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Beschreibung: Gliederung (Klassifikation)

Identifikation (Gliederung)

Titel 

Personalakten

Laufzeit 

1800-1981

Beschreibung 

Umfang: 206,1 lfdm
Inhalt: Alphabet. Geordnete Personalakten.

S t a a t s m i n i s t e r i u m, L a n d e s p e r s o n a l v e r w a l t u n g


Die Personalakten des Staatsministeriums wurden ehemals, soweit zu erkennen ist, nach Ministerialabteilungen (= Ministerien) registraturmäßig gelagert. In den bisherigen Akzessionsfindbüchern sind sie ebenfalls (mit Ausnahme von Findbuch 5 bis 11) nach Ministerien und Referaten aufgeführt.

Zur Arbeitsersparnis werden bei der Neuformierung des Bestandes alle Personalakten von 12 Neu in einem einzigen Findbuch in einer durchgehenden alphabetischen Folge verzeichnet.

Abgegeben sind bisher rd. 16 000 Personalakten (ohne 12 Neu 13: nur rd. 14 000) (Stand Mai 1996) (vgl. Generalübersicht Bd.3), die ab Juni 1996 einer Nachkassation unterzogen worden sind. Im Folgebestand 4 Nds lagern rd. 4 500 Personalakten (Stand Sommer 1996).

Zahlreiche, ursprünglich bei anderen Behörden geführte Personal-Akten gelangten wohl bei der zwischen 1919 und 1936 erfolgten Aufhebung von oberen Landesbehörden (vgl. 12 Neu Findb. B, S. 53 f.) an das Staatsministerium! -

Die wichtigeren Staatsbediensteten und Hofbediensteten (sowie auch die Landtagsabgeordneten) sind namentlich aufgeführt im Adreßbuch der Stadt Braunschweig 1833-1907) sowie im Braunschweigischen Staatshandbuch 1896-1916, 1923 und 1929. Im Adreßbuch der Stadt Braunschweig sind auch die Bediensteten der dort ansässigen Staatsbehörden namentlich aufgeführt in den Jahren 1812-1832 sowie 1927-1942, ferner die Landtagsabgeordneten für die Jahre 1927-1933.

Personalakten von Militärpersonen sind nur im Ausnahmefall in 12 Neu enthalten. Zu suchen sind solche in den Beständen von Militärbehörden. Heranzuziehen ist insbesondere auch J.Königs Spezialinventar (s.u.). Offiziere usw. bis 1886 sind aufgeführt im Braunschweigischen Adreßbuch. Lebensläufe und dgl. von Offizieren seit 1806 bis etwa 1918 finden sich in den Standardwerken zur braunschweigischen Militärgeschichte von G. v. Kortzfleisch (1896-1903, 1909), H. Graf von Schlieffen-Wioska (1909), E. Orth (1913), F. Sobbe (1929) sowie von G. Westermann (1922/23) [siehe: R. Moderhack (Hrg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick, 3. Aufl. 1979, S.109].

Für die Pastoren siehe: G. Seebaß und F.W. Freist (Bearb.): Die Pastoren der braunschweigischen evangelisch-lutherischen Landeskirche seit Einführung der Reformation, Bd.1-3 (1969-1980). Im Bestand 14 Alt finden sich Prüfungsakten (bis 1859) von Theologen.

Personalakten von Staatsbediensteten finden sich außerdem in zahlreichen Behördenbeständen (vgl. Bestände- übersicht von H.-R. Jarck: Generalindex: "Personalia/Personalakten" usw.). So sind z.B. die Personalakten der Hoftheatermitglieder in 6 Neu enthalten.

