
Identifikation
Titel
1. Kläger/Appellant:
Lic. Johann Ludwig Lilien als Notar für die Gemeinde Dahlum, Amt Bilderlahe (Kl.)
2. Beklagter/Appellat:
Abt Placidus Gascoigne [gest. 1681], Prior Joseph Sherwood [gest. 1680] und Konvent zu Lamspringe (Bekl.)
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Lic. Johann Hansen, 1666, Prokurator
Lic. Ulrich Daniel Küehorn, 1666, Prokurator
sub. Dr. Johann Georg Vergenius, 1666, Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Johann Rolemann, 1667, Prokurator
sub. Dr. Johann Leonhard Schommartz, 1667, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio
Besitzstreitigkeiten. Die Gemeinde Dahlum, die nach der Hildesheimer Stiftsfehde zum wolfenbüttelschen Teil des Großen Stifts gehörte, beanspruchte die Wiedererlangung der Holz- und Weiderechte im sog. Hinterholz bei Dahlum. Die Rechte waren der Gemeinde 1560 vom Kloster Lamspringe übertragen worden waren und befanden sich bis zur Rückgabe des Großen Stifts im Jahr 1643 in ihrem Besitz. Danach fielen sie dem Kloster Lamspringe zu, dessen alte Rechte restituiert wurden. Die Gemeinde klagte deswegen bei der Regierung Hildesheim, die 1666 zu Gunsten des Klosters entschied. Dagegen wandte sich die Gemeinde an das RKG.
5. Instanzen:
Regierung zu Hildesheim 1666
Acta Camerae mit Protokoll
Darin:
Q 8, 25,8 Vertrag der Gemeinden Wohlenhausen und Dahlum mit dem Kloster Lamspringe wegen Hude und Weide 1560
Q 9, 11, 25,9 Auszüge aus dem Braunschweigischen Hauptrezess über die Rückgabe des Großen Stifts Hildesheim an den Bischof, Art. 27, 33 und Schlussabsatz betreffend Kontrakte 1643
Q 18 A, 25,1 Graf Ludger vom Werder (de Insula) bestätigt die Freiheit der Besitzungen des Klosters Lamspringe von Grafenrechten. (1225 April 15) (Druck: UB Hochstift Hildesheim II, Nr. 119, S. 54)
Q 18 B, 25,2 Ritter Günther von Bovenden (G., miles de Bobente) überträgt 4 Hufen zu Ammenhusen,
Laufzeit
1666 - 1667
Enthält
die ihm von Ritter Ernst zu Wohlenhausen (miles Ernestus de Waldenhusen) aufgelassen wurden, an das Kloster Lamspringe. (1241 April 29) (Drucke: UB Hochstift Hildesheim III, Nr. 631, S. 316-317; UB Boventen, Nr. 9, S. 35)
Q 18 C, 25,3 Graf Johann von Wohldenberg vergleicht sich mit dem Kloster Lamspringe in einem Streit zwischen seinen Leuten zu Dahlum und dem Kloster Lamspringe wegen Weiden und Wälder zwischen Ammenhusen und Wohlenhausen und überträgt die Weiden und Wälder zwischen Ammenhusen und Marienburg dem Kloster. (1324 Mai 12) (Druck: UB Hochstift Hildesheim IV, Nr. 787, S. 428-429)
Q 18 D, 25,4 Graf Johann von Wohldenberg verspricht die Ausführung der Teilung der Ländereien zwischen dem Dorf Dahlum und den Höfen des Klosters Lamspringe. (1324 Juni 29) (Druck: UB Hochstift Hildesheim IV, Nr. 797, S. 433-434)
