StadtA HI Best. 602 Nr. 341

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Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

Wochentliche Ordinari Zeitung (München)
1628, Nr. 46

Laufzeit 

1628

Enthält 

4 Seiten, mit Nachrichten vom 10. Juli 1628 (Venedig, Köln, Brüssel) bis 17. Juli (Speyer), aus der Epoche der zweiten Phase des Dreißigjährigen Krieges, dem Dänisch-niedersächsischen Krieg.

Provenienz

Vorprovenienz 

Konvolut "Die Geburt der Presse"

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Bogel/Blühm I: 70-73, II: 71-75, III: 55-57.
Im August 1627 wurde dieses Nachrichtenblatt von Nikolaus Heinrich aus Oberursel unter dem Titel „Ordinari Zeitung“ als erste periodische Zeitung Münchens gegründet. Die Zeitung erschien, wie zu dieser Zeit üblich, ohne Angabe von Datum, Ort und Drucker. Die Titelseite weist einen schlichten zweizeiligen Kopf mit Nummern- und Titelzeile auf sowie einer darunter verlaufenden Trennlinie. Besonders auffallend ist die links vom Text plazierte große Vignette, nach der das Blatt allgemein als „Merkur“ bezeichnet wird. Die vorliegende Ausgabe (Laufende Nummer: Littera Bbb. 46.) ist ein Unikat.

Im Gegensatz zu der bei anderen Zeitungen üblichen Nummernfolge im Titelkopf erfolgte hier die Buchstaben- und Ziffernzählung ohne Jahreszäsur durchlaufend. Im Jahre 1628 erlebte die Zeitung dann gleich mehrere Änderungen des Titelkopfes und Erscheinungsbildes. Die Nummer der „Littera Q. 16.“ (als erste Januarausgabe) nannte sich „Particular uñ rechte Ordinari Zeitungen / auß underschidlichen Orten / auff das 1628. Jahr“, und schon die nächste Nummer (Littera R. 17.) kam als „Rechte Ordinari Zeitung“ heraus. Mit der Nummer „Littera Dd. 27“ trat erstmals der markante Titelholzschnitt hinzu, und ab der Nummer „Littera Aaa 45“ erschien das Blatt dann unter dem hier vorgestellten Titel.

Der Gründer dieser Inkunabel des Münchner Zeitungswesens starb 1654. Seine Tochter verkaufte zwei Jahre später die brachliegende Druckerei mitsamt der Zeitung an den Buchhändler und Verleger Johann Jäcklin.

Der Merkur hat in seiner politischen Tendenz einen ausgesprochen katholischen Charakter, da sein Verleger von den Jesuiten stark gefördert wurde. 1745 ging das Blatt in den „Münchner-Zeitungen“ auf. Dieser Nachfolger erschien zuletzt als „Bayerische Landeszeitung“, die am 31. März 1870 ihr Erscheinen einstellte.

Literatur:
Freiberger, Maria: Die Anfänge der Zeitung in München (bis zur Entstehung der periodischen Presse 1627/32). München 1962

Index-Gruppe

GEOB 

Bayern

SACH 

Dreißigjähriger Krieg

Repräsentationen

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