NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1388/ 1

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Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

1. Kläger/Appellant:
Alexander von Oberg, auch für seine Geschwister Anna, Veronika, Elisabeth und Katharina von Oberg, als Erben ihres Vaters Fritz von Oberg [gest. nach 1526], dann (1589) Hilmar von Oberg [gest. 1594/6], Otto von Hoym [1560-1604] zu Esbeck, braunschweigischer Rat, und Johann von Dalen, allesamt als Erben des Alexander von Oberg; dann (1601) Otto von Hoym zu Esbeck und Anna geb. Kale (Kahl) [gest. 1614?], Witwe des Hilmar von Oberg, dann (1615) Jobst Knigge [1572-1626] zu Leveste und Pattensen und Jobst Heinrich von Oberg [gest. 1647] zu Schwicheldt und Duttenstedt; dann (1638) derselbe und Hippolita (Pollite) geb. von Oberg [gest. 1657], Witwe des Jobst Knigge [1572-1626] zu Bredenbeck (Bredenberg) und Leveste

2. Beklagter/Appellat:
Bürgermeister und Rat der Stadt Hildesheim; dann auch (1589) Bischof und Domkapitel zu Hildesheim; dann auch (1556) Herzog Adolf zu Schleswig-Holstein (Gottorf); danach (1592) Herzog Johann Adolf zu Schleswig-Holstein, Erzbischof von Bremen und Bischof von Lübeck, als Herzog von Holstein) und Burchard von Saldern [1534-1595] zu Peine

3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Adam Wernher von Themar, 1549, Prokurator
Dr. Erhard Kalt, 1590, Prokurator
Lic. Johann von Vianden, 1591, Prokurator
Dr. Sebastian Wolff, 1591, Prokurator
Dr. Daniel Seiblin, 1601, Prokurator
Dr. Sigismund Haffner, 1601, 1617, Prokurator
Dr. Christian Schröter, 1614, Prokurator
Dr. Barthold Gießenbier, 1638, Prokurator

3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Jakob Hückel, 1549, Prokurator
Lic. Amandus Wolff, 1549, Prokurator
Dr. Johann Gödelmann, 1590, Prokurator
Dr. Leonhard Wolff, 1590 (1585), Prokurator
Dr. Johann Jakob Kremer, 1590 (1581), 1592, 1614, Prokurator
Dr. Sigismund Haffner, 1607, 1614, Prokurator
Dr. Konrad Blaufelder, 1642, Prokurator

wegen
4. Streitgegenstand:
citatio, nunc (1590) mandatum

Laufzeit 

1549 - 1647

Enthält 

sine clausula de restituendo das Hauß Peina betreffend
Besitzstreitigkeiten. Im Jahr 1521 hatte Bischof Johann IV. von Sachsen-Lauenburg Amt und Haus Peine für ein Darlehen in Höhe von 13 200 Goldgulden an Fritz von Oberg verpfändet. Trotz der bestehenden Verpfändung übergaben Bischof und Domkapitel die Burg Peine kurze Zeit später an die Stadt Hildesheim. Fritz von Oberg und nach ihm seine Söhne verlangten vom Bischof und der Stadt die Wiedereinsetzung in die Pfandschaft und die Erstattung der während der Hildesheimer Stiftsfehde entstandenen Schäden. 1526 wurde durch Vermittlung des Herzogs Erich I. von Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) ein Vergleich geschlossen, in dem die Stadt Hildesheim versprach, innerhalb von sechs Jahren 12 000 Goldgulden an Familie von Oberg zu zahlen. Da die Stadt lediglich 2 000 Goldgulden zahlte und den Rest der Summe schuldig blieb, setzten sich die Streitigkeiten in der Folgezeit fort. Die Kinder des Fritz von Oberg wandten sich 1549 an das RKG, nachdem sie bei Bischof Valentin von Tetleben keine Rechtshilfe hatten erlangen können und auch ein kaiserliches Mandat aus dem Jahr 1541 erfolglos geblieben war. Trotz des am RKG anhängigen Verfahrens wurden Haus und Amt Peine 1556 an Herzog Adolf von Holstein verpfändet, der Burchard von Saldern als seinen Verwalter einsetzte.

