
Identifikation
Titel
(2) Marcus Queisser (Queißer), Gräflich-Rantzauischer Rat und Amtsverwalter der Herrschaft Breitenburg im Fürstentum Holstein, seit 1682 dessen Witwe und Erben, jetzt der dänische Statthalter Graf Detlef von Rantzau als Intervenient
(3) Lic. Otto Mauritius, sächsischer und holsteinischer Rat, seit 1681 dessen Mutter Margaretha Mauritz (Maurizin) als Assistentin für ihren in Dänemark inhaftierten Sohn, jetzt der dänische Kammerherr Graf Otto von Rantzau als Intervent
(4) Kl. bzw. Intervenient: Dr. Nicolaus Heinrich Küsel (A); Dr. Adam von Bremen (P)
Bekl. bzw. Intervent: Dr. Caspar Schwartzkopf (A); Dr. Henning Christoph Gerdes senior (P)
(5) Appellationis bzw. Interventionis
Auseinandersetzung um das kleine Rantzauische Kanonikat beim Hamburger Domkapitel, auch um die Vicarie Caeciliae et Apolloniae (zur Vorgeschichte siehe Nr. 2217):
Das Tribunal urteilte am 19. April 1686, dass Graf Otto von Rantzau bei seinem Präsentationsrecht hinsichtlich des Kanonikats zu schützen sei, somit wurde die von diesem vorgenommene Präsentation bestätigt. Dem Intervenienten Graf Detlef von Rantzau wurde jedoch die Beweisführung vorbehalten, dass der Fundator Heinrich II. Rantzau die Fundation des fraglichen Majorats von 1572 durch das angeführte Testament o.ä. wieder aufgehoben und das Patronatsrecht vom Seniorat der Gräflich-Rantzauischen Familie auf die Breitenburgische Linie mit entsprechendem Konsens gebracht hatte. Hinsichtlich der Vicarie Caeciliae et Apolloniae wurde Detlef von Rantzau die Beweisführung auferlegt, dass diese niemals zum streitigen kleinen Kanonikat gehörte, ansonsten sollte sie als eine Dependance beim Kanonikat verbleiben. Graf Detlef von Rantzau reichte gegen die Urteile am 14.06.1686 Gesuche um "Restitutio in integrum sive etiam Eventualis Deductio nullitatis" ein. Am 30.04.1688 legte er seine Beweisartikel und zahlreiche Dokumente vor (mit Verzeichnis der Anlagen von Nr. 1 bis 28), mit Gesuch um Prüfung dieser Dokumente und Berichterstattung zu spezifizierten Punkten durch das Hamburger Domkapitel. Am 04.05.1688 beauftragte das Tribunal den Justizrat Georg Bernhard von Engelbrechten mit der Aufnahme und Prüfung der Original- oder beglaubigten Dokumente sowie das Domkapitel mit der Berichterstattung. Das Domkapitel legte am 15.06. eine Entschuldigungsschrift vor. Am 27.08.1688 reichte Graf Otto von Rantzau beim Tribunal seine Einrede im Beweisverfahren ein und bat um Aufhebung der Kommission. Am 22.10.1688 produzierte Graf Otto von Rantzau ebenfalls seine Einrede im Restitutionsverfahren. Am selben Tag legte der Kommissar Georg Bernhard von Engelbrechten seinen Kommissionsbericht vom 06.08.1688 beim Tribunal vor. Am 06.11.1688 wurde der Kommissionsbericht mit den Beilagen eröffnet (weiter siehe Nr. 2222).
(6) 1. Hamburger Domkapitel 1674
2. Justizkollegium 1674
3. Tribunal 1674-1693
Laufzeit
19.01.1685-22.12.1688
Enthält
Vol. III / 1:
(7) abschriftlicher Fundationsbrief des Hamburger Domkapitels für den Ritter und dänischen Hofmeister Johann Rantzau von 1528 hinsichtlich der Vicarie; neuer Fundationsbrief für Graf Christian von Rantzau von 1654 (Abschrift, lat.); Facti Species und Responsum der Juristenfakultät der Universität Gießen vom 29.06.1686 hinsichtlich der Präbende und Vicarie; Auszug aus dem Testament des Heinrich Rantzau (II.) vom 18.10. 1594; Genealogie der Familie Rantzau von Heinrich I. (1488) bis Otto und Detlef Grafen von Rantzau; Präsentationsschrift des Detlef von Rantzau für Marcus Queisser vom 8. November 1669; Besitz-Instrument des Hamburger Domkapitels für Queisser hinsichtlich der kleinen Rantzauischen Präbende von 1678; Präsentationsschreiben und Besitz-Instrumente für Nicolaus Bi(e)lenberg von 1645; Dokumente von 1610 bis 1620 in der Klagesache des Dr. med. Peter Hollander zu Lübeck gegen die Brüder Gerd und Friedrich Rantzau wegen der kleinen Rantzauischen Präbende; Auszüge aus Protokollen des Hamburger Domkapitels vom Juni 1607 wegen der vakanten Präbende; Besitz-Instrumente von 1543, 1566 und 1572; Fundations- und Konfirmationsbriefe für Heinrich Rantzau von 1488 und 1489 (beglaubigte Abschriften); Teilungsvertrag bzw. Vergleich zwischen den Brüdern Franz, Breide und Gerd Rantzau, Söhne des verstorbenen Heinrich Rantzau, vom 25.11.1603 wegen der mütterlichen Gelder in Emden und des Gutes Obernwalde; Verzeichnis der Kanoniker beim kleinen Rantzauischen Kanonikat; Ranzauische Genealogie von Bredo Rantzau, Patron des Lehns Trinitatis, an seit der Stiftung 1464; Verzeichnis der auf die Vicarie Caeciliae et Apolloniae präsentierten Personen von 1528 bis 1670; Kommissionsprotokoll im Beweisverfahren, gehalten am 26.07.1688 in der Kapitelstube beim Hamburger Dom (mit zahlreichen beglaubigten Dokumentenabschriften seit 1488)
Alte Archivsignatur
Rep. 5a Fach 292 Nr. 48c Teil 1
Nebenlaufzeit von
1488
Nebenlaufzeit bis
1678
Provenienz
Organisations- und Aktenzeichen
B Q 1 N. 2
Ergänzungen
Klassifikation Teil B
q
Index-Gruppe
Chronolog. Verzeichnis der Prozesse
1674-1693
Prokuratoren / Advokaten / Notare
Bremen, Adam von, Dr., Prokurator
Gerdes, Henning Christoph, Dr., Prokurator
Küsel, Nicolaus Heinrich, Dr., Anwalt
Schwartzkopf, Caspar, Dr., Anwalt
Vorinstanzen / Juristenfakultäten
Justizkollegium, Vorinstanz
Hamburger Domkapitel, Vorinstanz
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
|---|---|---|---|---|
| Detailseite | Original | A | 9999 / 999 |
|