
Identifikation
Titel
Äbtissin A(delheid) in Minden belehnt Ulrich von Adensen 2) mit einer Hufe in "Verdessen", welche ihr Vasall Helmwich von Reinvordessen zusammen mit seinen Söhnen Heinrich und Johannes und fünf Kindern seiner Schwester zuvor aufgelassen hatte.
Ohne Jahr (vor 1241).
(Die Datierung Hodenbergs (Calenb. UB VIII, Nr. 20 Anm. 3) auf 1245 kann auf keinen Fall bestehen bleiben. Die Zuordnung zu dem genannten Jahr war vor allem deshalb erfolgt, weil für 1245 bereits eine datierte Urkunde der Äbtissin Adelheid vorlag, vgl. Nr. 26 im folgenden. In einer anderen, bei Hodenberg leider fehlenden Urkunde vom 21. Januar 1241 (vgl. Nr. 14 im folgenden) wird der hier genannte Helmwich von Reinvordessen als "kürzlich verstorben" "(nuper defuncti)" bezeichnet, die vorliegende Urkunde muss also früher ausgestellt sein. Der ganze Vorgang stellt sich wohl folgendermaßen dar: Helmwich von Reinvordessen hatte von der Mindener Kirche ursprünglich Güter in "Verdessen" und "Reinvordessen" (beide wüst nw. von Eldagsen) zu Lehen. Die Hufe in "Verdessen" überließ er noch zu Lebzeiten, also spätestens gegen Ende 1240, an Ulrich von Adensen. Kurz nach seinem Tode verpfändeten seine Söhne Anfang 1241 die Güter in "Reinvordessen" an das Kloster Wülfinghausen, vgl. Nr. 14 im folgenden. 1245 schließlich verkaufte die Mindener Kirche beide Besitzkomplexe dem Kloster Wülfinghausen zu Eigentum, vgl. Nr. 26 im folgenden. Bei dieser Transaktion wurde wohl auch die vorliegende Urkunde als Besitznachweis an Wülfinghausen übergeben, obwohl das Kloster in ihr überhaupt nicht erwähnt wird. Wie dabei die Lehnsrechte des Ulrich von Adensen behandelt bzw. abgegolten wurden, geht aus den überlieferten Nachrichten leider nicht hervor.)
Fragment eines Rundsiegels am Pergamentstreifen, Einschnitte für zweites, evtl. abgefallenes Siegel im Umbug.
Druck: UB Wülfinghausen I, Nr. 13; Calenb. UB VIII, Nr. 20.
A.
Laufzeit
1241
Enthält
dei gratia abbatissa ecclesie sancte Marie in Minda omnibus presens scriptum inspecturis salutem in domino. Notum esse volumus omnibus presens scriptum inspecturis, quod mansum, quem Helmicus de Reinwardessen a nobis in feodo tenebat, situm in Verdassen, in manus nostras cum Henrico et Johanne filiis suis et quinque filiis sororis sue absolute renunciarunt, quem ad petitionem eorum domino Olrico militi de Addenoys in feodo porreximus. Huius rei testes sunt Thethardus de Spenthovio, Reinfridus de Barichusen, Conradus et Theodericus de Uflen, Johannes de Herdessen milites, Johannes sacerdos, canonicus ecclesie nostre, Hermannus et Christianus pistores et quam plures alii.
1) "Gehörte nicht zu den Edelherren von Adensen (Hodenberg)."
Ortsindex:
Adensen (6 km n. von Elze)
Barrigsen (7 km n. von Barsinghausen)
Herdessen
Minden, St. Marien, Adelheid, Äbtissin
Minden, St. Marien, Johannes, Pfarrer und Stiftsherr
Reinvordessen (wüst bei Eldagsen)
Salzuflen
Verdessen (wüst bei Eldagsen)
WÜLFINGHAUSEN Kloster wird nicht erwähnt in
Personenindex:
Adelheid, Äbtissin von St. Marien in Minden
Adensen, Ulrich von
Barrigsen, Reinfried von (vermutlich identisch mit Meinfried)
Christian, Bäcker
Herdessen, Johannes von
Hermann, Bäcker
Johannes, Pfarrer und Stiftsherr an St. Marien in Minden
Reinvordessen, Heinrich von, Sohn von Helmwich
Reinvordessen, Helmwich von, Vater von Heinrich und Johannes
Reinvordessen, Johannes von, Sohn von Helmwich
Salzuflen, Dietrich von
Salzuflen, Konrad von
Spenthove, Diethard von
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Detailseite | Original | U |
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