NLA WO 1 Alt 23 Nr. 136

Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

Korrespondenz des Herzogs Julius zu Braunschweig-Lüneburg, auch dessen Gemahlin Hedwig, mit den Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg und August von Sachsen, desgleichen mit seinem Sohn, dem Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg

Enthält u.a.:
- den von dem abermals nach Wolfenbüttel gesandten brandenburgischen Geheimen Rate von Arnim eröffneten Wunsch seines Herrn, dass Herzog Julius mit seiner ganzen Familie zuerst nach Berlin und von dort mit dem Kurfürsten zu der Heiratshandlung nach Dresden reisen möge, und die hierauf zwischen beiden Fürsten getroffene Verabredung, stattdessen mit ihren Gemahlinnen und respective Sohn am 1. Mai in Großenhain zusammen zu kommen, daselbst sich miteinander zu bereden und hierauf nach Dresden zu ziehen;
- des Herzogs Julius Bitte an den Kurfürsten von Sachsen, wegen seines podagrischen Beinschadens ihn nicht in hohe Gemächer logieren und auch ihn und seinen Sohn unter keiner Bedingung mit dem Trunke beschweren zu lassen;
- die auf des Herzogs Julius Ansinnen von dem Herzog Heinrich Julius übernommene Bestreitung der Reisekosten;
- die Nachricht von der Niederlegung (Gefangennahme) des Eitel Heinrich (von Kirchberg) im kölnischen Kriege;
- vorläufige Verabredungen zwischen den brandenburgischen und braunschweigischen Räten im Großen Hain und die hiernach von denselben mit den sächsischen Räten zu Dresden gepflogenen Verhandlungen wegen der Ehepakten;
- den Abschluss derselben und zwar folgendermaßen: Heiratsgut 30.000 Taler à 24 Silbergroschen, samt Geschmuck an Kleinodien, Silbergeschirr, Kleidern etc.;
- dagegen Morgengabe 7.000 Taler Kapital oder 350 Taler jährliche erbliche Rente;
- ferner Wiederlagegeld 30.000 Taler nebst dem Heiratsgelde auf Schloss, Stadt und Amt Schöningen und Voigtsdahlum, die zum Wittum verschrieben werden, also versichert, dass daraus eine nötigenfalls aus der Kammer zu Wolfenbüttel

Laufzeit 

03.1584 - 05.1584

Enthält 

zu ergänzende Gülte von jährlich 6.000 Talern, nämlich von je 10 Talern ein Taler, erhoben werde;
- eventuell Huldigung der Amtleute und Untertanen in den genannten Wittumsämtern;
- Verzicht, im Falle des kinderlosen Absterbens der Herzogin vor ihrem Gemahl, Vererbung der Morgengabe auf denselben, hingegen nur lebenslänglicher Genuss des Heiratsgeldes sowie der Silbergeschirre und Kleinodien, unter Verpfändung der Wittumsämter wegen des Wiederfalls;
- bei Veränderung des Witwenstandes Ablösung vom Wittume und Leibgute mit Auszahlung des Heiratsgeldes, der Morgengabe und einer zunächst auf die Kinder erster Ehe, danach auch auf die zweiter Ehe zu vererbenden jährlichen Rente von 3.000 Talern statt der Wiederlage, und endlich Versicherung, dass Herzog Heinrich Julius regierender Herr werden, sein und bleiben solle, wenn derselbe nicht durch ein unverhofftes missfälliges Verhalten den Herzog Julius zu anderem bewegen und Ursache geben werde;
- Konzept und Abschrift der Eheberedung zwischen dem Herzoge Julius und dem Kurfürsten August von Sachsen (Dresden, 5. Mai 1584);
- Abschrift von der dem braunschweigischen Gesandten zu Dresden gehaltenen, über die damaligen politischen und kirchlichen Verhältnisse sehr umständlich und nachdrücklich sich verbreitenden Bewerbungsrede;
- des Kurfürsten Johann Georg Attest, dass auf sein inständiges Anhalten Kursachsen darein gewilligt, dass in die dem Herzog Heinrich Julius cedierte Anwartung an dem grubenhagenschen Hause Herzberg und dessen Zubehörungen des Herzogs Julius andere Söhne, sonst aber niemand, inbegriffen sein solle, und den deshalb abgeschlossenen Vertrag;
- der Herzogin Hedwig Verheimlichung eines ihr schon auf der Hinreise in Zerbst zugestoßenen Quotidianfiebers und dessen während der Rückreise auf der Elbe endlich offenbar gewordene heftige Ausbrüche;
- des Herzogs Julius Genesung von der in Dresden ihm

zugekommenen Beinrose und sein Vorhaben nach der Rückkehr, "nunmehr seine Beininstrumente wieder anzulegen und bei dem weißen Handross ein neues Gehen anzulernen";
- endlich die Anordnung von Kirchengebeten wegen dieser Reise

Alte Archivsignatur 

Nr. 4

Index-Gruppe

GEOB 

Berlin, Reise nach, gewünschte

Großenhain

Herzberg, Haus, Anwartschaft

Köln, Krieg

Schöningen, Wittumsamt

Voigtsdahlum, Wittumsamt

Zerbst, Reise nach

PERS 

Arnim, von, brandenburgischer Rat

Brandenburg, Johann Georg, Kurfürst von

Braunschweig-Lüneburg, Hedwig, Herzogin zu

Braunschweig-Lüneburg, Heinrich Julius, Herzog zu

Braunschweig-Lüneburg, Julius, Herzog zu

Kirchberg, Eitel Heinrich von, Gefangennahme

Sachsen, August, Kurfürst von

SACH 

Beinrose

Beinschaden, Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg

Podagra

Quotidianfieber

Silbergeschirr

Repräsentationen

Aktion	Typ	Bezeichnung	Zugang	Info
Detailseite	Original	Akte	0003 / 23
Detailseite	Sicherungsfilm	Akte	0003 / 23