Bd. 1: Acta Camerae mit Protokoll

Darin:
Q 2, 6 Pönalmandat Kaiser Karls V. an die Stadt Hildesheim, Alexander von Oberg binnen Monatsfrist das Haus Peine wieder auszuliefern und die entstandenen Kosten zu ersetzen 1541
Q 7 Notariatsinstrument des Tilemann Becker über die Übergabe des Pönalmandats an die Stadt Hildesheim 1541
Q 8 Schreiben Valentin von Tetlebens, Bischofs zu Hildesheim, an Sander von Oberg 1548
Q 14 Urteil des Bischofs von Hildesheim in Sachen Oberg gegen die Stadt Hildesheim 1541
Q 15 Die Brüder Bode und Sander von Oberg quittieren dem Rat

zu Hildesheim über 2000 Gulden aus einer Hauptsumme von 12000 Gulden 1532
Q 15, 16 Transsumpte des Offizials Johann Stein 1550 (Originale, Siegel fehlen)
Q 16, 29 Herzog Erich I. zu Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) urkundet über den Vergleich der Stadt Hildesheim mit Ritter Fritz von Oberg wegen der Rückzahlung von 12000 Gulden und wegen des Hauses Peine 1526 (Transsumpt wie vor)
Q 17 Fritz von Oberg quittiert dem Rat zu Hildesheim über 2000 Gulden 1528
Q 21 Citatio ad reassumendum 1589 (Original)
Q 26, 27, Nr. 14 Johann IV. von Sachsen-Lauenburg, Bischof zu Hildesheim, verschreibt das Haus Peine für 13200 Goldgulden an Ritter Fritz von Oberg und verschiedene Treuhänder ("schloß vnnd schadloßbrieff") 1521
Q 28 Notariatsinstrument über die dem Rat zu Hildesheim vorgetragene Bitte Sander von Obergs, den Rezess von 1526 zu befolgen
Q 40 Prokuratorenvollmacht des Herzogs Johann Adolf zu Schleswig-Holstein (Gottorf) für Johann Jakob Kremer, u.a.
für den RKG-Prozess seines verstorbenen Vaters Herzogs Adolf zu Schleswig-Holstein gegen König Friedrich II. von Dänemark, jetzt König Christian IV. von Dänemark 1592
Q 44 Schreiben des Rats der Stadt Hildesheim an Sander von Oberg mit dem Verlangen, die Urkunden über das Haus Peine herauszugeben und die Kosten des RKG-Prozesses zu übernehmen 1557 (Original)
Q 49 Transsumpt von Johann [Lövensen], Abt des Stifts St. Michael, und Hermann (Harmen) [Dannhausen], Abt des Stifts St. Godehardi, beide zu Hildesheim, 1594: Ritter Fritz von Oberg wird seinem Bruder Wulbrand von Oberg, Dompropst zu Osnabrück, 4000 Goldgulden schuldig 1522
Q 50 Burchard von Oberg, Bischof zu Hildesheim, und das Domkapitel von Hildesheim verpfänden Adolf, Herzog von Schleswig-Holstein (Gottorf), das Haus Peine in Rekompensation der Aufwendungen für das Haus Steuerwald 1564
Q 51 Transsumpt von Johann, Abt des Stifts St. Michael, und Harmen, Abt

des Stifts St. Godehardi, beide zu Hildesheim, 1594: RKG-Prozessakte und Urteil in Sachen Valentin von Tetleben, Bischof zu Hildesheim, gegen Bode und Sander von Oberg wegen Forderung und Fehdedrohung 1539-1541 (siehe Prozess Nr. 687)
Q 53 Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel und Calenberg) ernennt Anna Kahl, Witwe des Hilmar von Oberg, zur Vormünderin ihrer Kinder 1601(Original)
Q 61 Promotorialschreiben Kaiser Rudolfs an das RKG 1595 (Original)
ohne Q Allerhöchste Supplik von Hilmar von Oberg um Beförderung des RKG-Prozesses 1595
ohne Q Drei Schreiben der Anna Kahl 1603-1613
ohne Q Interzession und Promotorialschreiben Johann Schweickhardts, Erzbischof zu Mainz, an das RKG 1613 (Original)
ohne Q Fürschrift Christians von Braunschweig-Lüneburg, Bischof zu Minden, an das RKG 1613 (Original)
ohne Q Promotorialschreiben Kaiser Ferdinands III. an das RKG 1637 (Original)
ohne Q Zwei allerhöchste Suppliken des Obristleutnants J. Hilmar Knigge 1637
ohne Q am Ende A RKG-Urteil in Sachen Valentin von Tetleben, Bischof zu Hildesheim, gegen Sander von Oberg und Bode von Obergs Erben 1541 (siehe Prozess Nr. 687)
B Vertrag zwischen Friedrich von Schleswig-Holstein, Bischof zu Hildesheim, König Christian III. von Dänemark und den Herzögen Johann und Adolf von Schleswig-Holstein einer- und der Stadt Hildesheim andererseits über das Amt Peine und die Huldigung der Stadt Hildesheim 1553
E Vertrag zwischen Burchard von Oberg, Bischof zu Hildesheim, und der Stadt Hildesheim u.a. über die gemeinsame Verwaltung des Hauses Peine durch Rat und Domkapitel auf zehn Jahre, das Haus Steuerwald und die Huldigung der Stadt 1564 (als Schiedsmann u.a. Dr. Joachim Mynsinger von Frundeck)
C Revers Friedrichs von Schleswig-Holstein, Bischof zu Hildesheim, über den Vertrag mit König Christian III. von Dänemark und den Herzögen Johann und Adolf zu

