
Identifikation
Titel
Korrespondenz zwischen dem Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg und dem Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg
Enthält u.a.:
- die von den nach ihrer Rückkehr nach Wolfenbüttel an den kurfürstlichen Hof zu Dresden abgesandten brandenburgischen Räten erwirkte Resolution des Kurfürsten August von Sachsen, worin derselbe sich bereit erklärt, die Aufnahme in die Erbverbrüderung sowie die Bewilligung des Wispel- und Wegegeldes zu befördern, desgleichen den Herzog in seinen Bemühungen wegen Erlangung der Anwartschaft auf die quedlinburgischen Lehen, unter Aufhebung der den Grafen zu Stolberg gegebenen Expektanz, bei der Äbtissin zu unterstützen, auch die dem Kurhause erteilte Anwartung auf die den Grafen zu Stolberg von Quedlinburg nicht zugesicherten Lehen (worunter Herzberg) erst nach dem Abgange der aus der Ehe des Herzogs Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg und der Prinzessin Dorothea von Sachsen hervorgehenden Nachkommen geltend zu machen, falls dieses Recht inzwischen nicht durch richterliche Entscheidung, deren Auswirkung dem Herzoge Julius vorbehalten bleiben solle, abgesprochen sein werde, und endlich gegen Laetare (nachdem von dem Kurfürsten, in Folge gegebenen Versprechens, die Meinung des Königs Friedrich II. von Dänemark, welcher früher schon für den Herzog zu Mecklenburg um die Braut geworben, eingeholt worden), die Anwerbung und Beredung der Heiratsverschreibung mit den braunschweigischen und brandenburgischen Gesandten zu Lichtenberg zu gewärtigen;
- die dem sächsischen Hofe beigebrachte Ansicht von dessen Rechten an den quedlinburgischen Lehen;
- die Intrigen des perfiden Dr. von Bila, welcher für seine Erwirkung der sächsischen Expektanz 17.000 Gulden empfangen, und des Kurfürsten Hass gegen den Herzog Erich zu Braunschweig-Lüneburg, von dem er aufs Gröblichste beleidigt worden;
- Schreiben des sächsischen Kanzlers Dr. Paul und des Dr. von
Laufzeit
01.1584 - 03.1584
Enthält
Bila;
- des Herzogs Julius große Unzufriedenheit über die obige, ihm von Brandenburg mitgeteilte Resolution, seinen Widerwillen, unter dieser Befreundung den mit seinen Agnaten schon beschlossenen Prozess gegen Sachsen anhängig zu machen, dann seinen Wunsch, dass bei der bevorstehenden Heiratshandlung die Religionsirrungen, insbesondere der zuvor unter Verfertigung der Konkordienformel vorgewesene Synodus nationalis, desgleichen der kölnische Handel, "der ihn fast oftermals schlaflos halte" sowie die sehr zu beachtende Werbung des Königs von Navarra [Heinrich II., später König Heinrich IV. von Frankreich] mit beraten und dieses für den Hauptzweck der Zusammenkunft angegeben werde, in welchem Falle er, ungeachtet seines Beinschadens, selbst mit seinem Sohne zu der Letzteren nach Lichtenberg hinaufziehen wolle;
- seinen lebhaften Unmut über die ehrgeizigen Umtriebe der protestantischen Theologen, namentlich der Collectores Form. Conc. (Konkordienformel);
- sehr freimütige Zuschriften des Hofmeisters Curd von Schwichelt an Wolf Everdt: seine bangen Besorgnisse wegen solcher Einmischungen, seine Ermahnungen zur Nachgiebigkeit, indem der Sachse nicht so gebremset werden könne wie Schaumburg, und seine Unzufriedenheit darüber, dass Herzog Julius sich nicht wolle raten oder genügen lassen;
- die auf den dringenden Antrag der abermals nach Wolfenbüttel abgeschickten brandenburgischen Gesandten von Arnim und Dr. Koppe, mit der sächsischen Resolution zufrieden zu sein und durch sehr bedenkliche Einmischungen das Heiratswerk nicht stutzig zu machen, von Herzog Julius abgegebene Erklärung, ohne weiteres zunächst nur wegen der Heirat tractieren [verhandeln] zu lassen, und seinen Wunsch, dass die Heiratshandlung bis zum 3. Mai hinausgeschoben werden möge
Alte Archivsignatur
Nr. 3
Index-Gruppe
GEOB
Dresden, Reise nach
Herzberg, Lehen
Lichtenberg, Heiratsverhandlungen
Quedlinburg, Lehen
Quedlinburg, Äbtissin zu
PERS
Arnim, von, brandenburgischer Rat
Bila, von, Dr.
Brandenburg, Johann Georg, Kurfürst von
Braunschweig-Lüneburg, Erich, Herzog zu
Braunschweig-Lüneburg, Heinrich Julius, Herzog zu
Braunschweig-Lüneburg, Julius, Herzog zu
Dänemark, Friedrich II., König von
Everdt, Wolf
Frankreich, Heinrich IV., König von
Koppe, Dr., brandenburgischer Gesandter
Mecklenburg, Herzog zu
Navarra, Heinrich III., König von
Paul, Dr., sächsischer Kanzler
Sachsen, August, Kurfürst von
Sachsen, Dorothea, Prinzessin von
Schaumburg, Graf von
Schwichelt, Curd von, Hofmeister
Stolberg, Grafen zu
SACH
Beinschaden, Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg
Konkordienformel
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Detailseite | Sicherungsfilm | Akte | 0003 / 23 |
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| Detailseite | Original | Akte | 0003 / 23 |
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