Identifikation
Titel
1. Kläger/Appellant:
Die Brüder Heinrich [1532-1588], Burchard [1534-1595], Kurt [1537-1603] und Hildebrand von Saldern [gest. 1603] zu Nettlingen
2. Beklagter/Apellat:
Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel)
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Georg Kirwang, 1583, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Sebastian Linck, 1583, Prokurator
Dr. Erhard Kalt, 1585, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
citatio commissae proprietatis feudorum
Injurienklage. Das Rittergut Nettlingen der Familie von Saldern gehörte nach der Hildesheimer Stiftsfehde (1523) zum wolfenbüttelschen Teil des Großen Stifts Hildesheim. Allerdings besaßen die von Saldern nicht nur Besitzungen im Großen Stift, sondern auch im Fürstentum Calenberg und in der Grafschaft Hoya, wo sie seit 1552 das Amt Ehrenburg als Pfandbesitz innehatten. Der vorliegende Konflikt begann 1582 nach dem Aussterben der Grafen von Hoya, als die benachbarten welfischen Herzöge die Rechtsnachfolge antraten und die Grafschaft unter sich aufteilten. Während die sog. untere Grafschaft mit den Ämtern Bruchhausen, Liebenau und Nienburg an das Fürstentum Lüneburg fiel, erhielten die Herzöge Julius von Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel) und Erich II. von Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) gemeinsam die sog. obere Grafschaft mit den Ämtern Diepenau, Ehrenburg, Bahrenburg, Harpstedt, Siedenburg, Steyerberg, Stolzenau und Syke. Als Pfandinhaber des hoyaschen Amtes Ehrenburg gerieten die Brüder von Saldern in Konflikte mit Herzog Julius. Insbesondere Heinrich von Saldern, Pfandinhaber von Amt und Schloss Lauenstein, war nach dem Heimfall der Grafschaft Hoya maßgeblich an ihrer vorläufigen Besetzung durch Herzog Erich II. und an der Teilung mit Wolfenbüttel beteiligt gewesen. Deshalb bezichtigte Herzog Julius ihn und seine Brüder der Felonie und warf ihnen vor, dass sie ihre
Laufzeit
1583 - 1585
Enthält
Pflichten gegen ihn als ihren Landesherrn vergessen und sich bemüht hätten, ihm seinen Anteil an der heimgefallenen Grafschaft vorzuenthalten. Wegen Beleidigung eröffneten die Brüder von Saldern daraufhin das vorliegende Verfahren am RKG.
Acta Camerae ohne Protokoll
Hinweis:
Q 1-7
Dazu Albert Neukirch, Renaissanceschlösser Niedersachsen, Textband, zweite Hälfte: Niedersächsische Adelskultur der Renaissance, Hannover 1939, S. 130.
Band
Alte Archivsignatur
S 409a
Provenienz
Organisations- und Aktenzeichen
S 2597
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
saldern 1601
Index-Gruppe
PERS
Julius, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Wolfenbüttel)
Saldern, Burchard von
Saldern, Heinrich von
Saldern, Hildebrand von
Saldern, Kurt von
Prokuratoren / Advokaten / Notare
Kalt, Erhard, Dr., 1585
Kirwang, Georg, Dr., 1583
Linck, Sebastian, Dr., 1583
SACH
citatio commissae proprietatis feudorum
Ehrverletzung, 16. Jh.
Rechtsverweigerung
Rechtsverweigerung, Klage wegen
Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
---|---|---|---|---|
Detailseite | Original | Akte | 0050 / 19 |