Q 18 F, 25,5 Ritter Sander von Wallmoden verzichtet auf alle Rechte an der Holzung Syck zwischen Ammenhausen bei Alfeld und Wohlenhausen bei Marienburg. (1325 Mai 26) (Druck: UB Hochstift Hildesheim IV, Nr. 834, S. 457-458)
Q 18 E, 25,6 Graf Johann von Wohldenberg verzichtet auf alle Rechte an der Holzung Syck. (1325 Dezember 1) (Druck: UB Hochstift Hildesheim IV, Nr. 858, S.472)
Q 25,12-14, 24, 29-31 Grenzangelegenheiten des Klosters Lamspringe 1511-1602
Q 25,15 Adelog von Dorstadt, Bischof zu Hildesheim, bestätigt das Kloster Lamspringe in seinen Besitzungen und Rechten. (1178 November 29) (Druck: UB Hochstift Hildesheim I, Nr. 387, S. 371-374)
Q 25,16 Margarete I. von Plesse, Äbtissin zu Gandersheim, überträgt 26 Hufen in Hieseshusen mit Vogtei und Grafenrechten, die ihr von Hermann von Wohldenberg und seinem Bruder, dem Domherren Heinrich zu Hildesheim aufgelassen worden sind, an das Kloster Lamspringe. (1285 Juli 30)
Q 25,17 Graf Hermann von Wohldenberg und sein Bruder, Domherr Heinrich von Wohldenberg, verkaufen das Dorf Hiseshausen
(Wüstung bei Lamspringe) an das Kloster Lamspringe. (1285 Juli 30) (Druck: UB Hochstift Hildesheim III, Nr. 727, S. 376-377)
Q 25,18 Ritter Johann von Dahlum verkauft dem Kloster Lamspringe zehn Joch Acker im Feld vor Iseshusen. (1286 Dezember 13) (Druck: UB Hochstift Hildesheim III, Nr. 771, S. 398-399)
Q 25,19 Domherr Heinrich von Wohldenberg, bezeugt, dass Heidenreich von Hedershusen mit seinem verstorbenen Bruder Hermann von Wohldenberg eine Hufe in Iseshusen gegen eine Hufe in Nienstedt (Nigenstede) getauscht hat. (1295 Februar 1) (Druck: UB Hochstift Hildesheim III, Nr. 1021, S. 507-508)
Q 25,20 Ritter Andreas von Hedershusen beansprucht eine Hufe Land in Iseshusen, die ihm jedoch von dem Kloster Lamspringe bestritten wird. (1296 April 1)
Q 25,21 Die Brüder Andreas, Lippold und Theodericus von Hedershusen verzichten in Beilegung einer Streitsache mit dem Kloster Lamspringe auf eine Hufe Land in Iseshusen. 1296 (o.T.) (Druck: (Druck: UB Hochstift Hildesheim III, Nr. 1082, S. 533-534)
Q 25,22 Ludolf von Woldenstein schlichtet einen Streit zwischen dem Kloster Lamspringe und der Dorfschaft Rhüden wegen der Holzung. (1327 April 13)
Q 25,23 Knappe Baldwin von Nette pachtet den Hof Iseshusen für zehn Jahre vom Kloster Lamspringe. (1325 Dezember 21) (Druck: UB Hochstift Hildesheim IV, Nr. 864, S. 475-476)
Q 25,25 Adelog von Dorstadt, Bischof zu Hildesheim, schenkt dem Kloster Lamspringe drei Hufen Land zu Warzen (Wardessem), die davor der Vogt Lippold von Escherde von ihm zu Lehen hatte. (1183 Februar 10) (Druck: UB Hochstift Hildesheim I, Nr. 421, S. 406-408)
Q 25, 26 Graf Gottschalck zu Pyrmont (Perzemunt) überlässt dem Kloster Lamspringe 3 Hufen Land zu Ammenhusen, die seine Verwandte Lutradis (matrona Luttradis) dem Kloster übertragen hatte. 1239 (o.T.) (Druck: UB Hochstift Hildesheim II, Nr. 550, S. 269)
Q 25, 27 Propst Konrad des Kollegiatstifts St.
Mauritius auf dem Berge vor Hildesheim, bestätigt die Schenkung von anderthalb Hufen Land zu Ammenhusen durch Ritter Ernst von Wohlenhusen an das Kloster Lamspringe. (1234 Oktober 26) (Druck: UB Hochstift Hildesheim II, Nr. 398, S. 183-184)
Q 26 König Ludwig der Deutsche erteilt dem Kloster Lamspringe ein Schutzprivileg. (Aachen, 873 Juni 13), Abschrift von 1664 (Drucke: UB Hochstift Hildesheim I, Nr. 13, S. 7-10; MGH D LD, Nr. 150, S. 210-212; Regest: RI I 1, Nr. 1497, S. 636-637)
Q 35 Lageplan des Dahlumer Hinterholzes mit der Umgebung zwischen Dahlum, Rhüden und dem Kloster Lamspringe, farbig (1664) (entnommen: Kartenabteilung 21 i/21 pg)
Q 43 Gutachten der Juristenfakultät Helmstedt betreffend das Untergericht 1657
Q 44 Gutachten der Juristenfakultät Würzburg 1657
Q 45 Gutachten der Juristenfakultät Helmstedt betreffend die Erstattung (Restitution) des Untergerichts 1651
Hinweis:
Q 1-47 (fehlt 20, 21 mit Makulatur: Notenfragment)
Q 43-45 Papierzerfall
Band
Alte Archivsignatur
D 102
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
dahlum
Index-Gruppe
GEOB
Ammenhausen # Neuhof, Krs. Hildesheim
Dahlum, Krs. Wolfenbüttel
Groß Rhüden # Seesen, Krs. Goslar
Hieseshusen, Wüstung bei Lamspringe
Lamspringe, Krs. Hildesheim, Kloster
Marienburg # Hildesheim, Krs. Hildesheim
Nienstedt # Despetal, Samtgemeinde Gronau (Leine), Krs. Hildesheim
Wohlenhausen # Bockenem, Krs. Hildesheim
Institution
Helmstedt, juristische Fakultät
Hildesheim, Hochstift, Regierung
Würzburg, juristische Fakultät
PERS
Adelog von Dorstadt, Bischof von Hildesheim
Bovenden, Günther von, Ritter
Dahlum, Johann von, Ritter
Ernst von Wohlenhausen, Ritter
Escherde, Lippold von, Vogt
G. de Boventen, Ritter
Gascoigne, Placidus, Abt
Gottschalk I., Graf zu Pyrmont
Günther von Bovenden, Ritter
Hedershusen, Andreas von, Ritter
Hedershusen, Dietrich (Theodericus) von
Hedershusen, Heidenreich von
Hedershusen, Lippold von
Heinrich von Wohldenberg, Domherr (später Bischof)
Hermann, Graf zu Wohldenberg (1267-87 gen.)
Johann, Graf zu Wohldenberg
Lilien, Johann Ludwig, Lic., Hofgerichtsadvokat und Notar
Ludger von Werder, Graf (Ludgerus comes de Insula)
Ludolf von Woldenstein
Ludwig der Deutsche, König
Lutradis, Verwandte des Grafen Gottschalk von Pyrmont
Margaretha I. von Plesse, Äbtissin zu Gandersheim
Nette, Baldwin von, Knappe
Sherwood, Josef, Prior
Wallmoden, Alexander (Sander) von, Ritter
Wohlenhausen, Ernst von, Ritter
Woldenstein, Ludolf von
Prokuratoren / Advokaten / Notare
Hansen, Johann, Lic., 1666
Küehorn, Ulrich Daniel, Lic., 1666
Rolemann, Johann, Dr., 1667
Schommartz, Johann Leonhard, Dr., 1667
Vergenius, Johann Georg, Dr., 1666
SACH
Appellation
Besitzstreitigkeiten, 17. Jh.
Gerechtigkeit, Hud- und Weide-
Hildesheimer Stiftsfehde
Karte, 17. Jh.
Notar
Noten, mittelalterliche
Rechtsgutachten, 17. Jh.
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|---|
| Detailseite | Original | Akte | 0050 / 19 |
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