WirtA BS NWA 96

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Voith Turbo Scharfenberg GmbH & Co. KG, Salzgitter

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Karl Scharfenberg (1874-1938) meldete am 6. Mai 1903 ein Patent auf eine Mittelpufferkupplung mit Öse und drehbarem Haken als Kuppelglieder an. Seine Kupplung wurde erstmals 1908 in einer privaten Kleinbahn eingesetzt. 1921 wurde die Scharfenberg-Kupplung AG mit Sitz in Berlin von der Waggonbaufirma Steinfurt in Königsberg und der Firma Busch in Bautzen gegründet. Großstädte wie Berlin und Hamburg, aber auch im Ausland führten die Scharfenburgkupplung für ihre Stadtbahnen ein. Seit den 1930er Jahren wird die "Schaku" auch im Fernverkehr genutzt. 1998 übernahm Voith die Scharfenbergkupplung GmbH & Co. KG , die heute unter dem Namen Voith Turbo Scharfenberg GmbH & Co. KG Kunden in der ganzen Welt beliefert.
Umfang: 127 Archivalien

Bestandsgeschichte 

Karl Scharfenberg (1874-1938) meldete am 6. Mai 1903 ein Patent auf eine Mittelpufferkupplung mit Öse und drehbarem Haken als Kuppelglieder an. Seine Kupplung wurde erstmals 1908 in der privaten Kleinbahn von Memel nach Plicken eingesetzt. Weitere Aufträge von Kleinbahnen folgten, wo sich die neue Kupplungstechnik bewährte. Ihre Vorteile lagen vor allem darin, dass sie die Waggons sicherer verband als zuvor und der Verschleiß der Kupplungsbauteile deutlich verringert werden konnte.

1921 wurde die Scharfenberg-Kupplung AG mit Sitz in Berlin von der Waggonbaufirma Steinfurt in Königsberg und der Firma Busch in Bautzen gegründet. Es wurde festgelegt, dass die schweren Kupplungen für Züge in Königsberg gebaut werden sollten und alle anderen Kupplungen, beispielsweise für Lastwagen, in Bautzen. Durch die Zusammenarbeit mit einigen Elektrofirmen, unter anderem mit Siemens und Brown Boveri, wurde eine verbesserte Kupplung entwickelt, mit der man auch elektrische Leitungen verbinden konnte. Zuvor mussten die elektrischen Leitungen von Hand eingesteckt werden, was immer wieder zu Unfällen führte. Mitte der 1920er Jahre führten Hamburg und Berlin die Scharfenbergkupplung für ihre S-Bahnen ein. 1930 konnte auch die Deutsche Reichsbahn erstmals als Kunde gewonnen werden - zunächst für ihre Schmalspurbahnen. Die ersten Vollbahnfahrzeuge, die auf den Gleisen der Deutschen Reichsbahn mit der Schaku fuhren, waren 1935 die Diesel-Schnelltriebwagen und der Henschel-Wegmann-Zug, der mit seiner Dampflok eine Geschwindigkeit von 175 km/h erreichen konnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlegte die Scharfenberg AG ihren Sitz nach Salzgitter. Sie wurde zu einem Tochterunternehmen des Eisenbahnherstellers Linke-Hofmann-Busch. 1994 übernahm der französische Alstom-Konzern diese Unternehmen. Bereits 1998 übernahm Voith die Scharfenbergkupplung GmbH & Co. KG , die heute unter dem Namen Voith Turbo Scharfenberg GmbH & Co. KG Kunden in der ganzen Welt beliefert.

Der Bestand wurde 2014 von der

Marketing-Abteilung der Firma Voith Scharfenbergkupplung dem Niedersächsischen Wirtschaftsarchiv übergeben. Frau Elke Weyershausen hat den Bestand erschlossen und gegliedert. Der Unterzeichnende führte die Fachaufsicht und die Schlussredaktion durch.

Lit.:
75 Jahre Scharfenbergkupplung GmbH (NWA 96 Zg. 2014/004 Nr. 36)

Weitere einschlägige Bestände: NWA 2 (Salzgitter-Konzern), NWA 31 (Linke-Hofmann-Busch)

Wolfenbüttel, Oktober 2014
Dr. Martin Fimpel

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: nein

teilweise verzeichnet