NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1994/ 1

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Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

1. Kläger/Appellant:
Jürgen Konrad Walbrecht, Müller zu Steuerwald, später (1749) angeblich wohnhaft zu Gronau (Bekl.), danach (1759) J. H. Stellingwerff (gest. 1760), Kammerrat zu Hildesheim, danach (1761) dessen Witwe und Universalerbin [Antoinette] geb. Stolte

2. Beklagter/Appellat:
Dechant Johann Friedrich von Bocholtz und Kapitel des Kollegiatstifts St. Johannis (Kl.) und Provisoren des Hospitals St. Johannis (Kl.), alle zu Hildesheim; Jobst (Jodocus) Edmund Wichmann, dompropsteilicher Großvogt, Bürger und Brauer zu Hildesheim

3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Johann Goy, 1736, Prokurator
sub. Dr. Johann Wilhelm Ludolf, 1736, Prokurator
Lic. Johann Jakob Ernst Pfeiffer, 1760, Prokurator
sub. Lic. Johann Christoph von Brandt, 1760, Prokurator

3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Lic. Wilhelm Maximilian Brack, 1736, Prokurator
sub. Dr. Philipp Ludwig Meckel, 1736, Prokurator
Lic. Johann Werner, 1759, Prokurator
sub. Lic. Everhard Blavier, 1759, Prokurator

wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Besitzstreitigkeiten. Die Parteien stritten um die Nutzung des sog. Trillkehofes (Trillke) vor Hildesheim, der zu den Besitzungen des Hospitals St. Johannis gehörte, sowie einiger Ländereien, die zur Grundherrschaft des Kollegiatstifts St. Johannis gehörten und von der Trillke aus bewirtschaftet wurden. Nachdem der dompropsteiliche Großvogt Wichmann seine von dem Chirurgen Dietrich Nachtigall ererbten Rechte an dem Hof an den Müller Johann Konrad Walbrecht verkauft hatte, verklagten das Kollegiatstift und das Hospital St. Johannis Walbrecht vor dem Amt Marienburg, vor dem domkapitularischen Gericht sowie schließlich auch vor dem Hofgericht zu Hildesheim auf Herausgabe des Hofes. Dabei machten sie geltend, dass Walbrecht den Hof ohne Wissen und Konsens der Grundherren in Besitz genommen habe. Später verklagten sie ihn auch auf

Laufzeit 

1736 - 1762

Enthält 

Beseitigung der von ihm errichteten Gebäude, da auf dem Hof keine Ökonomie mehr betrieben und die dazugehörigen Ländereien einzeln an die Gemeinde Ochtersum verpachtet werden sollten. Im Lauf des Verfahrens wurde insbesondere darüber diskutiert, ob Wichmann und seine Vorgänger den Hof nach Erbmeierrecht oder nur pachtweise innegehabt hätten, ob Wichmann als testamentarischer Erbe der Eheleute Nachtigall befugt gewesen sei, den Hof zu verkaufen, und in welchem Umfang die von Walbrecht und seinen Vorgängern gemachten Aufwendungen zu ersetzen seien, wennn Walbrecht den Hof räumen müsse. 1736 verurteilte das Hofgericht Walbrecht zur Herausgabe des Hofes gegen Erstattung gewisser Melioriationen sowie zur Beseitigung der von ihm errichteten Gebäude. Der Betroffene, der die katholischen Grundherren verdächtigte, dass sie ihm als Lutheraner die Bemeierung aus religiösen Gründen verweigerten, appellierte dagegen an das RKG.

5. Vorinstanz:
Amt Marienburg 1734
Domkapitel zu Hildesheim 1734
Hofgericht zu Hildesheim 1736

Bd. 1: Priora des Hofgerichts mit Protokoll 1734-1736

Darin:
Bl. 18v-19r Anschlag der Meliorationen 1734
Bl. 24r-36r Priora des Amtes Marienburg und des Domkapitels zu Hildesheim
Bl. 40r, 88r-89v, 102r-v Gutsherrliche Quittungen über den Empfang der Abgaben von der Trillke 1683-1684, 1735
Bl. 64r-66r Protokoll über die Besichtigung der Meliorationen auf der Trillke 1735
Bl. 69v-71v Revers des Dr. Joachim Nachtigall wegen Beseitigung der von ihm auf der Trillke errichtete Gebäude 1696

Hinweis:
Bl. 1r-137v

Band 

1

Alte Archivsignatur 

W 642/I

Provenienz

Organisations- und Aktenzeichen 

W 2990/I

Ergänzungen

Klassifikation Teil B 

walbrecht

Index-Gruppe

GEOB 

Gronau/Leine, Stadt, Krs. Hildesheim

Hildesheim, Hochstift, Domkapitel

Hildesheim, Stadt, Einrichtungen, Hospital St. Johannis

Hildesheim, Stadt, Einwohner

Hildesheim, Stadt, Klöster/Stifter, Stift St. Johannis

Marienburg, Amt

Ochtersum # Hildesheim, Krs. Hildesheim

Steuerwald # Hildesheim, Krs. Hildesheim, Mühle

Institution 

Hildesheim, Hochstift, Domkapitel

Hildesheim, Hochstift, Hofgericht

Marienburg, Amt

PERS 

Bocholtz, Johann Friedrich von, Dechant

Nachtigall, Dietrich

Nachtigall, Joachim, Dr.

Stellingwerff, Antoinette von, geb. von Stolte

Stellingwerff, J. H. von, Kammerrat

Walbrecht, Jürgen Konrad

Wichmann, Jobst (Jodocus) Edmund, Großvogt

Prokuratoren / Advokaten / Notare 

Blavier, Eberhard Claudius von, Lic., 1759

Brack, Wilhelm Maximilian, Lic., 1736

Brandt, Johann Christoph von, Lic., 1760

Goy, Johann, Dr., 1736

Ludolf, Johann Wilhelm, Dr., 1736

Meckel, Philipp Ludwig, Dr., 1736

Pfeiffer, Johann Jakob Ernst, Lic., 1760

Werner, Johann, Lic., 1759

SACH 

Abgaben

Appellation

Besitzstreitigkeiten, 18. Jh.

Brauer

Chirurg

Herausgabe, Klage auf, 18. Jh.

Meierrecht

Meliorationen

Müller

Ökonomie

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Akte 0050 / 19