Schleswig-Holstein und der Stadt Hildesheim über das Amt Peine, dass der Bischof die Schuld von 10000 Gulden von der Stadt Hildesheim übernimmt 1554
D Vergleich zwischen Burchard von Oberg, Bischof zu Hildesheim, und dem Rat zu Hildesheim u.a. über Nichtbeeinträchtigung der katholischen Priester nach Verstößen gegen den Augsburger Religionsfrieden 1562 (als Schiedsmann u.a. Dr. Joachim Mynsinger von Frundeck)
F Ernst von Bayern, Bischof zu Hildesheim, bestätigt und erneuert den 1554 ausgestellten Revers Bischof Friedrichs 1574
G Notariatsinstrument über die Requisition des Domkapitels durch den Rat zu Hildesheim, die Sache allein in Speyer zu vertreten 1614

Hinweis:
Q 1-61 und 21 weitere Schreiben ohne Q
Vgl. Hann. 27 Hild. Nrn. 687, 696.

Band 

1

Alte Archivsignatur 

O 42/I

Ergänzungen

Klassifikation Teil B 

oberg 1388

Index-Gruppe

GEOB 

Hildesheim, Hochstift, Bischöfe

Hildesheim, Hochstift, Domkapitel

Hildesheim, Stadt, Klöster/Stifter, Kloster St. Godehard

Hildesheim, Stadt, Klöster/Stifter, Kloster St. Michael

Hildesheim, Stadt, Stadtverfassung, Bürgermeister und Rat

Osnabrück, Hochstift, Dompropst

Peine, Stadt, Krs. Peine

Speyer (Rheinland-Pfalz), Stadt, kreisfreie Stadt

Steuerwald, Amt

PERS 

Adolf, Herzog zu Schleswig und Holstein (Gottorf)

Becker, Tilemann, Notar

Burchard von Oberg, Bischof von Hildesheim

Christian IV., König von Dänemark

Dalen, Johann von

Dannhausen, Hermann, Abt

Erich I., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Calenberg)

Friedrich II., König von Dänemark

Hoym, Otto von, wolfenb. Rat

Johann (Hans) der Ältere, Herzog zu Schleswig-Holstein (Hadersleben)

Johann Adolf, Herzog zu Schleswig-Holstein (Gottorf), auch Erzbischof von Bremen

Johann IV. von Sachsen-Lauenburg, Bischof von Hildesheim

Karl V., Kaiser

Knigge, Hippolyta (von), geb. von Oberg

Knigge, Jobst

Lövensen, Johann, Abt

Oberg, Alexander (Sander) von

Oberg, Anna von

Oberg, Anna von, geb. von Sangerhausen genannt Kale

Oberg, Bodo von

Oberg, Elisabeth von

Oberg, Fritz von, Ritter

Oberg, Hilmar von

Oberg, Hippolyta von s. Knigge

Oberg, Jobst Heinrich von

Oberg, Katharina von

Oberg, Veronika (Friedecke) von

Oberg, Wulbrand von, Dompropst

Philipp, Herzog zu Schleswig und Holstein (Gottorf)

Saldern, Burchard von

Valentin von Tetleben, Bischof von Hildesheim

Prokuratoren / Advokaten / Notare 

Blaufelder, Konrad, Dr., 1642

Gießenbier, Barthold, Dr., 1638

Gödelmann, Johann Georg, Dr., 1590

Haffner, Sigismund, Dr., 1601

Haffner, Sigismund, Dr., 1607

Haffner, Sigismund, Dr., 1614

Haffner, Sigismund, Dr., 1617

Hückel, Jakob, Dr., 1549

Kalt, Erhard, Dr., 1590

Kremer, Johann Jakob, Dr., 1590

Kremer, Johann Jakob, Dr., 1592

Kremer, Johann Jakob, Dr., 1614

Schröter, Christian, Dr., 1614

Seiblin, Daniel, Dr., 1601

Themar, Adam Werner von, Dr., 1549

Vianden, Johann von, Lic., 1591

Wolff, Amandus, Lic., 1549

Wolff, Leonhard, Dr., 1590

Wolff, Sebastian, Dr., 1591

SACH 

Besitzstreitigkeiten, 16. Jh.

citatio, 16. Jh.

Herausgabe, Klage auf, 16. Jh.

Hildesheimer Stiftsfehde

Mandat, Pönal-

mandatum de restituendo das Hauß Peina betr.

Transsumpt

Urteil, RKG-, 16. Jh.

Vergleich, 16. Jh.

Verpfändung, 16. Jh.

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Akte 0050 / 19