Personalakten von Lehrern sind geschlossen erst im Jahre 1964 in größerem Umfang von der Nachfolgebehörde des Staatsministeriums abgegeben worden (Findbuch 13 l) Personalakten von Volksschullehrern (vor 1918 Gemeindeschullehrern, d.h. Bürger- und Landschullehrern) sind offenbar im Konsistorium, der Schulaufsichtsbehörde bis 1918, erst ab ca. 1900 geführt worden (vgl. Findbuch 13 m Nr. 38838-41346 [Provenienz: z.T. Konsistorium!]). Die Personalia der Volksschullehrer für die vorhergehende Zeit sind in den Akten (Schulstellenakten) "Opferei-Kantor/Organisten- und Schulbestellung" etc. der einzelnen Schulen enthalten Bestände: 14 Alt Fb. 3; 103 B Neu; 12 Neu 14, 13 l, 9) sowie in den entsprechenden Akten im Bestand "Konsistorium" im Archiv der ev.-lutherischen Braunschweigischen Landeskirche zu finden. Denn traditionell waren im Land Braunschweig bis 1918 Lehrer- und Opfereiamt (= Küsteramt) gewöhnlich verbunden. Schulbestellungsakten betr. Orte im Kreis Holzminden sind ab 1941 in das Archiv der ev.-lutherischen Landeskirche von Hannover gelangt und dort möglicherweise im Zweiten Weltkrieg verbrannt. Mit dem Gemeindeschulgesetz vom 5.4.1913 begann im Land Braunschweig der Abbau der geistlichen Schulaufsicht, der 1918 vollendet wurde, was sich vielleicht auch auf die Lehrerpersonalaktenführung auswirkte. Die Volksschullehrer mitsamt den Landschullehrern des Landes Braunschweig sind von 1844 bis 1896 im Braunschweigischen Adreßbuch und bis 1916 im Braunschweigischen Staatshandbuch aufgeführt. Lehrerpersonal- akten finden sich zerstreut ab 12 Neu Findbuch 5.

Der Freistaat Braunschweig hatte im Jahre 1927 rd. 5 500 Staatsbedienstete und unterhielt um 1900 rd. 470 Behörden, Dienststellen usw. (ohne die über 400 Volks- und Mittelschulen) (Gesetz- und Verordnungssammlung, 88.Jg., 1901, S.221 ff; 12 Neu 13 Nr. 37381).

Über die Anfänge der Personalaktenführung im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel im 16. Jahrhundert vgl. C. Graefe: Forstleute, 1989, S.111 ff., S.X, S.169 ff. und passim.

Die Personalakten des Staatsministeriums waren bei Kriegsende 1945 zum Schutz vor Luftkriegshandlungen nach Königslutter ausgelagert worden; Ministerpräsident Klagges hat offensichtlich vor dem Einmarsch der Alliierten Befehl gegeben, daß Personalakten nicht vernichtet werden dürften und daß insonderheit die Personalakten von Adolf Hitler (vgl. 12 Neu 7 Nachtr. III Nr. 235, 235 a - b) erhalten bleiben sollen (62 Nds Findb. 2 Nr. 447 [Blatt 33 bzw. 56]: darin weiteres über Aktenvernichtung i. J. 1945).

Generalakten über Personalangelegenheiten: siehe endgültiges Findbuch 12 Neu Inneres Gliederungspunkt 1.2.2! Akten, die sich in 12 Neu Personalakten nicht nachweisen lassen, können sich wegen ihrer über das Jahr 1946 hinausgehenden Laufzeit im Nachfolgebestand 4 Nds (Verwaltungsbezirk Braunschweig ab 11/1946) befinden.


Das Findbuch "Personalakten" der Generalübersicht zu 12 Neu (Hilfsfindbuch A Band 3) wurde im Jahre 1990 vom Unterzeichneten erstellt. Die Verzeichnung des Bestandes 12 Neu Personalakten sowie die Eingabe in die EDV (AIDA) hat Frau Gleißberg durchgeführt. Koordinierungsarbeiten (insbesondere Korrekturlesung) erledigten Frau Ulbrich und vor allem Frau Weyershausen.

