
Identifikation
Titel
1. Kläger/Appellant:
Die Testamentarien der verstorbenen Margareta von Dehe (Dey): Detmar Süstermann, Ilse Süstermann [ca.1533-1582], Witwe von Hans Konerding [gest. 1582], Rudolf (von) Harlessem (Harleß) [gest. 1587], Barwert Süstermann [gest. 1588], Dorothea Stein, Witwe des Jobst Wiedershausen, Barwert Krumfuß [gest. 1606/16] in Vormundschaft seiner Ehefrau, dann (1600) als Rechtsnachfolger Tönnies Süstermann [1541-1610], Hans Süstermann [gest. 1634], David Konerding (Konerdinck), Rudolf von Harlessems Söhne Eckhardt [gest. 1630] und Christoph (Herleß, vor Garlessen, von Harleßen) [gest. 1634], Ilse Lindenberg, Witwe des Hans Süstermann des Älteren [gest. 1579] zu Hildesheim (Bekl.) sowie der Konvent des Klosters zu Escherde bei Gronau, (1595) die Stadt Hildesheim und (1603) Herzog Heinrich Julius zu Braunschweig-Lüneburg (Wolfenbüttel) (Int.)
2. Beklagter/Appellat:
Jürgen Hense für seine Frau Margarete, Tochter des Hans Burckhart, sowie Barwart Burckhardt, als Vormund für Adelheid Bolte, Erbin des Wilken Bolte, Jaspar Bolte, Hans Osterwolt, Kurt Burckhardt, Hans Heinemann und Hans Menzel zu Hildesheim (Kl.)
3.1. Prokuratoren/Kläger bzw. Appellant:
Dr. Sebastian Linck, 1577, Prokurator
Dr. Johann Stöckle, 1581, 1585, Prokurator
Lic. Jakob Erhardt, 1589, 1590, 1593, 1596, Prokurator
Dr. Leonhard Wolff, 1595, Prokurator
Dr. Johann Jakob Kölblin, 1600, Prokurator
Dr. Daniel Seiblin, 1602, Prokurator
Dr. Sigismund Haffner, (1611), Prokurator
3.2. Prokuratoren/Beklagter bzw. Appellat:
Dr. Malachias Ramminger, 1577, Prokurator
Dr. Marsilius Bergner, 1587, Prokurator
Dr. Johann Jakob Kremer, 1605, Prokurator
wegen
4. Streitgegenstand:
appellatio, nunc (1595) citatio ex lege diffamari
Erbstreitigkeiten. Margareta von Dehe, die mehr als siebzig Jahre Konventualin im Kloster Escherde gewesen war, war 1570 verstorben. In ihrem Testament hatte sie
Laufzeit
1577 - 1615
Enthält
einen Teil ihres Vermögens zu milden Stiftungen bestimmt und den anderen Teil verschiedenen Verwandten als Legate zugedacht. Bald darauf kam es innerhalb der Verwandtschaft zu Streitigkeiten zwischen den Erben der Gesche Süstermann, einer Tante Margareta von Dehes, als Nachfahren der Familie Sachse einerseits und den Erben des Hans Burckhart als Nachkommen der Halbschwester Margareta von Dehes andererseits. Insbesondere umstritten waren der Besitz eines Meierhofes mit drei Hufen Land zu Ingeln und eines Kothofes mit acht Morgen Land zu Hotteln im Gericht Koldingen (Amt Ruthe). Die Erben Süstermann, die von Dehe zu ihren Nachlassverwaltern bestimmt hatte, behaupteten, dass sie die Besitzungen, welche angeblich zu den Erbgütern der Familie Sachse zu Hildesheim gehörten, zunächst an von Dehe verpfändet, jedoch bereits 1559 wieder eingelöst und seitdem ungestört in ihrem Besitz gehabt hätten. Dagegen machten Burckharts Erben geltend, dass die Besitzungen zu den Ländereien des Freidings zu Ilten gehörten und ihnen als den nächsten Erben der Verstorbenen zustünden. Sie erhben deshalb Klage vor dem Rat der Altstadt zu Hildesheim, der sich schließlich 1573 für unzuständig erklärte und die Sache an die zuständigen Gerichte des Fürstentums Lüneburg verwies. Darüber hinaus hatten Burckharts Erben eine Klage vor dem Freiding zu Ilten angestrengt, das 1573 die Zwangsverwaltung (Sequestration) der umstrittenen Ländereien verfügte. Dagegen appellierten die Erben Süstermann an das Hofgericht zu Celle, das ihnen 1576 die Herausgabe der Besitzungen und der daraus gezogenen Einkünfte an Burckharts Erben befahl. Als das Hofgericht diese Entscheidung in der Läuterungsinstanz 1577 bestätigte, appellierten die Erben Süstermann an das RKG.
5. Instanzen:
Freiding zu Ilten 1573
Bürgermeister und Rat der Altstadt Hildesheim 1573
Hofgericht zu Celle 1576, 1577
Bd. 6: Acta Camerae
1590-1614
Darin:
Q 37 Zeugenvernehmung von zwei Zeugen, darunter Philipp Werner, bischöflich hildesheimischer Sekretär 1590
Q 43 Schreiben des Klosters Escherde an Herzog Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) 1577
Q 44 Schreiben des Herzogs Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg (Calenberg) an den Rat zu Hildesheim 1577
nach Q 80 Promotorialschreiben des Herzogs Ernst II. zu Braunschweig-Lüneburg (Celle) 1602 (mit eigenhändiger Unterschrift)
Hinweis:
Akte geteilt.
Q 37-87
Band
6
Alte Archivsignatur
D 488/V
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
dehe
Index-Gruppe
GEOB
Hildesheim, Stadt, Stadtverfassung, Bürgermeister und Rat
PERS
Erich II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Calenberg)
Ernst II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (Celle)
Werner, Philipp, Sekretär
SACH
Promotorial, fürstliches
Zeugenvernehmung, 16. Jh.
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|---|
| Detailseite | Original | Akte | 0050 / 19 |
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