die Schülerinnen aus dem Einschulungsbezirk Aumund-Grohn-Lesum in das Gebäude Bremen-Blumenthal am Schillerplatz über, so dass zu dieser Zeit diese berufsschulpflichtigen, weiblichen Jugendlichen hier unterrichtet wurden.
Durch Einführung von weiteren Bildungszweigen und zusätzlich geschaffenen Bildungsstät-ten wurde die Schule zu einer "Vollanstalt für Frauenberufe" und erhielt den Namen "Bildungsstätte für Frauenberufe".
Heute ist die "Berufsschule für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik", wie die Gymnasiale Oberstufe, in dem Gebäude an der Eggestedter Straße in Blumenthal untergebracht.
Das Gymnasium Blumenthal wurde 1967 gegründet. Die Schule begann mit je 2 Klassen 5,6 und 7. Von 1968 bis 1970 zog die Schule in den anliegenden Neubau um. 1979 erhielt die Schule einen Erweiterungsbau und wurde daraufhin in "Schulzentrum der Sekundarstufe II mit den Abteilungen Gymnasium und berufliche Schulen für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik" umbenannt. Seit 2004/2005 bis heute wird die Profiloberstufe angeboten, eine Form der gymnasialen Oberstufe, in der jeweils ein Leistungskurs mit zwei Grundkursen in der festen Lerngruppe verbunden ist. Darüber hinaus erwirbt jede Schülerin und jeder Schüler Basiskompetenzen durch die Zuwahl eines zweiten Leistungskurses und fünf weitere Grundkurse. Die Schule bietet insgesamt sechs Profile, darunter, als besonderes Merkmal der Schule, die Profile Sport und Pädagogik.

Bestandsgeschichte 

Am 21.01.2009 fand die Bewertung des Schriftgutes des Schulzentrums des Sekundarbereichs II an der Eggestedter Straße in Blumenthal durch das Sachgebiet statt. Insgesamt wurden ca. 170 lfm an Unterlagen bewertet. Übernommen wurden ca. 5 lfm, u.a. Konferenzprotokolle von 1950 bis 2004, Schulverwaltungsunterlagen sowie Abiturarbeiten. Schülerkarteien, Zeugnisse und Abiturarbeiten, die jünger als 10 Jahre waren, wurden zunächst in den Räumlichkeiten der Schule belassen. Diese Unterlagen lagern ordentlich in Stahlregalen.
Neben dem Schriftgut der Gymnasialabteilung des Schulzentrums an der Eggestedter Straße wurde auch das Schriftgut der Beruflichen Schule für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik, vormals Bildungsanstalt für Frauenberufe Bremen-Nord, übernommen.
Die Bewertung fand in den Kelleräumen der Schule statt, neben dem Bereich, der mit Stahlregalen ausgestattet war und in denen die Unterlagen vorbildlich gelagert waren, gab es leider auch einen Bereich, in dem die Aktenordner "wie abgekippt" lagerten. Die Ordner wurden hier bis zu 1,80 m Höhe übereinander gestapelt. Neun Stapel Ordner standen hier in drei Reihen hintereinander auf dem Fußboden. Dadurch war eine ordentliche Bewertung der Unterlagen kaum möglich. Es handelte sich hier um die Konferenzprotokolle und weitere allgemeine Verwaltungsunterlagen und Haushaltssachen.
An Unterlagen des Schulzentrums des Sekundarbereichs II wurden übernommen: Schulverwaltungsunterlagen, Baupläne, Klassenlisten, Klassenbücher und Abiturarbeiten. Von der Beruflichen Schule für Hauswirtschaft und Sozialpädagogik wurden Klassenlisten von 1940 bis 1969 in drei Holzkästen, Klassenbücher ab 1951 sowie Chronikunterlagen und Konferenzprotokolle übernommen. Am 13.02.2009 wurden die als archivwürdig bewerteten Unterlagen aus Blumenthal abgeholt, dazu gehörten die Konferenzprotokolle von 1950 bis 2004, die Schulverwaltungsunterlagen u. a. zum Stufenplan und dem organisatorischen Umbau der Sekundarstufe I und II, Chronikunterlagen von 1913 bis 1977, Abiturarbeiten von 1974, 1979, 1984,1989 und 1994, als auch Statistikunterlagen von 1961 bis 1984.

Die Bearbeitung des Bestandes erfolgt von November 2009 bis Januar 2010. In der ersten Aktengruppe "Protokolle und Tagebücher" befinden sich u.a. Protokolle der Gesamtkonferenzen von 1968 bis 2004, der Direktorenkonferenzen von 1952 bis 1983, der Schulkonferenzen von 1989 bis 2004, sowie gebundene Protokoll- und Tagebücher von 1950 bis 1981.
Die zweite Aktengruppe "Schulverwaltungsunterlagen" umfasst sowohl den Aktenplan als auch Unterlagen der ESL (Erweiterte Schulleitung), die u. a. Protokolle der Sitzungen der ESL, Haushaltspläne von 1992 bis 1997, Organisationsentwicklungspläne und Richtlinien für die Gymnasiale Oberstufe im Lande Bremen enthalten.
Die dritte Klassifikationsgruppe "Schulgeschichte" enthält Chroniken zur Geschichte des Gymnasiums Blumenthal, die sich über einen Zeitraum von 1913 bis 1977 erstrecken.
Schülerlisten und den Abiturarbeiten, sowie die Schülerzeitungen von 1972 bis 1994 wurden in der Klassifikationsgruppe "Schülerangelegenheiten" zusammengefasst.
Der fünften Aktengruppe "Elternangelegenheiten" sind Einladungen und Protokolle der Elternbeiratssitzungen und Vorbereitungen zu den Elternabenden zugeordnet.
Die Monatsberichte von 1963 bis 1973, die Jahresberichte von 1980 bis 1984, die Verkehrsunfallstatistik von 1961 bis 1973 und die Schüler- und Lehrerstatistik sind in der Aktengruppe "Statistik" zusammengefasst.
Der Gesamtbestand ergibt im verzeichneten Zustand ca. 5 lfm.
Jana Avermarg, Lars Fischer 2010

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

3,4