Identifikation
Titel
1. Kläger/Appellant:
Alexander von Oberg, auch für seine Geschwister Anna, Veronika, Elisabeth und Katharina von Oberg, als Erben ihres Vaters Fritz von Oberg [gest. nach 1526], dann (1589) Hilmar von Oberg [gest. 1594/6], Otto von Hoym [1560-1604] zu Esbeck, braunschweigischer Rat, und Johann von Dalen, allesamt als Erben des Alexander von Oberg; dann (1601) Otto von Hoym zu Esbeck und Anna geb. Kale (Kahl) [gest. 1614?], Witwe des Hilmar von Oberg, dann (1615) Jobst Knigge [1572-1626] zu Leveste und Pattensen und Jobst Heinrich von Oberg [gest. 1647] zu Schwicheldt und Duttenstedt; dann (1638) derselbe und Hippolita (Pollite) geb. von Oberg [gest. 1657], Witwe des Jobst Knigge [1572-1626] zu Bredenbeck (Bredenberg) und Leveste
2. Beklagter/Appellat:
Bürgermeister und Rat der Stadt Hildesheim; dann auch (1589) Bischof und Domkapitel zu Hildesheim; dann auch (1556) Herzog Adolf zu Schleswig-Holstein (Gottorf); danach (1592) Herzog Johann Adolf zu Schleswig-Holstein, Erzbischof von Bremen und Bischof von Lübeck, als Herzog von Holstein) und Burchard von Saldern [1534-1595] zu Peine
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Adam Wernher von Themar, 1549, Prokurator
Dr. Erhard Kalt, 1590, Prokurator
Lic. Johann von Vianden, 1591, Prokurator
Dr. Sebastian Wolff, 1591, Prokurator
Dr. Daniel Seiblin, 1601, Prokurator
Dr. Sigismund Haffner, 1601, 1617, Prokurator
Dr. Christian Schröter, 1614, Prokurator
Dr. Barthold Gießenbier, 1638, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Jakob Hückel, 1549, Prokurator
Lic. Amandus Wolff, 1549, Prokurator
Dr. Johann Gödelmann, 1590, Prokurator
Dr. Leonhard Wolff, 1590 (1585), Prokurator
Dr. Johann Jakob Kremer, 1590 (1581), 1592, 1614, Prokurator
Dr. Sigismund Haffner, 1607, 1614, Prokurator
Dr. Konrad Blaufelder, 1642, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
citatio, nunc (1590) mandatum
Laufzeit
1549 - 1647
Enthält
sine clausula de restituendo das Hauß Peina betreffend
Besitzstreitigkeiten. Im Jahr 1521 hatte Bischof Johann IV. von Sachsen-Lauenburg Amt und Haus Peine für ein Darlehen in Höhe von 13 200 Goldgulden an Fritz von Oberg verpfändet. Trotz der bestehenden Verpfändung übergaben Bischof und Domkapitel die Burg Peine kurze Zeit später an die Stadt Hildesheim. Fritz von Oberg und nach ihm seine Söhne verlangten vom Bischof und der Stadt die Wiedereinsetzung in die Pfandschaft und die Erstattung der während der Hildesheimer Stiftsfehde entstandenen Schäden. 1526 wurde durch Vermittlung des Herzogs Erich I. von Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) ein Vergleich geschlossen, in dem die Stadt Hildesheim versprach, innerhalb von sechs Jahren 12 000 Goldgulden an Familie von Oberg zu zahlen. Da die Stadt lediglich 2 000 Goldgulden zahlte und den Rest der Summe schuldig blieb, setzten sich die Streitigkeiten in der Folgezeit fort. Die Kinder des Fritz von Oberg wandten sich 1549 an das RKG, nachdem sie bei Bischof Valentin von Tetleben keine Rechtshilfe hatten erlangen können und auch ein kaiserliches Mandat aus dem Jahr 1541 erfolglos geblieben war. Trotz des am RKG anhängigen Verfahrens wurden Haus und Amt Peine 1556 an Herzog Adolf von Holstein verpfändet, der Burchard von Saldern als seinen Verwalter einsetzte.