Die Erstellung dieses Findbuches wurde teilweise durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei


Personalakten dürfen laut Niedersächsischem Archivgesetz (vom 25.5.1993) erst 10 Jahre nach dem Tod der betreffenden Person, oder falls das Sterbedatum nicht bekannt ist, 100 Jahre nach deren Geburt benutzt werden.


Wolfenbüttel, im Juli 1996


Dr. Lent

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

HINWEISE:

a) Wichtige Hilfsmittel zur Ermittlung von Personen (seit 1806/13):

Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19.-20. Jahrhundert, hrsgg. von H.-R. Jarck und G. Scheel (1996) [erfaßt rd. 1 600 Personen, enthält viele Abbildungen und wichtige weiterführende Literatur]

J. König: Spezialinventar zu Quellen der Genealogie... im Staatsarchiv Wolfenbüttel (1984) [Manuskript in 39 C Slg] (mit Generalindex der Personen und Orte; u.a. S.463 ff.: Beamtenverzeichnisse von Behörden).

1 W (Personalbögen von Bediensteten usw. in der französisch-westphälischen Zeit 1806 ff.)

31 B Slg (betr. Personen der Jahre 1814-1855)

3 Z (betr. Personen ca. der Jahre 1868-1921)

2 Z Abt. A Nr. 254-406 sowie Abt. B Nr. X (betr. Personen ca. der Jahre 1867-1930/32)

J.-N. Kriszanits: Quellen zur Bevölkerungsgeschichte im Niedersächsischen Staatsarchiv Wolfenbüttel. Ein Spezialinventar (1994) [erfaßt die Zeit bis etwa 1900].

Stadtarchiv Braunschweig: Personaliensammlung (Signatur: H VIII): über 5000 Nachweise

Karsten, H. und Breuer, H.: Chronologisches Verzeichnis der Schüler des Wolfenbütteler Lehrerseminars von...1753 bis auf die Gegenwart (1903) [mit Personenindex, der einen beträchtlichen Teil der Volksschullehrerschaft des Landes Braunschweig nachweist] (dsgl. Nachtrag für die Jahre 1903 bis 1923 von R. Everlien [1928])

26 Nds (beinhaltet Vermögensperrungen usw. von leitenden Mitgliedern der NSDAP, ihrer Organisationen und Gliederungen ab Mai 1945) [mit Personenindizes] (Benutzungsbeschränkungen: Datenschutz!)

Die Bundesrepublik, Jg. 65 ff., 1956/57 ff. ab Jg. 67 (1960/61) mit Teilausgabe Niedersachsen [=Staatshandbuch, führt ab 1956 die (höheren) Landesbediensteten und Kommunalbediensteten sowie die Funktionäre der Spitzenverbände usw. namentlich auf!]-

Adreßbuch der Landgemeinden des Landes Braunschweig (1. Aufl. 1891 bis 7. Aufl. 1938): Gemeindebeamte usw. namentlich aufgeführt.-

Adreßbuch der Stadt Braunschweig 1833 bis 1907: Beamte usw. der Staatsbehörden des gesamten Landes Braunschweig namentlich aufgeführt, dsgl. im Hof- und Staatshandbuch des Landes Braunschweig 1896 bis 1916, 1923, 1929.-

Adreßbuch der Stadt Braunschweig 1927 bis 1942: Beamte usw. der in dieser Stadt ansässigen Staatsbehörden namentlich aufgeführt; dsgl. in den Jahren 1812 - 1832. - Vgl. entsprechend die sonstigen Städteadreßbücher des Freistaats Braunschweig.-

Amtsblätter der braunschweigischen Polizei (in Dienstbücherei jur. 0-217 II-IV): enthalten u.a. Personalnachrichten 1922-1945.-

J. König: Spezialinventar zu Quellen der Genealogie... im Nieders. Staatsarchiv Wolfenbüttel (1984) [nur für den Dienstgebrauch!] (=Nachweis von personenbezogenen Quellen des Staatsarchivs) [Signatur 39 C Slg].



b) Literaturhinweise zu führenden Personen der braunschweigischen Landesgeschichte (seit 1806/13):

Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert, hrsg. von H.-R. Jarck und G. Scheel (1996)

[O. Könnecke (Bearb.)]: Braunschweig in den Jahren 1806-1815, 2. Heft: (Ein Bilderverzeichnis) (2. Aufl. 1890) [Biographische Angaben zu Fürsten sowie zahlreichen Offizieren und Zivilpersonen]

D. Puhle: Das Herzogtum Braunschweig Wolfenbüttel im Königreich Westphalen (1989) [Personenindex zur Epoche 1806-1813]

Almanach Royal de Westphalie (auf die Jahre 1810-1813) [= Staatshandbuch]

C. Römer (Bearb.): Braunschweig (in: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945, Reihe B, hrsg. von T. Klein, Bd. 16, Teil 1, S.1-311) (1981) [führt Minister und Kreisdirektoren auf].

Theodor Müller: Stadtdirektor Wilhelm Bode (1963) [weist zahlreiche Personen der Zeit 1806-1848 (z.T. mit Kurzbiographien) nach; Personenindex]

O. Böse: Karl II., Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1956) [Personenindex]

E.A. Roloff: Braunschweig und der Staat von Weimar (1964)[Personenindex für die Zeit 1918-1933]

F.W. Rogge: Archivalische Quellen zur politischen Krisensituation während der Weimarer Zeit... Bd. 1: Freistaat Braunschweig (1984) [mit Personenindex für die Jahre 1918-1933; S.332: Landtagsabgeordnete]

F. Boll: Massenbewegungen in Niedersachsen 1906-1920 (1981) [Darstellung der Arbeiterbewegung in Braunschweig und Hannover; Personenindex erfaßt führende Funktionäre von SPD, KPD usw. und der Gewerkschaften 1906-1920 in Braunschweig]

B. Rother: Die Sozialdemokratie im Land Braunschweig 1918 bis 1933 (1990) [mit Personenindex und Kurzbiographien].

M. Humburg: Lebensbilder aus Salzgitter (1995) [d.h. aus dem Gebiet des jetzigen Stadtkreises Salzgitter]

Adreßbuch der Gemeinden des Landes Braunschweig, 7. Aufl. 1938 [Funktionäre der NSDAP und ihrer Gliederungen aufgeführt; dsgl. in den entsprechenden Adreßbüchern der Städte des Freistaates Braunschweig]

A. Lein: Antifaschistische Aktion 1945. Die "Stunde Null" in Braunschweig (1978) [fehlerhafte Arbeit; Personenindex erfaßt linksorientierte Parteipolitiker (SPD, KPD etc.) der Jahre 1914-1946]




Liste der Anzahl der Personalakten in den einzelnen vorläufigen Findbüchern von 12 Neu [ vor der Kassation 1996!]


Fb. 2 = ca. 26 Nrn.
Fb. 5 = 1992 Nrn.
Fb. 6 = 1184 Nrn.
Fb. 7 IV = 1392 Nrn.
Fb. 11 = rd. 2290 Nrn.
(Fb. 12 = 1468 Nrn.)
Fb. 13 a = 8 Nrn.
Fb. 13 b = 96 Nrn.
Fb. 13 c = 35 Nrn.
Fb. 13 d = 63 Nrn.
Fb. 13 e = 13 Nrn.
Fb. 13 g = 127 Nrn.
Fb. 13 h = 208 Nrn.
Fb. 13 i = 526 Nrn.
Fb. 13 k = 30 Nrn.
Fb. 13 l = 415 Nrn.
Fb. 13 m = 5554 Nrn.
Fb. 13 n = 16 Nrn.
Fb. 13 p = 9 Nrn.
Fb. 15 = 5 Nrn.
Fb. 16 = 3 Nrn.
Fb. 16 a = 161 Nrn.
Fb. 12 D Neu = 32 Nrn.
________________________________________

Summe 15.653 Nrn.

14.185 Nrn. (ohne Findbuch 12!)

Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet