WirtA BS NWA 24

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Welger Agrartechnik, Wolfenbüttel

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Name Welger steht vor allem für eine immens wichtige Innovation in der Landwirtschaft: Die selbstbindende Strohpresse. Die Wolfenbütteler Maschinenfabrik Gebrüder Welger wurde 1899 von den jüngeren Brüdern Franz und Gustav Welger gegründet. Ziel der Wolfenbütteler Unternehmung war die Entwicklung und Produktion von Strohpressen für die Landwirtschaft. 1901 gelang die Entwicklung der weltweit ersten Strohpresse mit einer automatischen Bindeeinrichtung. Es folgten zahlreiche Innovationen und Patente.
Umfang: 633 Archivalien

Bestandsgeschichte 

Der Name Welger steht vor allem für eine immens wichtige Innovation in der Landwirtschaft: Die selbstbindende Strohpresse. Die Anfänge des Familienunternehmens Welger liegen im Jahre1856, in dem Gottfried Welger in Seehausen in der Magdeburger Börde eine Schlosserei eröffnete. In den 1890ern entstand in Seehausen das erste Werk für Landmaschinen. Mit seinen beiden älteren Söhnen Carl und Emil führte er das Unternehmen, welches unter Gebrüder Welger, Maschinenfabrik firmierte. Die Wolfenbütteler Maschinenfabrik Gebrüder Welger wurde 1899 von den jüngeren Brüdern Franz und Gustav Welger gegründet. Ziel der Wolfenbütteler Unternehmung war die Entwicklung und Produktion von Strohpressen für die Landwirtschaft. Die Gebrüder Welger wollten die landwirtschaftliche Arbeit automatisieren. Zu dieser Zeit wurden z. B. Erntearbeiten in mühevoller Handarbeit ausgeübt. 1901 gelang die Entwicklung der weltweit ersten Strohpresse mit einer automatischen Bindeeinrichtung. Es folgten zahlreiche Innovationen und Patente, wie 1928 die Aufsammelpresse, welche noch einmal einen Meilenstein für das Unternehmen wie für die Landwirtschaft selbst darstellte. Im selben Jahr schuf sich das Unternehmen ein weiteres Standbein durch die Produktion von Transportfahrzeugen für die Landwirtschaft. Der verstärkte Einsatz von Mähdreschern seit den 1950er Jahren erhöhte weiter auch die Nachfrage nach Welger-Produkten. Der Bedarf an stationären Pressen für Restwertstoffe und der stetig wachsende Markt im industriellen Recycling eröffnete Welger Anfang der 1970er ein weiteres Betätigungsfeld im Bereich von Umweltschutz und Abfallwirtschaft. Im Jahr 1972 brachte Welger eine stationäre Presse für Verpackungsmaterialien wie Papier und Kartonagen auf den Markt. Im gleichen Jahr wurde Welger das Patent für Rundballen-Pressen zugesprochen, welches weltweit an große Hersteller von Landwirtschaftstechnik lizenziert wurde. 1994 zog sich die Familie Welger aus dem Unternehmen zurück. Es folgte die Übernahme

durch die niederländische Lely-Gruppe. Nach einer kurzen Unterbrechung gehört Welger auch heute mit seinen etwa 350 Mitarbeitern wieder zur Lely-Gruppe.

Der Bestand stammt überwiegend aus der Marketingabteilung des Unternehmens und konnte im März 2010 eingeworben und bewertet werden. Weitere archivwürdige Geschäftsunterlagen liegen noch beim Unternehmen und können eventuell auch nach und nach noch übernommen werden. Frau Giede Tegethoff hat die Unterlagen im Frühjahr/Sommer 2010 unter der Fachaufsicht des Unterzeichnenden erschlossen, sachthematisch gegliedert und indiziert. Ihre Arbeit wurde gefördert von der Bundesagentur für Arbeit Braunschweig. Für diese Unterstützung sei hier herzlich gedankt.

Dr. Martin Fimpel, Wolfenbüttel im September 2010



Literatur

Eyke Isensee, Die Landmaschinenfabrik "Gebrüder Welger" und Ihre "Helfer in der Ernte", in: Braunschweigische Heimat 96. Jg., Heft 1/2010, S. 17-19 (NWA 24 Zg. 2010/003 Nr. 16)

Georg Bauer, Faszination Landtechnik. 100 Jahre Landtechnik - Firmen und Fabrikate im Wandel, Frankfurt/Main, 2002

Stadt Wolfenbüttel (kurzer geschichtlicher Überblick und Kurzporträts von Wolfenbütteler Unternehmen), München 1964 (Dienstbibl. Zg. 272/76)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: nein

teilweise verzeichnet