StadtA H 3.FA.064

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Firma Sprengel

Laufzeit 

1851-2015

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Firma B. Sprengel & Co. wurde im Jahr 1851 von dem Fabrikanten Carl August Bernhard Sprengel zusammen mit seinem Bruder Otto Sprengel und Heinrich Brandes in Harburg als Dampf-Chocoladen-Fabrik gegründet. Bereits 1853 siedelte die Firma aus wirtschaftlichen Gründen nach Hannover über. Die Firma erhielt im Jahr 1893 das Prädikat „Hof-Chocolade-Fabrikant". Zum Markenzeichen wurde „der Bienenkorb“, der am 19.07.1898 zum Patent angemeldet wurde. In früheren Jahren war die Firma B. Sprengel & Co. neben Ess- und Trinkschokoladen auch für Kekse, Bonbons, Konfitüren und Dragées bekannt. Ab 1931 wurde das Hauptaugenmerk auf das Pralinengeschäft gelegt.

Die Eröffnung des ersten Ladengeschäftes erfolgte am 08.12.1855 in der Georgstraße 24. Das erste Fabrikgebäude in Hannover war in der Hallerstraße 9 beheimatet. Anschließend zog die Fabrik in die Kronenstraße 6-7, später folgte die Errichtung eines neuen Fabrikgebäudes in der Schaufelder Straße 29. Auf der Rückseite dieses Gebäudes wurde 1934 noch ein Bürohaus mit der Anschrift Glünderstraße 8 erbaut. 1960 wurde die Kakaobohnen- und Kaffeerösterei an den Brinker Hafen dem sogenannten "Werk II" verlegt.

Dem Unternehmensgründer Carl August Bernhard Sprengel, folgten als Geschäftsleitung sein Sohn August Sprengel im Jahr 1902 und anschließend dessen ältester Sohn Dr. jur. Bernhard Sprengel im Jahr 1940. Das familiengeführte Unternehmen zeichnete sich besonders durch soziale Einrichtungen wie Werkswohnungen, Betriebskrankenkasse, Werkskindergarten, Werksküche usw. sowie die Zahlung von Weihnachtsgeldern und sonstigen Gratifikationen an die Mitarbeiter/innen aus. Im Jahr 1967 stieg der amerikanischen Lebensmittelkonzern Nabisco mit Anteilen in die Firma Sprengel ein und baute diese binnen weniger Jahre auf knapp unter 100 % aus. Nachdem die Geschäfte nicht den gewünschten Profit erzielten wurde die Firma B. Sprengel & Co. 1979 an den Schokoladenfabrikanten Hans Imhoff verkauft. Bereits ein Jahr später wurde das Stammwerk in der Nordstadt Hannovers geschlossen. Die Schließung des letzten Sprengel Werkes in Hannover-Vinnhorst erfolgte im Jahr 2001. Der Markenname Sprengel wird jedoch weiterhin verwendet. Nach dem Verkauf der Firma stiftete der letzte Inhaber Dr. Bernhard Sprengel seine Kunstsammlung an das nach ihm benannten Sprengel Museum.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand der Firma B. Sprengel & Co. setzt sich aus sieben Schenkungen aus dem Jahr 2016 zusammen. Die Aktenübernahmen haben die Zugangsnummern 16/2016, 33/2016, 36/2016, 37/2016, 47/2016, 51/2016 und 69/2016 mit einem Umfang von insgesamt 3,96 flm. Der überwiegende Teil der Unterlagen ist dem Stadtarchiv durch ehemalige Mitarbeiter der Firma B. Sprengel & Co. übergeben worden. Inhaltlich besteht der Bestand vorwiegend aus handschriftlich geführten Geschäfts- und Kassenbüchern. Bemerkenswert ist, dass zum Teil parallel private Kassenbücher geführt und überliefert wurden. Ferner sind zahlreiche Bücher mit eingegangenen Rechnungen über Anschaffungen und Reparaturen von Maschinen im Werk sowie Instandhaltungsmaßnahmen innerhalb des Fabrikgebäudes überliefert.

Die Erschließung und Verpackung erfolgte im Jahr 2017 durch die Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Christina Eggers. Der Bestand umfasst nach Ende der Bearbeitung 154 Verzeichnungseinheiten. Bei den Verzeichnungseinheiten Nr. 138 bis 154 handelt es sich um überformatige Archivalien.

Literatur 

Kristina Huttenlocher: Sprengel. Die Geschichte der Schokoladenfabrik, zu Klampen Verlag, Springe 2016, ISBN 978-3-86674-529-2

B. Sprengel & Co. Hannover [Hrsg]: 100 Jahre Sprengel & Co., 1851-1951, Sprengel, eine
hannoversche Familie und ihr Werk, Westermann, Hannover, 1951