Bd. 1: Acta Camerae mit Protokoll
Darin:
Q 2, 6 Pönalmandat Kaiser Karls V. an die Stadt Hildesheim, Alexander von Oberg binnen Monatsfrist das Haus Peine wieder auszuliefern und die entstandenen Kosten zu ersetzen 1541
Q 7 Notariatsinstrument des Tilemann Becker über die Übergabe des Pönalmandats an die Stadt Hildesheim 1541
Q 8 Schreiben Valentin von Tetlebens, Bischofs zu Hildesheim, an Sander von Oberg 1548
Q 14 Urteil des Bischofs von Hildesheim in Sachen Oberg gegen die Stadt Hildesheim 1541
Q 15 Die Brüder Bode und Sander von Oberg quittieren dem Rat
zu Hildesheim über 2000 Gulden aus einer Hauptsumme von 12000 Gulden 1532
Q 15, 16 Transsumpte des Offizials Johann Stein 1550 (Originale, Siegel fehlen)
Q 16, 29 Herzog Erich I. zu Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) urkundet über den Vergleich der Stadt Hildesheim mit Ritter Fritz von Oberg wegen der Rückzahlung von 12000 Gulden und wegen des Hauses Peine 1526 (Transsumpt wie vor)
Q 17 Fritz von Oberg quittiert dem Rat zu Hildesheim über 2000 Gulden 1528
Q 21 Citatio ad reassumendum 1589 (Original)
Q 26, 27, Nr. 14 Johann IV. von Sachsen-Lauenburg, Bischof zu Hildesheim, verschreibt das Haus Peine für 13200 Goldgulden an Ritter Fritz von Oberg und verschiedene Treuhänder ("schloß vnnd schadloßbrieff") 1521
Q 28 Notariatsinstrument über die dem Rat zu Hildesheim vorgetragene Bitte Sander von Obergs, den Rezess von 1526 zu befolgen
Q 40 Prokuratorenvollmacht des Herzogs Johann Adolf zu Schleswig-Holstein (Gottorf) für Johann Jakob Kremer, u.a.
für den RKG-Prozess seines verstorbenen Vaters Herzogs Adolf zu Schleswig-Holstein gegen König Friedrich II. von Dänemark, jetzt König Christian IV. von Dänemark 1592
Q 44 Schreiben des Rats der Stadt Hildesheim an Sander von Oberg mit dem Verlangen, die Urkunden über das Haus Peine herauszugeben und die Kosten des RKG-Prozesses zu übernehmen 1557 (Original)
Q 49 Transsumpt von Johann [Lövensen], Abt des Stifts St. Michael, und Hermann (Harmen) [Dannhausen], Abt des Stifts St. Godehardi, beide zu Hildesheim, 1594: Ritter Fritz von Oberg wird seinem Bruder Wulbrand von Oberg, Dompropst zu Osnabrück, 4000 Goldgulden schuldig 1522
Q 50 Burchard von Oberg, Bischof zu Hildesheim, und das Domkapitel von Hildesheim verpfänden Adolf, Herzog von Schleswig-Holstein (Gottorf), das Haus Peine in Rekompensation der Aufwendungen für das Haus Steuerwald 1564
Q 51 Transsumpt von Johann, Abt des Stifts St. Michael, und Harmen, Abt
des Stifts St. Godehardi, beide zu Hildesheim, 1594: RKG-Prozessakte und Urteil in Sachen Valentin von Tetleben, Bischof zu Hildesheim, gegen Bode und Sander von Oberg wegen Forderung und Fehdedrohung 1539-1541 (siehe Prozess Nr. 687)
Q 53 Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel und Calenberg) ernennt Anna Kahl, Witwe des Hilmar von Oberg, zur Vormünderin ihrer Kinder 1601(Original)
Q 61 Promotorialschreiben Kaiser Rudolfs an das RKG 1595 (Original)
ohne Q Allerhöchste Supplik von Hilmar von Oberg um Beförderung des RKG-Prozesses 1595
ohne Q Drei Schreiben der Anna Kahl 1603-1613
ohne Q Interzession und Promotorialschreiben Johann Schweickhardts, Erzbischof zu Mainz, an das RKG 1613 (Original)
ohne Q Fürschrift Christians von Braunschweig-Lüneburg, Bischof zu Minden, an das RKG 1613 (Original)
ohne Q Promotorialschreiben Kaiser Ferdinands III. an das RKG 1637 (Original)
ohne Q Zwei allerhöchste Suppliken des Obristleutnants J. Hilmar Knigge 1637
ohne Q am Ende A RKG-Urteil in Sachen Valentin von Tetleben, Bischof zu Hildesheim, gegen Sander von Oberg und Bode von Obergs Erben 1541 (siehe Prozess Nr. 687)
B Vertrag zwischen Friedrich von Schleswig-Holstein, Bischof zu Hildesheim, König Christian III. von Dänemark und den Herzögen Johann und Adolf von Schleswig-Holstein einer- und der Stadt Hildesheim andererseits über das Amt Peine und die Huldigung der Stadt Hildesheim 1553
E Vertrag zwischen Burchard von Oberg, Bischof zu Hildesheim, und der Stadt Hildesheim u.a. über die gemeinsame Verwaltung des Hauses Peine durch Rat und Domkapitel auf zehn Jahre, das Haus Steuerwald und die Huldigung der Stadt 1564 (als Schiedsmann u.a. Dr. Joachim Mynsinger von Frundeck)
C Revers Friedrichs von Schleswig-Holstein, Bischof zu Hildesheim, über den Vertrag mit König Christian III. von Dänemark und den Herzögen Johann und Adolf zu
Schleswig-Holstein und der Stadt Hildesheim über das Amt Peine, dass der Bischof die Schuld von 10000 Gulden von der Stadt Hildesheim übernimmt 1554
D Vergleich zwischen Burchard von Oberg, Bischof zu Hildesheim, und dem Rat zu Hildesheim u.a. über Nichtbeeinträchtigung der katholischen Priester nach Verstößen gegen den Augsburger Religionsfrieden 1562 (als Schiedsmann u.a. Dr. Joachim Mynsinger von Frundeck)
F Ernst von Bayern, Bischof zu Hildesheim, bestätigt und erneuert den 1554 ausgestellten Revers Bischof Friedrichs 1574
G Notariatsinstrument über die Requisition des Domkapitels durch den Rat zu Hildesheim, die Sache allein in Speyer zu vertreten 1614
Hinweis:
Q 1-61 und 21 weitere Schreiben ohne Q
Vgl. Hann. 27 Hild. Nrn. 687, 696.
