NLA HA Hann. 27 Hildesheim Nr. 1390/ 3

  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Verzeichnung

Identifikation

Titel 

1. Kläger/Appellant:
Sigismund Julius von Oberg [1647-1718], Hilmar von Oberg [gest. 1700] und J[obst] A[sche] von Oberg [1648-1720] als Söhne und Erben des Schatzrats Jakob von Oberg [gest. 1679] zu Oberg (Bekl.)

2. Beklagter/Appellat:
Domkapitel zu Hildesheim, insbesondere Domherr Franz Wilhelm von Hörde [gest. 1714], Obödienziar zu Oberg (Kl.)

3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Lic. Johann Adam Rolemann, 1688, 1696, Prokurator
sub. Dr. Ludwig Ziegler, 1688, Prokurator
sub. Dr. Johann Georg Erhardt, 1696, Prokurator

3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Lic. Johann Konrad Albrecht, 1690, Prokurator
sub. Lic. Johann Philipp Niderer, 1690, Prokurator

wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Abgabenstreitigkeiten. Das Domkapitel zu Hildesheim war Inhaber des Zehnten zu Oberg, dessen Einkünfte dem Domherrn Johann Gottfried von Hörde, Obödientiar zu Oberg, zu Gute kamen. Allerdings beanspruchten die auf dem dortigen Rittergut ansässige Familie von Oberg die Zehntfreiheit einiger, zum Gut gehörender Ländereien. Der Konflikt brach im Jahr 1674 aus und gelangte 1677 durch Appellation des Rittergutsbesitzers Jakob von Oberg erstmals an das RKG. Dennoch kam es in der Folgezeit zu keinem Ende der Streitigkeiten, die von den Erben Jakob von Oberg und Johann Gottfried von Hördes fortgeführt wurden und 1688 erneut an das RKG gelangten. Ausgelöst wurde das vorliegende Verfahren dadurch, dass Domherr Franz Wilhelm von Hörde zwei Stiegen Roggen über den ihm zustehenden Zehnten hinaus mit dem Zehntwagen abholen lassen. Daraufhin hatten die Söhne des inzwischen verstorbenen Jakob von Oberg den Wagen verfolgt und das zuviel erhobene Getreide an sich genommen. Schließlich stationierte das Amt Peine, eine Kompanie Soldaten im Dorf Oberg, die solange dort bleiben solten, bis die von Oberg den weggenommenen Zehntanteil wieder an von Hörde abgeliefert hätten.

Laufzeit 

1688 - 1697

Enthält 

Da der Vorfall mitten in der Erntezeit stattfand, fügten sich die von Oberg und lieferten den fraglichen Roggen unter Vorbehalt ab. Gleichzeitig eröffnete der Domherr von Hörde gegen die von Oberg ein Verfahren bei der Regierung in Hildesheim, die ohne förmliches Verfahren sogleich zur Urteilsverkündung schritt. Bereits vorher hatten die von Oberg aufgrund von Verfahrensmängeln Appellation beim RKG eingelegt, das die Klage jedoch zunächst abwies. Ungeachtet dessen erließ die Regierung 1687 ein für die von Oberg ungünstiges Urteil, das ihnen die Stellung einer Kaution von 500 Goldgulden auferlegte. Dagegen appellierten die Betroffenen an das RKG, das die Appellation nun annahm.

5. Vorinstanz:
Regierung zu Hildesheim 1687

Bd. 3: Acta Camerae mit Protokoll

Darin:
Q 11-18 Priora 1677-1683
Q 11 Urteil der Regierung zu Hildesheim 1677
Q 13, 24 Läuterungsurteil der Regierung zu Hildesheim 1677
Q 15 Appellation der Erben von Obergs beim RKG 1678
Q 23 Urteil der Regierung zu Hildesheim 1688
Q 33 Notariatsinstrument über den Protest des Sigismund Julius von Obergs über die Zehnterhebung von Hördes nach der diesjährigen Ernte 1695
Q 34 Notariatsinstrument über den Protest des Hermann Christoph Lilie, Pastor zu Oberg, über die Zehnterhebung von Hördes auf Pfarrland 1695
Q 36, 40 Notariatsinstrument über die Befragung des Advokaten Lic. [Johann Ludwig] Lilie, ob er die Schriftsätze selbst verfasst habe

Hinweis:
Q 2-5, 9-27, 30-45 und 8 weitere Schreiben

Band 

3

Alte Archivsignatur 

O 44/III

Ergänzungen

Klassifikation Teil B 

oberg 1390

Index-Gruppe

GEOB 

Oberg # Lahstedt, Krs. Peine

PERS 

Lilien, Hermann Christoph, Pastor

Lilien, Johann Ludwig, Lic., Hofgerichtsadvokat und Notar

SACH 

Advokat, 17. Jh.

Geistliche, evangelische, Pastor

Läuterungsurteil, 17. Jh.

Schriftsätze, selbst verfasste

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Akte 0050 / 19