
Identifikation
Titel
1. Kläger/Appellant:
Metta, Witwe des Godert Torney, auf einem Weilerhof "bei Verden im Stift Bremen" und ihr Sohn Johann Torney zu Celle, später (1551) auch ihr Sohn Friedrich Torney
2. Beklagter/Appellat:
Jobst von Linde [gest. 1553], danach (1554) dessen Schwester und Erbin Anna von Linde [gest. 1581] zu Binder, Ehefrau des Giese von Bortfeld [gest. 1566]; Ernst von Alten [1518-1576] zu Hannover; Pankraz von Evert (gest. 1550), ohne festen Wohnsitz, häufig in Braunschweig, als Knecht des Ernst von Alten
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Michael von Kaden, 1550, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Lic. Mauritius Breunle, 1550, Prokurator
Lic. Christoph von Schwabach, 1550, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
citatio
Klage auf Verhängung der Reichsacht wegen Landfriedensbruchs und auf Schadensersatz. Der von Hannover kommende Friedrich Torney war 1549 bei Bissendorf im Fürstentum Lüneburg angeblich von Jobst von Linde, Ernst von Alten und Pankraz von Evert sowie von 5 weiteren Reitern überfallen, misshandelt und entführt worden. Später wurde Torney in einem Wald bei Hunzen, auf dem Gebiet des Fürstentums Braunschweig, von Bernd von Bevern gefunden und dem Amtmann Plato von Helversen zu Ottenstein übergeben. Der Amtmann habe den Entführten gehen lassen, doch hätten die Entführer bald darauf seine erneute Gefangennahme befohlen. Torney sei daher von der Stadt Bodenwerder, wohin er inzwischen auf seiner Heimreise gelangt war, festgenommen worden. Dabei hätten von Linde, von Alten und von Evert durch den Rat zu Bodenwerder 8000 Gulden von ihm gefordert. Mit dem vorliegenden Verfahren beantragte Torney, der sich spätestens Ende 1550 wieder auf freiem Fuß befand, die Verhängung der Reichsacht über die beklagten Adligen, die die Tat allerdings bestritten, und verlangte Schadenersatz.
Bd. 1: Acta Camerae ohne Protokoll
Laufzeit
1550 - 1556
Enthält
Darin:
Q 3 RKG gebietet Herzog Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg, dem in Bodenwerder einsitzenden
Friedrich Torney unverzüglich Recht angedeihen zu lassen 1549
ohne Q am Schluss Vernehmung des RKG-Beiboten Wendel Mutter durch den Botenmeister wegen einer angeblich nicht ausgeführten Zustellung 1554
Hinweis:
Q 1-23 (Q 7, 10-11, 12, 14, 21-22 fehlen) sowie zwei weitere Schreiben ohne Q
Band
1
Alte Archivsignatur
T 1782/I
Provenienz
Organisations- und Aktenzeichen
T 2948/I
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
torney
Index-Gruppe
GEOB
Bissendorf # Wedemark, Krs. Hannover
Bodenwerder, Krs. Holzminden, Bürgermeister und Rat
Braunschweig, kreisfreie Stadt
Braunschweig-Celle, Fürstentum
Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzogtum
Celle, Stadt, Krs. Celle
Hunzen, Krs. Holzminden
Ottenstein, Krs. Holzminden
Verden/Aller, Stadt, Krs. Verden, Weilerhof
PERS
Alten, Ernst von
Bevern, Bernd von
Bortfeld, Anna von, geb. von Linde
Bortfeld, Giese von
Erich II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Calenberg)
Evert, Pankraz von
Helversen, Plato von, Amtmann
Linde, Jobst von
Mutter, Wendel, RKG-Beibote
Torney, Friedrich von
Torney, Godert von
Torney, Johann von
Torney, Metta von
Prokuratoren / Advokaten / Notare
Breunle, Mauritius, Lic., 1550
Kaden, Michael von, Dr., 1550
Schwabach, Christoph von, Lic., 1550
SACH
citatio, 16. Jh.
Entführung
Gewalttaten
Inhaftierung, 16. Jh.
Knecht
Landfriedensbruch, 16. Jh.
Reichsacht, Klage auf Verhängung der
Reichskammergericht, Beibote, Vernehmung
Reichskammergericht, Botenmeister
Reichskammergericht, Klagezustellung
Schadenersatz, Klage auf, 16. Jh.
Urteil, RKG-, 16. Jh.
Zeugenvernehmung, 16. Jh.
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|---|
| Detailseite | Original | Akte | 0050 / 19 |
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