Band
1
Alte Archivsignatur
O 42/I
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
oberg 1388
Index-Gruppe
GEOB
Hildesheim, Hochstift, Bischöfe
Hildesheim, Hochstift, Domkapitel
Hildesheim, Stadt, Klöster/Stifter, Kloster St. Godehard
Hildesheim, Stadt, Klöster/Stifter, Kloster St. Michael
Hildesheim, Stadt, Stadtverfassung, Bürgermeister und Rat
Osnabrück, Hochstift, Dompropst
Peine, Stadt, Krs. Peine
Speyer (Rheinland-Pfalz), Stadt, kreisfreie Stadt
Steuerwald, Amt
PERS
Adolf, Herzog zu Schleswig und Holstein (Gottorf)
Becker, Tilemann, Notar
Burchard von Oberg, Bischof von Hildesheim
Christian IV., König von Dänemark
Dalen, Johann von
Dannhausen, Hermann, Abt
Erich I., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Calenberg)
Friedrich II., König von Dänemark
Hoym, Otto von, wolfenb. Rat
Johann (Hans) der Ältere, Herzog zu Schleswig-Holstein (Hadersleben)
Johann Adolf, Herzog zu Schleswig-Holstein (Gottorf), auch Erzbischof von Bremen
Johann IV. von Sachsen-Lauenburg, Bischof von Hildesheim
Karl V., Kaiser
Knigge, Hippolyta (von), geb. von Oberg
Knigge, Jobst
Lövensen, Johann, Abt
Oberg, Alexander (Sander) von
Oberg, Anna von
Oberg, Anna von, geb. von Sangerhausen genannt Kale
Oberg, Bodo von
Oberg, Elisabeth von
Oberg, Fritz von, Ritter
Oberg, Hilmar von
Oberg, Hippolyta von s. Knigge
Oberg, Jobst Heinrich von
Oberg, Katharina von
Oberg, Veronika (Friedecke) von
Oberg, Wulbrand von, Dompropst
Philipp, Herzog zu Schleswig und Holstein (Gottorf)
Saldern, Burchard von
Valentin von Tetleben, Bischof von Hildesheim
Prokuratoren / Advokaten / Notare
Blaufelder, Konrad, Dr., 1642
Gießenbier, Barthold, Dr., 1638
Gödelmann, Johann Georg, Dr., 1590
Haffner, Sigismund, Dr., 1601
Haffner, Sigismund, Dr., 1607
Haffner, Sigismund, Dr., 1614
Haffner, Sigismund, Dr., 1617
Hückel, Jakob, Dr., 1549
Kalt, Erhard, Dr., 1590
Kremer, Johann Jakob, Dr., 1590
Kremer, Johann Jakob, Dr., 1592
Kremer, Johann Jakob, Dr., 1614
Schröter, Christian, Dr., 1614
Seiblin, Daniel, Dr., 1601
Themar, Adam Werner von, Dr., 1549
Vianden, Johann von, Lic., 1591
Wolff, Amandus, Lic., 1549
Wolff, Leonhard, Dr., 1590
Wolff, Sebastian, Dr., 1591
SACH
Besitzstreitigkeiten, 16. Jh.
citatio, 16. Jh.
Herausgabe, Klage auf, 16. Jh.
Hildesheimer Stiftsfehde
Mandat, Pönal-
mandatum de restituendo das Hauß Peina betr.
Transsumpt
Urteil, RKG-, 16. Jh.
Vergleich, 16. Jh.
Verpfändung, 16. Jh.
Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
---|---|---|---|---|
Detailseite | Original | Akte | 0050 / 19 |